Schädel, Füße, Knochen, Häute und komplette Tiere unter dem Hammer, auch von gefährdeten und bedrohten Arten

Humane Society International


The HSUS 

BERLIN—Eine aktuelle Undercover-Recherche von „Humane Society of the United States“ und „Humane Society International“ (HSI) in Iowa/USA deckt die erschütternde Realität der Trophäenjagdindustrie auf. Verdeckte Videoaufnahmen einer viertägigen Versteigerung zeigen, dass Tausende Jagdtrophäen angeboten werden, weil sie offenbar niemand mehr haben will. Die verstörenden Bilder vom Ausverkauf der Tiere machen deutlich, was Trophäenjagd wirklich bedeutet: Erst werden die Tiere zum Vergnügen getötet, dann irgendwann später verramscht.

Zu den Auktionsobjekten gehören groteske Wohnaccessoires: Tische und Lampen aus Giraffenbeinen und -füßen, Tische aus Füßen des Afrikanischen Elefanten und eine ganze Babygiraffe. Sie wurde mit der “perfekten Größe für jedes Zimmer” angepriesen. Die Auktion umfasste mindestens 50 Teppiche aus den Fellen von Schwarz- und Grizzlybären, Zebras, Wölfen und Pumas, Stapel von Giraffenbeinknochen, Nilpferdzähnen sowie eine verstaubte, alte Kiste mit der Aufschrift „Elefantenohren und -haut”.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Direktorin von HSI in Deutschland, sagt: „Es ist unfassbar, dass in einer Zeit des globalen Artensterbens immer noch aus purem Freizeitvergnügen Jagd auf bedrohte und gefährdete Wildtiere gemacht wird. Es ist verheerend und abstoßend, dass Trophäenjäger*innen für den persönlichen Kick Tiere töten und später die Jagdandenken – wie auf einem Ramschmarkt – unter den Hammer kommen oder einfach eingemottet werden. Aus moralischer und ethischer Sicht ist das verwerflich.”

Bei der Auktion wurde berichtet, dass die meisten Trophäen von Trophäenjäger*innen stammen, die sich daran sattgesehen haben, zu viel davon haben oder diese unerwünscht geerbt haben. Laut eines Auktionsmitarbeiters raten Immobilienmakler auch Hausbesitzern, die toten Tiere loszuwerden, bevor sie ihre Häuser zum Verkauf anbieten.

Kathleen Frech, HSI/Europe Campaign Communications Manager Deutschland, sagt: „Die Videoaufnahmen aus dem Auktionshaus sind verstörend: Faszinierende Tiere wurden der Natur entrissen, um später als trostloses Dekorations- oder Lagerobjekt zu enden. Auch Deutschland ist Teil des Problems. Denn nach den USA führt unser Land weltweit die meisten Jagdtrophäen ein. Die zukünftige Bundesregierung muss die Einfuhr von Jagdtrophäen geschützter Tiere verbieten und damit auch dem Wunsch der Bürger*innen folgen. Andere Länder sind da bereits weiter.”

Deutschland ist der größte Importeur von Jagdtrophäen in der EU. Mehr als 5.400 Jagdtrophäen international geschützter Tierarten, wie Elefant, Löwe, Zebra oder auch Eisbär, sind zwischen 2014 und 2020 nach Deutschland importiert worden. Offenbar entgegen den Wünschen der Bevölkerung, wie eine repräsentative Umfrage vom März 2021 zeigt, denn darin unterstützen 89 Prozent der Befragten ein Importverbot von Jagdtrophäen.

Fakten:

  • Es gibt noch etwa 68.000 ausgewachsene Giraffen in freier Wildbahn. Die Population ist rückläufig. Seit der Listung der Giraffe in Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens im August 2019 wurden bis Ende 2020 33 Trophäen der Giraffe nach Deutschland eingeführt.
  • Die Population der Afrikanischen Savannenelefanten ist in den letzten 50 Jahren um mindestens 60 Prozent zurückgegangen. Allein Deutschland hat zwischen 2014 und 2020 229 Elefantentrophäen importiert – was Deutschland zum Spitzenreiter in der EU macht.
  • Deutschland unterstützt in Afrika Projekte, die ,,Berührungspunkte mit der Trophäenjagd” aufweisen. Sieben von zehn Deutschen lehnen das ab. Eine Antwort der Bunderegierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion der Grünen im Jahr 2017 belegt, dass seit 2006 für diese und andere Projekte, die sich zur Zeit der Anfrage in Vorbereitung befanden, über 200 Mio. Euro bereitgestellt wurden.
  • Die Flusspferdpopulationen sind gefährdet. Dennoch wurden laut internationalen Handelsdaten zwischen 2014 und 2020 166 Trophäen von Flusspferden nach Deutschland importiert.
  • Deutschland führt in Europa mit 57 Importen von wilden Löwentrophäen zwischen 2014 und 2020 die beunruhigende Statistik an.
  • 85 Prozent der Deutschen halten die Trophäenjagd auf international geschützte Tierarten für nicht vertretbar. Das deutsche Tierschutzgesetz verbietet die Jagd auf Wirbeltiere nur zum Vergnügen und zum Erwerb einer Trophäe. Gleichwohl erlaubt Deutschland die Einfuhr von Trophäen geschützter Tiere. Die Jagd als Freizeitvergnügen wird somit im Ausland unterstützt.

Fotos/Video von verdeckten Ermittlungen

Ermittlungsbericht

– YouTube-Video

Auszug der Auktionstrophäen:

  • Vier afrikanische Elefantenfüße, die zu Tischen mit Elefantenhautauflagen verarbeitet wurden: Nach Angaben der „International Union for the Conservation of Nature” sind der Afrikanische Savannenelefant und der Afrikanische Waldelefant vom Aussterben bedroht. Der Afrikanische Elefant steht auf der Liste der bedrohten Tierarten des entsprechenden US-Gesetzes (Endangered Species Act).
  • Zwei ausgehöhlte Elefantenfüße, die nach Meinung der Auktionsveranstalter „einen schönen Mülleimer abgeben würden”.
  • Ein Eisbär, der von der IUCN als gefährdet eingestuft wird und in den USA nach dem Gesetz über gefährdete Arten (ESA) als bedroht gilt, erzielte gemeinsam mit einer Ringelrobbe mit 26.000 US-Dollar den höchsten Preis unter den Trophäen, die auf der Auktion verkauft wurden.
  • Vier Giraffenbeine, als Couchtisch- und Stehlampengarnitur.
  • Zwei Giraffenschädel und drei vollständige Giraffenkörper (IUCN gefährdet), darunter ein Baby; verkauft für 6.200 US-Dollar.
  • Ein Nilpferd-Schädel und zwei Nilpferd-Schulterstücke (IUCN gefährdet).
  • Ausgestopfte Babyzebras, Zebrafelle und -decken
  • Ein ausgestopfter Affe (Meerkatze), eine Bierflasche haltend
  • 49 Bären, darunter fünf Jungtiere und ein Mutter-Kind-Paar u.v.m.

Pressekontakt: Kathleen Frech: +49 (0)151-511 558 29; presse@hsi-europe.org

Deutschland importiert EU-weit die meisten Jagdtrophäen und liegt weltweit an zweiter Stelle

Humane Society International


HSI

BERLIN—Mit einer Aktion vor dem Reichstag forderte die Tierschutzorganisation Humane Society International/Europe (HSI) ein gesetzliches Importverbot für Jagdtrophäen geschützter Arten. Anlässlich der heutigen konstituierenden Sitzung des neuen deutschen Bundestags trafen die frisch gewählten Parlamentarier*innen und die kommende Bundesregierung auf ein lebensgroßes Nashorn und einen Löwen – beide als Jagdtrophäe für den Postversand verpackt. Über starke Bilder wurde deutlich, dass jedes Jahr hunderte Jagdtrophäen nach Deutschland importiert werden. Dies geschieht legal, obwohl viele dieser Arten international geschützt und oftmals vom Aussterben bedroht sind.

Unter dem Motto #NotInMyWorld macht HSI/Europe mit der neuen Kampagne auch in den sozialen Medien gegen die veraltete und grausame Trophäenjagd mobil.

„Die neue Bundesregierung und der Bundestag müssen endlich dem Vorbild anderer Länder folgen und mit einer gesetzlichen Regelung dafür sorgen, dass es keine Importe von Jagdtrophäen geschützter Arten mehr gibt. Andere europäische Länder sind da schon viel weiter“, sagt Sylvie Kremerskothen Gleason, die Landesdirektorin Deutschland von HSI/Europe. Sie berichtet: „Allein zwischen 2014 und 2020 hat Deutschland mehr als 5.400 Jagdtrophäen geschützter, bedrohter und gefährdeter Arten ins Land gelassen. Darunter Elefanten, Löwen, Giraffen, Eisbären und sogar zwei der besonders stark gefährdeten Spitzmaulnashörner. Trophäenjäger*innen sind eine sehr kleine Minderheit, für die bisher Klientelpolitik zulasten bedrohter Tiere betrieben wurde.“

Die Trophäenjagd ist international umstritten und hat zahlreiche negative Effekte, die wissenschaftlich belegt sind. Nach einer repräsentativen Befragung vom März dieses Jahres lehnen neun von zehn Befragten in Deutschland diese Form des Jagdtourismus ab. Hinzu kommt, dass Deutschland laut einem HSI-Bericht auf Grundlage offizieller CITES-Daten von Trophäenimporten geschützter Arten weltweit hinter den USA den zweiten Platz einnimmt und in Europa mit weitem Abstand vor Spanien auf Platz eins der Importländer liegt. Kritiker werfen Trophäenjäger*innen vor, damit das Aussterben bedrohter und gefährdeter Arten zu beschleunigen sowie überholte, oft grausame Jagdpraktiken, wie die Jagd mit Pfeil und Bogen oder sogar Armbrust, zu befördern.

Über ein Importverbot von Jagdtrophäen geschützter Arten wollen die Tierschützer*innen die Jagd auf bedrohte und gefährdete Arten im Ausland weniger attraktiv machen und damit zum Schutz dieser Arten beitragen. In einer Zeit, in der die Natur ums Überleben kämpft und durch den Menschen ständig ausgebeutet wird, dürfe das Aussterben faszinierender Tiere nicht noch durch den Jagdrausch Einzelner verstärkt werden, so Sylvie Kremerskothen Gleason von HSI.

Pressekontakt: Kathleen Frech: 0151-511 558 29; presse@hsi-europe.org

#NotInMyWorld

Humane Society International


Filarete

Unsere Kampagne für ein Importverbot von Jagdtrophäen geschützter Tierarten nach Deutschland ist erfolgreich gestartet! Hier erfahrt Ihr mehr über die Aktionen und wie Ihr mitmachen könnt.

Gemeinsam stoppen wir den Import von Jagdtrophäen geschützter Tierarten nach Deutschland.

Weil bedrohte Tiere, wie Löwen, Elefanten, Nashörner & Co., in ihren natürlichen Lebensraum und nicht als “Raumschmuck” in die Wohnzimmer der Trophäenjäger*innen gehören.

Weil die bei der Jagd begehrten Tiere wichtige Aufgaben innerhalb ihrer Rudel und Herden erfüllen. Sie sind für das Überleben ihrer Arten sehr bedeutend und nicht ersetzbar.

Weil die Trophäenjagd nachgewiesenermaßen weder dem Artenschutz noch den lokalen Bevölkerungen dient.

Weil Deutschland EU-weit mit Abstand der größte Importeur von Jagdtrophäen ist. Gleichzeitig sprechen sich fast 90 Prozent der Deutschen gegen den Import dieser fragwürdigen Jagdandenken aus. Ein Importverbot von Trophäen geschützter Tierarten wäre ein großer Schritt für den Schutz bedrohter Tiere.

HSI/Europe

Die Kampagne nimmt Fahrt auf

Entdecke und fotografiere in Berlin unseren Elefanten-Bus der BVG mit dem aufrüttelnden Kampagnenbild.

ERSCHOSSEN. AUSGESTOPFT. VERPACKT. GELIEFERT?

Ein ganz besonderer Linienbus der BVG dreht seine Runden durch die Hauptstadt. Als Teil unserer Kampagne für ein Importverbot von Jagdtrophäen nach Deutschland verbreitet der Doppelstockbus mit einem großflächigen Aufdruck unsere Botschaft: #NotInMyWorld!

Macht mit und gebt den Tieren Eure Stimme! Fotografiert den Bus und ladet die Bilder auf Euren Facebook- und Instagram-Seiten hoch. Verlinkt Eure Postings mit #NotInMyWorld und #hsideutschland zu uns.

Mit Euren Fotos und dem Verbreiten der Botschaft #NotInMyWorld helft Ihr, die traurige Realität der Trophäenjagd bekannt zu machen. Gemeinsam setzen wir uns für ein Importverbot von Jagdtrophäen nach Deutschland ein!

Ihr seid nicht in Berlin unterwegs und wollt die Kampagne trotzdem unterstützen? Hier werdet ihr Teil der Bewegung! Gemeinsam schaffen wir das!

Radiointerview zur grausamen Trophäenjagd

Radiosender aus Berlin und Nürnberg berichtet in seiner Morgenshow über den Kampf gegen die Trophäenjagd

Einer der größten privaten Radiosender Deutschlands, STAR FM, ist auf unsere Kampagne für ein Importverbot von Jagdtrophäen aufmerksam geworden. In der Morgenshow wurde unsere Country Direktorin Sylvie interviewt und konnte ausführlich über die Rolle Deutschlands und die Grausamkeit der Trophäenjagd berichten.  Wir haben für Euch einen exklusiven Mitschnitt des Interviews online gestellt. Hört selbst:

 

 

Wichtige Akteure der Kosmetikindustrie rufen die Verbraucher*innen zur Unterzeichnung der Europäischen Bürgerinitiative SaveCrueltryFreeCosmetics von People for the Ethical Treatment of Animals (PETA), Cruelty Free Europe, Humane Society International/Europe (HSI), Eurogroup for Animals und der European Coalition to End Animal Experiments (ECEAE) auf.

Humane Society International


mustafagull/iStock.com

BERLIN—Dove und The Body Shop haben sich PETA, Cruelty Free Europe, Humane Society International/Europe, Eurogroup for Animals und ECEAE (die insgesamt 100 Mitgliedsorganisationen aus 26 EU-Mitgliedsstaaten* vertreten) angeschlossen. Schnellstmöglich werden eine Million europäische Bürger*innen mobilisiert; mit dem Ziel, tierleidfreie Kosmetika in Europa zu bewahren, nachdem das seit langem bestehende Verbot von Tierversuchen für Kosmetika in Europa gefährdet ist.

Nach jahrzehntelangen Forderungen von Verbraucher*innen, Tierschutzorganisationen und mehreren Unternehmen verbot die Europäische Union 2004 Tests von Kosmetikprodukten an Tieren. Im Jahr 2009 verbot sie auch Tests für Inhaltsstoffe von Kosmetika, und 2013 schließlich gänzlich den Verkauf von Kosmetika, die an Tieren getestet wurden. Dieser Ansatz wurde zur Blaupause für regulatorische Änderungen in Ländern auf der ganzen Welt.

Die ECHA schlägt neue Tierversuche für Inhaltsstoffe vor, die als sicher bekannt sind.

Doch die jüngsten Testanforderungen der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) machen die Verbote zunichte und bedrohen weitere Fortschritte, die das Europäische Parlament seit 2018 fordert: ein weltweites Verbot aller Tierversuche für Kosmetika bis 2023 zu etablieren.

Die ECHA fordert stattdessen neue Tierversuche für Inhaltsstoffe, die von den Verbraucher*innen sicher verwendet und in den Fabriken seit vielen Jahren sicher gehandhabt werden – auch für solche, die ausschließlich für Kosmetika verwendet werden. Wenn dies geschieht, könnten Millionen weiterer Tiere grausamen Tests unterzogen werden, obwohl es andere Möglichkeiten gibt, Sicherheitsdaten zu gewinnen.

Die Zeit zum Handeln ist jetzt.

Dove und The Body Shop haben sich mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zusammengetan, um die Verbraucher*innen dazu zu bewegen, sich für den Erhalt des europäischen Tierversuchsverbots einzusetzen. Bürger*innen können die Europäische Bürgerinitiative unterzeichnen und die EU mitgestalten, indem sie die Europäische Kommission hiermit auffordern, neue Gesetze vorzuschlagen.

Dank moderner und auf den Menschen bezogenen, als sicher anerkannten Methoden, die Wissenschaftler seit Jahrzehnten entwickeln und anwenden, sind Tierversuche nicht notwendig.

Gemeinsam fordern The Body Shop, Dove und Tierschutzorganisationen die Verbraucher*innen daher auf, die Europäische Bürgerinitiative zu unterzeichnen, in der die Europäische Kommission aufgefordert wird, Tierversuche für Kosmetikprodukte zu beenden:

  1. Schutz und Stärkung des Verbots von Tierversuchen für Kosmetika

Initiierung von Gesetzesänderungen, um den Schutz von Verbraucher*innen, Arbeitnehmer*innen und der Umwelt im Hinblick auf sämtliche Inhaltsstoffe von Kosmetika ohne neue Tierversuche zu erreichen, unabhängig zu welchem Zweck.

  1. EU-Chemikalienverordnung umgestalten

Sicherstellung des Schutzes der menschlichen Gesundheit und der Umwelt durch den Umgang mit Chemikalien; ohne die Notwendigkeit von Tierversuchen.

  1. Ordnungspolitische Regulierung der EU-Forschung

Verpflichtung für einen Vorschlag vor dem Ende der Legislatur, der einen Fahrplan zur schrittweisen Abschaffung aller Tierversuche in der EU enthält.

Gemeinsam wollen die Akteure in der kürzesten Zeit, die je für eine Europäische Bürgerinitiative zur Verfügung stand, eine Million Unterschriften sammeln. Dies soll ein klares Zeichen sein, dass sich die Forderungen der ECHA nach neuen Tierversuchen gegen die Politik der Europäischen Kommission und die Wünsche der EU-Bürger stellen.

Die europäischen Bürgerinnen*innen können die Initiative hier unterzeichnen und der Kommission mitteilen, dass sie keine gebrochenen Versprechen der EU oder Vorschriften hinnehmen werden, welche das Leiden und Sterben von Tieren für Kosmetika bedeuten.

Die Initiatoren erklären: “Umfragen unterstreichen, dass drei Viertel der Erwachsenen in den EU-Mitgliedstaaten der Meinung sind, dass Tierversuche für kosmetische Produkte und deren Inhaltsstoffe unter allen Umständen inakzeptabel sein, und 70 Prozent befürworten einen Plan zur Abschaffung aller Tierversuche. Es ist traurig, dass wir wieder einmal eine Schlacht kämpfen müssen, die die europäischen Bürgerinnen*innen bereits gewonnen zu haben glaubten. Aber mit einer erfolgreichen Europäischen Bürgerinitiative können wir die Entscheidungsträger*innen zum Zuhören bewegen, die bereits erreichten bahnbrechenden Verbote sichern und eine konzertierte Aktion bewirken, um das Leiden von Tieren in EU-Laboren endgültig zu beenden[1].”

Firdaous El Honsali, Senior Director of Global Communications and Sustainability bei Dove, kommentiert: “Wir von Dove setzen uns leidenschaftlich gegen Tierquälerei ein. Wir sind der festen Überzeugung, dass Tierversuche für Schönheitsprodukte oder deren Inhaltsstoffe überflüssig sind, und leisten seit vielen Jahren Pionierarbeit für sichere und ethische Alternativen zur Bewertung der Sicherheit von Produkten und Inhaltsstoffen. Dieses Engagement veranlasst uns, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um das Verbot von Tierversuchen in der EU zu schützen. In unserem Bündnis, gemeinsam mit The Body Shop und führenden Tierschutzgruppen, fordern wir sowohl unsere Mitstreiter*innen in der Schönheitsindustrie als auch die breite Öffentlichkeit auf, ihre Stimme im Kampf für die endgültige Abschaffung von Tierversuchen in der EU zu erheben, indem sie diese Europäische Bürgerinitiative unterzeichnen.”

Dove arbeitet seit 15 Jahren daran, die Schönheitsindustrie zum Besseren zu verändern, angefangen mit der “Campaign for Real Beauty” (Kampagne für echte Schönheit) und der Einführung des weltweit größten Programms für Selbstwertgefühl.  Als zertifizierte crueltyfree Marke hat sich Dove für ein weltweites Verbot von Tierversuchen eingesetzt und arbeitet mit Gesetzgeber*innen, Tierschutzorganisationen und gleichgesinnten Unternehmen zusammen, um dieses Ziel zu erreichen.

Christopher Davis, Global CSR and Activism Director, The Body Shop International, unterstreicht; “The Body Shop war die erste globale Kosmetikmarke, die sich gegen Tierversuche für Kosmetika einsetzte, und dieses Engagement steht seit mehr als drei Jahrzehnten an der Spitze unserer Aktivismuskampagnen. Die Arbeit mit unseren Kampagnenpartner*innen Cruelty Free International führte zum ursprünglichen Verbot in der Europäischen Union im Jahr 2013. Heute fordern wir die EU – den größten Kosmetikmarkt der Welt – auf, ihr bahnbrechendes Versprechen einzuhalten. Wir sind stolz darauf, mit Dove zusammenzuarbeiten und gemeinsam mit all jenen, die sich für ein weltweites Ende von Tierversuchen für Kosmetika einsetzen, als eine Stimme zu sprechen und diese europäische Bürgerinitiative zu unterstützen.”

The Body Shop setzt sich seit 1989 unermüdlich gegen die Durchführung von Tierversuchen für Kosmetika ein und hat so dazu beigetragen, das derzeitige Verbot in Europa durchzusetzen.

Troy Seidle, Vizepräsident von HSI für Forschung und Toxikologie stellt heraus: “Da es sich bei kosmetischen Inhaltsstoffen um Chemikalien handelt und sie daher dem Chemikalienrecht unterliegen, bestand immer die Gefahr, dass das Verbot von ‘kosmetischen Tierversuchen’ durch Vorgaben für ‘chemische Tests’ im Rahmen eines anderen Gesetzes unterlaufen werden könnte. Und leider ist es genau das, was wir in Europa erleben, wo das REACH-Chemikaliengesetz dazu benutzt wird, Unternehmen (trotz heftiger Einwände und sogar rechtlicher Schritte) zu zwingen, fragwürdige neue Tierversuche als Teil einer bürokratischen Kontrollmaßnahme in Auftrag zu geben. Das ist ein massiver Vertrauensbruch gegenüber den Verbraucher*innen in Hinblick auf das Versprechen der EU für tierleidfreie Kosmetika.”

EU-Meilensteine für ein Verbot von Tierversuchen

2004: Die EU führt ein Verbot von Tierversuchen für fertige kosmetische Produkte ein.

2009: Es wird ein Verbot von Tierversuchen für kosmetische Inhaltsstoffe und Kombinationen von Inhaltsstoffen eingeführt sowie ein Vermarktungsverbot für alle Inhaltsstoffe mit Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit beschlossen; Ausnahmen gelten für die Toxizität bei wiederholter Verabreichung, der Reproduktionstoxizität und der Toxikokinetik.

2013: Ein vollständiges Verbot der Vermarktung von Kosmetika, die im Tierversuch getestete Bestandteile enthalten, verschärft die bestehenden Verbote.

2018: Das Europäische Parlament nimmt eine Entschließung an, in der ein weltweites Verbot von Tierversuchen gefordert wird, und unterstreicht damit die Rolle Europas als weltweit führender Akteur im Kampf gegen Tierquälerei.

2021: In den letzten Jahren hat die ECHA die Verwendung von Zehntausenden von Tieren für die Prüfung von Kosmetikinhaltsstoffen gefordert.

HINWEISE FÜR REDAKTEURE

Tierschutzorganisationen, die hinter der Europäischen Bürgerinitiative stehen:

  • People for the Ethical Treatment of Animals (Menschen für die ethische Behandlung von Tieren) und ihre Organisationen in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden
  • Cruelty Free Europe
  • Humane Society International/Europe (HSI) und seine Länderbüros in Deutschland, Italien, Polen und Rumänien
  • Eurogroup for Animals
  • European Coalition to End Animal Experiments (ECEAE)

Eine europaweite Umfrage, um die Haltung der Bürger zu Tierversuchen in der EU zu ermitteln.

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ENDE

Landesbüro Deutschland

Sylvie Kremerskothen Gleason
Country Director, HSI Europe
sgleason@hsi.org

[1] https://comresglobal.com/polls/cruelty-free-europe-animal-testing-in-the-eu/ A European wide survey among the public to gauge perceptions of animal testing in the EU.

Der Abschuss von Mopane erinnert an den Tod von Cecil

Humane Society International


Chris Upton/Alamy Stock 

BERLIN—Der international bekannte und 12-jährige Löwe namens Mopane wurde letzte Woche von einem mutmaßlich amerikanischen Trophäenjäger außerhalb des Hwange-Nationalparks in Simbabwe geschossen. Die Umstände erinnern an die Tötung des Löwen Cecil vor sechs Jahren im selben Gebiet und haben einen internationalen Aufschrei ausgelöst. Mit seiner beeindruckenden Mähne war Mopane bei lokalen Reiseführern und internationalen Touristen sehr bekannt und beliebt.

Wie der 13-jährige Cecil, der mit einem Elefantenkadaver als Köder angelockt wurde, wurde auch Mopane offensichtlich mit einem Köder aus dem Hwange-Nationalpark gelockt. Beide Löwen wurden an demselben Ort getötet. Mopane führte sein Rudel mit einem verbündeten anderen männlichen Löwen namens Sidhule. Beide Männchen bildeten ein Rudel mit zwei erwachsenen Weibchen und sechs Jungtieren im Alter von etwa 16 bis 18 Monaten. Doch auch dieser Löwe wurde vor zwei Jahren von einem Trophäenjäger erlegt, obwohl die lokale Bevölkerung eine Petition zum Schutz der beiden Löwen gestartet hatte.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Director der Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) in Deutschland, sagt: “Mopane war ein Vatertier und spielte eine wichtige Rolle in seinem Rudel. Ohne ihn ist sein Rudel nun gefährdet, von einem anderen Männchen oder einer Gruppe von Männchen übernommen zu werden.  Dadurch sind die verbliebenen Jungen und Weibchen bedroht.”

“Die deutsche Regierung ermöglicht bisher die Trophäenjagd auf bedrohte und gefährdete Tierarten, weil sie den Import entsprechender Jagdtrophäen erlaubt.”, so Kremerskothen Gleason weiter. “Nach Deutschland werden europaweit die meisten Jagdtrophäen wilder Löwen eingeführt. Deutschland ist nach den USA Hauptimportland für Jagdtrophäen geschützter Arten. Über öffentliche deutsche Gelder werden sogar Projekte mit Jagdbezug in Afrika finanziert. Diese unhaltbaren Zustände müssen endlich beendet werden, deshalb fordern wir Deutschland auf, die Einfuhr von Trophäen geschützter Arten zu verbieten.”

Die Tötungen von Cecil und Mopane sind keine Ausnahme. Zwischen 2009 und 2018 wurden 7.667 Löwentrophäen international gehandelt. Kein anderes EU-Land importierte mehr Trophäen von Löwen aus freier Wildbahn als Deutschland. Zwischen 2014 und 2018 wurden 45 Trophäen wilder Löwen nach Deutschland eingeführt. HSI setzt sich nicht nur dafür ein, die Einfuhr von Löwentrophäen und anderer gefährdeter Arten zu unterbinden, sondern arbeitet mit Experten auch vor Ort in Südafrika für den Schutz der Wildtiere.

Weitere Informationen:

  • In Afrika leben noch schätzungsweise 20.000 ausgewachsene Löwen in freier Wildbahn.
  • Wenn erwachsene Männchen ein neues Gebiet und Rudel übernehmen, töten sie zumeist die Jungtiere ihres Vorgängers, um die Paarungsmöglichkeiten mit ansässigen Weibchen zu erhöhen und dadurch ihren eigenen Nachwuchs in die Welt zu bringen
  • Durch den Menschen verursachte Tötung von Löwen, wie z. B. die Trophäenjagd, stört das soziale Gefüge im Rudel. Weitere Informationen über afrikanische Löwen finden Sie hier.
  • Während die USA der größte Importeur von Jagdtrophäen insgesamt sind, hat die EU die USA als größter Importeur von Löwentrophäen zwischen 2016 und 2018 überholt, wie aus einem neuen Bericht von HSI/Europe
  • Mehr zum Thema und zu unserer Kampagne #NotInMyWorld zum Importstopp von Jagdtrophäen nach Deutschland finden Sie hier.

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Bilder für den kostenfreien Abdruck im Zusammenhang mit dieser Meldung sowie die Ergebnisse  unserer repräsentativen Umfrage finden Sie im Newsroom.

Landesbüro Deutschland

Sylvie Kremerskothen Gleason
Country Director, HSI Europe
sgleason@hsi.org

Pressekontakt

Kathleen Frech
Communications & Press Manager
presse@hsi-europe.org

Jährlich hunderte Trophäen geschützter Tierarten, darunter Afrikanische Löwen, Afrikanische Elefanten, Leoparden und viele andere Arten.

Humane Society International


Cathy Smith

BERLIN—Ein neuer Bericht legt offen, dass die Europäische Union nach den Vereinigten Staaten der weltweit zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen ist, wobei Deutschland mit fast 4.000 Importen der größte Importeur in der EU und sogar der zweitgrößte weltweit ist. Der von Humane Society International (HSI)/Europe zum sechsten Jahrestag der Tötung des Löwen Cecil in Simbabwe herausgegebene Report”Trophäenjagd in Zahlen. Die Bedeutung der EU bei der Trophäenjagd im globalen Kontext” zeigt auf Grundlage verfügbarer offizieller Daten, dass die EU zwischen 2014 und 2018 fast 15.000 Jagdtrophäen von 73 international geschützten Tierarten importiert haben. Das entspricht einem Durchschnitt von fast 3.000 Trophäen pro Jahr, darunter Afrikanische Löwen, Afrikanische Elefanten und vom Aussterben bedrohte Spitzmaulnashörner. Auch Zebras, Geparden, das potenziell bedrohte Argali-Schaf und als gefährdet eingestufte Eisbären wurden eingeführt. Auf Deutschland, Spanien und Dänemark entfallen 52 Prozent aller importierten Trophäen. In dem analysierten Fünfjahreszeitraum importierte die EU Trophäen von 889 Afrikanischen Löwen, darunter 229 wilde Löwen wie Cecil. Deutschland war der zweitgrößte EU-Importeur von afrikanischen Löwentrophäen und importierte im Datenzeitraum 107 Trophäen, von denen 45 wilde Löwen wie Cecil waren. Kein anderes Land in der EU importierte mehr Trophäen von wilden Löwen.

Während des Fünfjahreszeitraums importierte Deutschland 3.959 Jagdtrophäen von 54 CITES-gelisteten Säugetierarten. Deutschland ist in der EU der größte Trophäenimporteur von Afrikanischen Elefanten und führte zwischen 2014 und 2018 insgesamt 192 Trophäen ein, darunter auch den stark gefährdeten Afrikanischen Savannenelefanten. Darüber hinaus ist das Land der größte Importeur von Trophäen des Hartmann-Bergzebras (47 Prozent der EU-Importe dieser Art), das in der Roten Liste der IUCN als gefährdet gelistet ist. Darüber hinaus ist die Bundesrepublik der zweitgrößte EU-Importeur von Trophäen des Afrikanischen Leoparden, der größte Importeur des vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashorns, der zweitgrößte Importeur von Braunbär-Trophäen (größtenteils aus Russland), der größte Importeur von Grauwolf-Trophäen und einer der größten Trophäen-Importeure von Afrikanischen Löwen in Europa.

Deutschland importierte auch eine Reihe von Arten, deren Populationsgröße laut der Roten Liste der IUCN bedenklich ist, darunter 15 Trophäen von Oryxantilopen, einer in freier Wildbahn ausgestorbenen und in Gefangenschaft gezüchteten Antilopenart. Aus der Kategorie „stark gefährdet“ weiterhin 43 Wasserbüffel, elf Westkaukasische Steinböcke und zwei Schweinshirsche; zudem 121 gefährdete Flusspferde und 51 gefährdete Geparden.

HSIs umfassende Analyse der Handelsdaten des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten freilebenden Tieren und Pflanzen (CITES) zeigt, dass durchschnittlich 2.982 Trophäen pro Jahr in die EU importiert wurden, das sind mehr als acht Trophäen pro Tag. Die Zahl der Trophäenimporte ist zwischen 2014 und 2018 kontinuierlich um fast 40 Prozent gestiegen, obwohl aktuelle Meinungsumfragen zeigen, dass die große Mehrheit der befragten EU-Bürger (über 80 Prozent) die Trophäenjagd ablehnt und die Trophäenimporte beenden möchte. In Deutschland sprechen sich sogar neun von zehn Bürgern (89 Prozent) gegen den Import von Jagdtrophäen aus.

Die EU-Trophäenimportstatistik für einzelne Arten (2014-2018) umfasst unter anderem:

Art Importe in die EU davon Importe nach

Deutschland

Hartmanns Bergzebra 3.119 1.464
Bärenpavian 1.751 821
Amerikanischer Schwarzbär 1.415 243
Braunbär 1.056 137
Afrikanischer Elefant 952 192 (größter Importeur in der EU)
Afrikanischer Löwe 889 107 (davon 62 in Gefangenschaft gezüchtete Löwen und größter Importeur von wilden Löwen)
Afrikanischer Leopard 839 149
Flusspferd 794 121
Karakal 480 88
Rotes Lechwe 415 54
Gepard 297 (größter Importeur weltweit!) 51
Eisbär 65 6
Spitzmaulnashorn 6 2

Deutschland, Spanien, Dänemark, Österreich, Schweden, Frankreich, Polen, Ungarn, die Tschechische Republik und die Slowakei sind die wichtigsten Trophäenimporteure der EU, während Namibia, Südafrika, Kanada, Russland, Argentinien, Kirgisistan und die USA die wichtigsten Exportländer der EU sind. Spanien, Polen, Ungarn, Deutschland und die Tschechische Republik sind die Top-Importeure von Löwentrophäen aus Gefangenschaft.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Director Deutschland, HSI/Europe, sagt: “Trophäenjäger aus der EU töten für ihren persönlichen „Kick“ viele tausend Wildtiere auf der ganzen Welt, darunter auch gefährdete oder bedrohte Arten, wobei Deutschland das Hauptziel für Jagdtrophäen in der EU ist. Abgesehen von der Grausamkeit, die die Jagd bedeutet, ist es angesichts der weltweiten Biodiversitätskrise unverantwortlich, reichen Eliten zu erlauben, gefährdete Arten aus reinem Vergnügen zu töten. Wir fordern die Bundesregierung auf, ein Importverbot für Jagdtrophäen zu erlassen, um Wildtiere zu schützen und diese nicht nachhaltige Praxis endgültig zu beenden.”

Trophäenjagd hat wenig mit Naturschutz oder der Unterstützung lokaler Gemeinschaften zu tun. Jäger zahlen enorme Geldsummen, um die stärksten und beeindruckendsten Tiere zu erlegen – zur Befriedigung, zur Zurschaustellung und zur Angeberei. Sie tragen ihre Leistungen in Rekordbücher ein, die von Trophäenjagd-Mitgliedsorganisationen wie Safari Club International geführt werden, die Punkte für das Erlegen der größten Tiere vergeben. Studien zeigen, dass typischerweise nur drei Prozent des Geldes aus der Trophäenjagd jemals die lokalen Gemeinden erreicht. Der Ökotourismus zur Beobachtung von Wildtieren generiert weitaus mehr Einkommen und Jobs, um den Naturschutz und lokale Arbeitsplätze zu unterstützen.

Audrey Delsink von HSI/Afrika sagt: “Das Töten der größten oder stärksten Tiere, welche eine wichtige ökologische Rolle für die genetische Vielfalt und Widerstandsfähigkeit der Population spielen, gefährdet den Artenschutz, stört die sozialen Herdenstrukturen und schwächt die Genpools von Wildpopulationen, die ohnehin einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt sind. Angesichts dessen ist das “Naturschutz”-Argument der Befürworter eine Farce. Da so viel auf dem Spiel steht und die große Mehrheit der EU-Bürger gegen das Töten ist, ist es an der Zeit, dass die EU-Mitgliedsstaaten die Einfuhr von Trophäen verbieten.”

Einige europäische Länder haben Maßnahmen ergriffen, um den Import von Jagdtrophäen einzuschränken. Zusätzlich zu Frankreichs Verbot von Löwentrophäenimporten im Jahr 2015 haben die Niederlande 2016 Trophäenimporte von über 200 Arten verboten. Im Februar 2021 äußerte der britische Premierminister die Absicht seiner Regierung, den Import von Trophäen zu beenden, und im März dieses Jahres legte das finnische Parlament einen Antrag für ein Trophäenimportverbot vor. HSI/Europe ist überzeugt, dass der vorgelegte Bericht über das schockierende Ausmaß, in dem EU-Länder die globale Trophäenjagdindustrie ermöglichen, so schnell wie möglich zu umfassenden Verboten in den Mitgliedsstaaten führen sollte.

MEDIENEINLADUNG
Am 30. Juni lädt HSI/Europe zu dem Webinar “Trophy Hunting: Conservation tool, or a threat to wildlife?” in Zusammenarbeit mit MEPs for Wildlife und anderen NGOs ein. Gastgeberin ist Manuela Ripa MdEP (Grüne/EFA, Deutschland). Gäste sind die HSI/Africa Elefantenexpertin Dr. Audrey Delsink, WildlifeDirect CEO Dr. Paula Kahumbu, Umweltanwalt Lenin Tinashe Chisaira, Jorge Rodriguez von der GD Umwelt und Dr. David Scallan von der European Federation for Hunting and Conservation.

Das Webinar wird der Frage nachgehen, ob die Trophäenjagd eine unhaltbare Bedrohung für gefährdete Arten darstellt oder, wie von ihren Vertretern behauptet, einen Beitrag zum Schutz der Wildtiere und der lokalen Bevölkerung leistet. Registrieren Sie sich für die Teilnahme: https://www.eventbrite.co.uk/e/trophy-hunting-conservation-tool-or-a-threat-to-wildlife-tickets-155634080725

Bilder für den kostenfreien Abdruck im Zusammenhang mit dieser Meldung finden Sie in unserem Newsroom.

Landesbüro Deutschland
Sylvie Kremerskothen Gleason
Country Director, HSI Europe
sgleason@hsi.org

Pressekontakt
Adeline Fischer
Communications Manager Europe – #NotInMyWorld – Campaign against trophy hunting afischer@hsi.org
mobil +49 17631063219

Humane Society International


BERLIN—Im Vorfeld des G7-Treffens in diesem Monat werden Regierungen auf der ganzen Welt aufgefordert, ein dauerhaftes, globales Ende der Pelztierzucht zu vereinbaren, um zukünftige Pandemien wie SARS-CoV-2 zu verhindern. In Deutschland hat die Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) einen inhaltlich von 67 Virologen, Tierärzten und Experten für Infektionskrankheiten und Tiergesundheit unterstützten Brief an Gesundheitsminister Spahn und Außenminister Maas geschrieben. Der Virologe Christian Drosten äußerte sich erst vor wenigen Tagen dazu, und auch er hält Pelztierfarmen für die plausibelste Antwort für die Herkunft von SARS-CoV-2.

HSI legte zugleich ein umfassendes Weißbuch über Pelztierfarmen und zoonotische Krankheiten vor, das zum Schutz öffentlicher und menschlicher Gesundheit ein weltweites Verbot von Pelztierfarmen fordert. HSI hat in Australien, Kanada, Indien, Italien, Südafrika, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten ebenfalls an die jeweiligen Regierungen appelliert. Der globale Aufruf von HSI an die Staats- und Regierungschefs erfolgt vor dem Hintergrund von mehr als 400 Ausbrüchen von SARS-CoV-2 auf Nerz-Pelzfarmen in den Niederlanden, Dänemark, Polen, Litauen, Griechenland, Spanien, Schweden, Frankreich, Italien, Lettland, den Vereinigten Staaten und Kanada, wobei der jüngste bekannte Ausbruch in Kanada im vergangenen Monat stattfand.

Einige Regierungen, wie z.B. der Niederlande und Ungarn, haben entschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Pelztierzucht in ihren Ländern zu stoppen, und 13 Länder weltweit haben die Pelztierzucht komplett verboten. Doch weiterhin werden viele Millionen Nerze, Füchse und Marderhunde – alles Arten, die für COVID-19 empfänglich sind – in Pelzfabriken in Europa, China, Russland und Nordamerika intensiv gezüchtet. In Deutschland wurde die Pelztierzucht 2019 eingestellt, da die Einführung strengerer Tierschutzbestimmungen, wie z. B. größere Käfige und Schwimmbassins für Nerze, die Branche zu teuer und unrentabel machte.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Director von Humane Society International in Deutschland, sagt: “Die Wissenschaft zeigt, dass Pelzfabriken nicht nur Millionen von Nerzen, Füchsen, Marderhunden und anderen pelztragenden Tieren physisches und psychisches Leid zufügen, sondern auch ein sehr reales Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellen. Die Möglichkeit der Ausbreitung von Zoonosen und insbesondere die Tatsache, dass Nerzfarmen als Reservoir für Coronaviren fungieren, ist ein weiterer zwingender Grund für die Welt, die Pelzindustrie für immer zu schließen. Die Ausbeutung wildlebender Arten in unhygienischen, überfüllten und tierquälerischen Pelzfarmen, nur um Pelzmode zu produzieren, die niemand braucht, kann nicht toleriert werden. Wir können nicht länger ignorieren, dass Pelzfarmen eine perfekte Keimzelle für Pandemien sind. Deutschland muss beim G7-Gipfel erneut eine Vorreiterrolle einnehmen, indem es andere Nationen auffordert, die Pelztierhaltung zu beenden.”

Forschungen in den Niederlanden, bei denen die Sequenzierung des gesamten Genoms eingesetzt wurde, haben ergeben, dass mindestens 66 Personen, die auf Nerz-Pelzfarmen arbeiteten, mit SARS-CoV-2 infiziert wurden – ein seltener, aber besorgniserregender Fall von Krankheitsübertragung vom Tier auf den Menschen. Dänische Forschungen haben außerdem gezeigt, dass eine Infektion bei Nerzen zu Mutationen der Spike-Proteine führen kann, die, wenn sie auf Menschen übertragen werden, möglicherweise die Wirksamkeit lebenswichtiger Impfstoffe untergraben könnten. Im Januar 2021 gaben die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) eine Risikobewertung heraus, die besagt, dass das Risiko für die öffentliche Gesundheit durch die Übertragung von SARS-CoV-2 von Pelztierfarmen auf Menschen in Europa “hoch” ist.

In dem Schreiben der 67 Experten heißt es: “Es ist eindeutig, dass Pelzfarmen das Potenzial haben, als Reservoir für SARS-CoV-2 zu fungieren. Zudem sind die für Pelzfarmen typischen intensiven Zuchtbedingungen – unnatürlich eng zusammengepferchte Tiere, schlechte Hygiene, Stress, Verletzungen und geringe genetische Vielfalt – ideal für die Entstehung und Verbreitung neuer Krankheitserreger. Schwerwiegende Tierschutzmängel sind der industriellen Pelztierhaltung inhärent, und der Handel schafft die Möglichkeit, dass die zigmillionen Tiere auf Pelzfarmen als unmittelbare, Zwischen- oder Verstärkerwirte für virale Krankheitserreger fungieren. Es wäre daher leichtsinnig, unsere Fähigkeit zur Kontrolle und Beendigung dieser oder zukünftiger globaler Coronavirus-Pandemien, um der Pelzmodeproduktion willen zu gefährden. Wir unterstützen daher die Forderung von Humane Society International (HSI) nach einem dauerhaften weltweiten Ende der Zucht, Haltung und Tötung von Tieren zum Zweck der Pelzproduktion und des Verkaufs von Pelzen.”

Filmmaterial, das auf Pelzfarmen in Ländern auf der ganzen Welt aufgenommen wurde, zeigt immer wieder Beweise für schlechte Tierschutzbedingungen. Die Zertifizierungssysteme der Pelzindustrie verbessern weder das Wohlergehen der Tiere, noch gehen sie zufriedenstellend auf mögliche Krankheitsrisiken ein.

Der vollständige Brief kann hier nachgelesen werden.
Das White Paper von HSI finden Sie hier.

Fakten:

  • Seit April 2020 wurden Ausbrüche von COVID-19 auf 427 Nerz-Pelzfarmen in 12 verschiedenen Ländern in Europa und Nordamerika dokumentiert, darunter Kanada (3 Farmen), Dänemark (290 Farmen), Frankreich (1 Farm), Griechenland (23 Farmen), Italien (2 Farmen), Lettland (1 Farm), Litauen (4 Farmen), Niederlande (69 Farmen), Polen (1 Farm), Spanien (4 Farmen), Schweden (13 Farmen) und die Vereinigten Staaten (16 Farmen).
  • Mehr als 100 Millionen Tiere werden jedes Jahr weltweit für ihren Pelz getötet, darunter Nerze, Füchse, Marderhunde, Chinchillas und Kaninchen – das entspricht drei Tieren, die jede Sekunde sterben, nur wegen ihres Pelzes.
  • In Deutschland ist die Pelztierzucht seit 2019 ausgelaufen, in Großbritannien, Österreich, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Tschechien, Kroatien, Mazedonien, den Niederlanden, Norwegen, Luxemburg, Serbien, der Slowakei und Slowenien ist sie verboten bzw. befindet sich im Prozess der Abschaffung. Zuletzt hat die Regierung in Ungarn ein Verbot der Zucht von Tieren zur Pelzgewinnung ausgesprochen, darunter Nerze und Füchse. In Frankreich durchläuft ein Verbot der Nerzfellzucht derzeit das Parlament, und die irische Regierung hat sich verpflichtet, im Jahr 2021 ein entsprechendes Gesetz vorzulegen.
  • Bulgarien, Estland, Litauen, Montenegro und die Ukraine erwägen derzeit ebenfalls ein Verbot der Pelztierzucht, und in Finnland hat die Mehrheitspartei der Regierungskoalition kürzlich ihre Unterstützung für ein Verbot von Pelzfarmen angekündigt.
  • In den Vereinigten Staaten war Kalifornien der erste US-Bundesstaat, der 2019 den Verkauf von Pelzen verbietet, nachdem ähnliche Verbote in Städten wie Los Angeles, San Francisco, Berkeley und West Hollywood erlassen wurden. Auch die Städte Weston und Wellesley in Massachusetts haben kürzlich den Pelzverkauf verboten, und weitere US-Städte und -Bundesstaaten wollen in Zukunft nachziehen.

Kontakt: Sylvie Kremerskothen Gleason, country director, HSI Europe, sgleason@hsi.org

Humane Society International


Für Pelz, der auch in deutschen Geschäften verkauft werden könnte.

BERLIN/LONDON—Verstörende, entsetzliche Bilder und Videos, veröffentlicht von der Humane Society International (HSI), enthüllen schockierendes Leid tausender Füchse und Marderhunde, die auf Pelzfarmen in Asien einen grausamen und langwierigen Tod sterben müssen. Es ist zu sehen, wie mehrfach auf den Kopf der Füchse eingeschlagen wird, was zu furchtbaren Verletzungen, aber nicht zum sofortigen Tod führt. Einige Tiere werden mit Messern verletzt oder sogar lebendig vollständig gehäutet. Dies resultiert in meterhohen Bergen verwesender Kadaver, die teilweise seit Tagen unter freiem Himmel liegen. “Wie Szenen aus der Hölle”, beschreibt Wildtieraktivist Chris Packham das Bild- und Videomaterial.

Ermittler der Humane Society International (HSI) filmten in elf zufällig ausgewählten Pelzfarmen in einem asiatischen Land, das zu den Hauptpelzproduzenten für Europa gehört. HSI hat sich entschieden, das betroffene Land nicht zu nennen, um die Identität der Ermittler zu schützen.

Erst im Jahr 2019, schloss auch in Deutschland die letzte Pelzfarm. Doch ein grundsätzliches Verbot von Pelzfarmen scheute Deutschland bis zuletzt. Es wurden lediglich die Vorgaben für Haltungsbedingungen verschärft, was zu der Schließung der Pelzfarmen führte.

Viele andere Länder machen vor, wie ein konsequentes Vorgehen gegen die Pelzindustrie aussehen kann. Das Vereinigte Königreich hat als weltweit erstes Land bereits vor fast 20 Jahren die Pelzzucht verboten. Die #FurFreeBritain Kampagne, die Humane Society International/UK anstieß, hat großen Anteil an einem Umdenken in der Bevölkerung. Das Verbot des Pelzhandels On – und Offline könnte nicht mehr weit sein.
2019 war Kalifornien der erste US-Bundesstaat, der ein Pelzverkaufsverbot verabschiedete und im Jahr 2020 haben Hawaii und Rhode Island sowie die Städte Minneapolis, Minnesota und Wellesley, Massachusetts Verbote für Pelzverkäufe eingeführt.

Jeder Designer, der Pelz auf den Laufsteg bringt, jeder Händler, der Pelz in die Regale legt, und jeder Verbraucher, der Pelz in seinen Kleiderschrank hängt, trägt dazu bei, dass das schändliche Elend auf den Pelzfarmen weiter besteht. Diese Spirale muss gestoppt werden und Pelzverkäufe und Pelzfarmen müssen in Deutschland, in der EU und weltweit verboten werden.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Landesdirektorin Deutschland, HSI Europa: “Es ist erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit Pelz in Deutschland immer noch in den Schaufenstern zu sehen ist und Menschen völlig unreflektiert Pelz zur Schau tragen. Designer und Einzelhändler müssen vorangehen und Pelz verbannen! Es ist Zeit für ein #FurFreeGermany. Neben dem Leid der Tiere ist außerdem zu sehen, dass mit der Massentierhaltung auf Pelzfarmen ein erhebliches globales Gesundheitsrisiko verbunden ist. Dies zeigen auch die jüngsten SARS-CoV-2 Fälle auf Nerzfarmen in den Niederlanden.”

Leona Lewis unterstützt die #FurFreeBritain Kampagne und HSI: “Ich liebe alle Tiere und glaube, dass sie mit Liebe, Güte und Respekt behandelt werden sollten. Als Tierfreund würde ich nie Pelz tragen.” So auch Dame Judi Dench: “Ich bin stolz darauf, dass das Vereinigte Königreich das erste Land der Welt war, das die Pelzzucht verboten hat, und ich hoffe, dass wir das erste Land der Welt sein werden, das den Handel mit Pelz verbietet. Pelzzucht ist grausam und unnötig.”

Tierleid, das durch die HSI Recherchen aufgedeckt wurde:

  • Füchse werden durch Kopfschläge mit Metallstangen schwer verletzt und verenden qualvoll.
  • Tiere werden lebendig gehäutet und sterben einen unglaublich qualvollen und langwierigen Tod. Dies geschieht vor ihren Leidensgenossen.
  • Wildtiere–Füchse und Marderhunde–in miserablen Haltungsbedingungen.
  • Käfige so klein, dass sich viele Tiere kaum mehr als ein paar Zentimeter bewegen können.
  • Drahtkäfige, ohne jegliches Beschäftigungsmaterial.
  • Keinerlei Einstreu, die Tiere verbringen ihr ganzes Leben auf Drahtgittern.
  • Haufen stinkender Fäkalien im Käfig und auf den Böden; schmutzige und leere Wasserschalen.
  • Schwere Verhaltensauffälligkeiten durch Vernachlässigung und Qualbedingungen.
  • Keinerlei tierärztliche Versorgung. Die Ermittler von HSI haben bei keinem ihrer Einsätze tiermedizinisches Personal gesehen.

Facts:

Mehr als 100 Millionen Tiere werden jedes Jahr weltweit für ihr Fell getötet, darunter Nerz, Fuchs, Marderhund, Chinchilla, Kaninchen und Kojote – das entspricht drei Tieren, die pro Sekunde sterben, nur für ihr Fell.

Auf Pelzfarmen verbringen Tiere ihr ganzes Leben in winzigen Drahtbatteriekäfigen. Füchse werden in der Regel in Käfigen gehalten, die nur einen Quadratmeter groß sind, tausendmal kleiner als ihre Territorien in freier Wildbahn. Das wäre, wie eine Person ihr ganzes Leben in einem Aufzug einzusperren.

Füchse und Marderhunde können sich mit SARS-CoV-bezogenen Viren anstecken und haben das Potenzial, als Zwischenwirte zu fungieren, um Viren an den Menschen weiterzugeben. Marderhunde und Füchse wurden bereits auf Wildtiermärkten in China mit SARS-CoV infiziert.

HSI fordert die Regierungen auf, den Konsum und den Handel mit Wildtieren vollständig zu verbieten, um das Risiko einer weiteren Pandemie zu verringern. Chinas Vorschlag, ein Verbot für den Konsum und den Handel von Wildtieren einzuführen, ermöglicht derzeit weiterhin die Zucht und Schlachtung von pelztragenden Arten – Nerze, Marderhunde und Füchse. Dies ist inakzeptabel.

Pelzindustrien gehören zu den größten Umweltsündern. Pelz fordert im Vergleich zu anderen Textilien einen erheblichen Tribut in Bezug auf die C02-Emissionen. Krebserregende Chemikalien wie Chrom und Formaldehyd, landen in den Flüssen und Seen und vergiften ganze Landstriche für Jahrzehnte.

ENDE

Medienkontakt:
Sylvie Kremerskothen Gleason
Landesdirektorin Deutschland, HSI/Europa
sgleason@hsi.org

Humane Society International


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