In Gefangenschaft gezüchtete Löwenjagden, die gegen die Regeln der Konvention verstoßen; Hunderte von Jagden auf Nashörner, Leoparden und Elefanten; Praktiken, die gegen die Jagdethik verstoßen

Humane Society International


HSUS

BERLIN—Eine schockierende Undercover-Untersuchung, die von Humane Society of the United States (HSUS) und Humane Society International (HSI) veröffentlicht wurde, deckt die Heuchelei auf, mit der die Trophäenjagdindustrie das Töten gefährdeter Tierarten fördert. Auf dem Kongress des Safari Club International (SCI) vom 22. bis 25. Februar in Nashville, Tennessee, USA, waren über 850 Aussteller aus mehr als 140 Ländern vertreten, die Trophäenjagden und Produkte aus Tierhäuten und -krallen anboten. Die Veranstaltung brachte dem SCI Einnahmen in Höhe von etwa 6 Millionen Dollar ein, mit denen er seine weltweite Lobbyarbeit zur Aufhebung von Gesetzen und Vorschriften zum Schutz gefährdeter Arten vor der Trophäenjagd vorantreiben kann.

Auch nach Deutschland, weltweit der zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen, können Trophäenjäger*innen immer noch legal ihre blutigen Souvenirs einführen. Im Rahmen der #NotInMyWorld Kampagne fordert HSI/Europe einen sofortigen Importstopp von Jagdtrophäen international geschützter Arten nach Deutschland und in die EU.

Dieser jährliche Kongress ist eine der weltweit größten Verkaufsveranstaltungen für Trophäenjagdreisen. Die Trophäenjagden wurden für mindestens 65 Ländern angeboten, die meisten davon in Südafrika, Kanada, Namibia, Simbabwe und Neuseeland. Fast 100 Anbieter*innen hatten Elefantenjagden im Angebot, mindestens 115 boten Leopardenjagden an, 98 Löwen- und Giraffenjagden, 89 Nilpferdjagden und 39 boten Nashornjagden an. Auf den Webseiten der Anbieter*innen wurden auch vom Aussterben bedrohte Tiere wie Waldelefanten und Spitzmaulnashörner sowie in Gefangenschaft gehaltene Tiere wie die Oryxantilope, eine in freier Wildbahn als ausgestorben geltende Art, die fast ausschließlich für die Trophäenjagd gezüchtet wird, zur Jagd angeboten.

Die Untersuchung ergab, dass Jagdreisen mit Preisen zwischen 2.500 und 143.000 Dollar mit zusätzlichen Optionskarten verkauft wurden, so dass die Jäger*innen neben ihren Primärzielen noch weitere Tiere “hinzubuchen” konnten.  Die meisten afrikanischen Jagden auf Karnivoren wurden mit Ködern beworben – eine Praxis, bei der Kadaver anderer Tiere wie Impalas und Zebras oder andere Gegenstände verwendet werden, um die Zieltierart anzulocken, was gegen die Ethik der fairen Jagd verstößt und den Artenschutz gefährdet, da die Tiere aus geschützten Gebieten in die Jagdgebiete gelockt werden.

Zu den entlarvendsten Ermittlungsergebnissen gehört ein aufgezeichnetes Gespräch mit einem Aussteller, der den Ermittler ermutigte, eine Jagd auf Breitmaulnashörner zu planen, bevor es zu spät ist, da die Art am Rande der Ausrottung steht. Sie erklärten: “Das Nashorn wird am schnellsten für die Einfuhr in die Vereinigten Staaten gesperrt werden, weil die Zahl der Tiere zurückgeht… und wenn Sie etwas Afrikanisches wollen, müssen Sie das Nashorn so schnell wie möglich holen.”

Die Ausrüster äußerten sich auch darüber, dass sie “die Regeln beugen” und gegen Richtlinien verstoßen, um einen Verkauf zu tätigen. Ein Anbieter verstieß gegen die eigenen Richtlinien des Übereinkommens gegen die Förderung der Löwenjagd in Gefangenschaft – der sogenannten „Gatterjagd“ – eine grausame, sinnlose Praxis, die von der südafrikanischen und der US-amerikanischen Regierung sowie vielen anderen verurteilt wird. Er sagte dem Ermittler: “Sie können … in Südafrika in Gefangenschaft gezüchtete Löwen jagen, weil Sie auf diese Weise die wilden Löwen nicht beeinträchtigen … aber sie … fangen ihre eigenen Tiere und diese sind so richtig wild.” Ein anderer sagte dem HSUS/HSI-Ermittler: “…wir haben Jäger, die kaum oder gar nicht laufen können…wir biegen unsere eigenen Regeln ein wenig und lassen sie vom Wagen aus schießen…wir haben kein Problem damit.” Die Jagd von einem Fahrzeug aus ist vielerorts illegal, weil sie gegen die Ethik der fairen Jagd verstößt und zahlreiche Sicherheitsrisiken birgt.

Kitty Block, Präsidentin und Geschäftsführerin der Humane Society of the United States, sagte: “Trotz der zunehmenden öffentlichen Verachtung für die Trophäenjagd feiert der Safari Club International die sinnlose Tötung von Tieren und bietet ihren Tod weltweit zum Verkauf an, um sie zu Schmuckstücken und ausgestopften Trophäen zu verarbeiten. Ohne Zweifel: Diese Industrie bedroht unsere am stärksten gefährdeten und ökologisch wichtigen Wildtiere. Als einer der weltweit größten Abnehmer von Jagdtrophäen gefährdeter Arten hat die Regierung der Vereinigten Staaten die Verantwortung, die Einfuhr von Jagdtrophäen zu beenden.“

Jeff Flocken, Präsident der Humane Society International, sagte: “Ikonische Tierarten wie Elefanten, Nashörner und Leoparden spielen in ihren jeweiligen Ökosystemen eine entscheidende Rolle, und viele andere Arten sind von dem empfindlichen Gleichgewicht abhängig, das sie schaffen. Leider sind dieselben Tiere auch bei Trophäenjäger*innen sehr begehrt. Und da sie es oft auf die größten Individuen einer Art abgesehen haben, schwächen sie den Genpool und können sogar den Zusammenbruch kleiner Populationen verursachen. Inmitten dieser Krise der biologischen Vielfalt, in der über eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind, muss sich die Weltgemeinschaft für den Schutz der Wildtiere einsetzen, indem sie auf grausame Praktiken wie die Trophäenjagd verzichtet.”

Hunderte Luxusartikel wurden auf dem Kongress und auf Bestellung angeboten, darunter Gepäcksets aus Elefantenhaut im Wert von 10.000 bis 18.000 Dollar und Schmuck aus Leopardenkrallen. Sowohl der afrikanische Elefant als auch der Leopard stehen auf der Liste der gefährdeten Tierarten (US-Endangered Species Act). Die Aussteller*innen boten auch Luchsmäntel für 14.000 Dollar und Handtaschen aus Zebraleder für 2.350 Dollar an. Mehrere Verkäufer*innen zeigten oder boten Gegenstände aus gefährdeten Tierarten zum Verkauf an, was möglicherweise einen Verstoß gegen das bundesstaatliche Gesetz darstellt. An einem Stand warb beispielsweise ein Tierpräparator mit den Hörnern eines gefährdeten Spitzmaulnashorns für seine Dienste. Das Gesetz des Bundesstaates Tennessee verbietet die kommerzielle Nutzung von auf Bundesebene gefährdeten Arten.

Zu den Jagdreisen, die versteigert wurden, gehörten eine Löwen-, Leoparden- und Steppenwildjagd in Sambia im Wert von 143.000 Dollar, eine Jagd auf Braun-/Grizzlybär, Dallschaf, Elch, Schwarzbär und Karibu in Alaska im Wert von 100.000 Dollar, eine Breitmaulnashornjagd in Südafrika im Wert von 100.000 Dollar, eine Gatterjagd auf eine Bongoantilope in Texas im Wert von 41.870 Dollar und eine Eisbärenjagd, die für 100.000 Dollar verkauft wurde.

“Die Trophäenjagd ist eine archaische und abscheuliche Praxis, die wir nicht länger tolerieren dürfen”, sagte Sara Amundson, Präsidentin des Humane Society Legislative Fund. “Es ist unvorstellbar, dass gefährdete und bedrohte Tierarten getötet werden, nur um ihre Teile zur Schau zu stellen. Der Amerikanische Kongress drängt den U.S. Fish and Wildlife Service seit Jahren, sein Trophäen-Importprogramm zu überprüfen. Dieser SCI-Kongress ist eine weitere Erinnerung daran, dass die Biden-Regierung die Trophäen, die in die USA kommen, genau unter die Lupe nehmen muss, damit die Arten nicht weiter an den Rand des Aussterbens gedrängt werden. Wir müssen weiter dafür kämpfen, dass diese ungeheuerliche Zurschaustellung der eklatanten Missachtung der Erhaltung dieser gefährdeten Arten beendet wird.”

Pressmaterial der Undercover-Ermittlung:

ENDE

Pressekontakt: Eva-Maria Heinen, Communications & PR Managerin : emheinen@hsi.org;  +49 (0) 160 94491788

Humane Society International


Homeless Animal Protection Society

BERLIN—Ein Rettungsteam der Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) ist in die Türkei gereist, um Soforthilfe für die Hunde, Katzen und anderen Tiere zu leisten, die von dem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,8 betroffen sind.

Während die akute humanitäre Suche nach Menschenleben sich dem Ende zuneigt, reisen erfahrene Katastrophenhelfer*innen des HSI-Teams aus Europa, den Vereinigten Staaten, Mexiko, Costa Rica, Kolumbien und Indien ab heute an, um lokale Gruppen bei der Erstversorgung verletzter Tiere zu unterstützen. HSI wird auch dabei helfen, zusätzliche Tierkliniken in Antakya und darüber hinaus einzurichten, um die Kapazitäten in der Region zu erweitern und dringend benötigtes Futter, Wasser und Tierarzneimittel zu verteilen. HSI hat außerdem eine finanzielle Soforthilfe für die örtliche Rettungsorganisation Yuk Hayvanlarani Koruma Ve Kurtama Dernegi (Stiftung zur Rettung von Arbeitstieren) bereitgestellt. Damit wird ermöglicht, Tierärzt*innen und Einsatzfahrzeuge zu entsenden, um tiermedizinische Hilfe und andere Hilfsgüter zu den bedürftigen Menschen und ihren Tieren zu bringen.

Kelly Donithan, Direktorin bei HSI für Katastrophenhilfe, leitet den Einsatz von HSI. Als erfahrene Katastrophenhelferin, die bereits in Australien, Afrika, Beirut und den Nachbarländern der Ukraine bei der Rettung und Versorgung von Tieren geholfen hat, steht Donithan in ständigem Kontakt mit lokalen Gruppen. Diese schätzen, dass zusätzlich zu den Zehntausenden von Menschen, die bei dem Erdbeben ums Leben gekommen sind, wahrscheinlich Hunderte Tiere ihr Leben verloren haben. Tausende Hunde und Katzen sowie Pferde und Nutztiere brauchen weiterhin dringend Hilfe.

Donithan sagt: “Das Erdbeben hat Verwüstung und tragische Verluste für Menschen und Tiere gebracht, und das Katastrophen-Tierschutzteam von Humane Society International ist da, um lokalen Gruppen zu helfen. Einige Tiere werden noch lebend aus den Trümmern geborgen, aber wir wissen nicht, wie lange noch, und Tausende gerettete Hunde und Katzen brauchen dringend tierärztliche Versorgung, da sie mit Verletzungen, Schock, Dehydrierung und Unterernährung zu kämpfen haben. Mehrere Tierheime im Katastrophengebiet wurden zerstört. Deshalb wird HSI auch bei der sicheren Umsiedlung der Tiere helfen und lebenswichtiges Futter, Wasser und medizinische Hilfsgüter dort verteilen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Es bricht einem das Herz, wenn man sieht, wie Menschen und Tiere unter den physischen und psychischen Folgen einer Katastrophe dieses Ausmaßes leiden. Deshalb möchte HSI so gut wie möglich helfen.“

HSI ist bei Katastrophen auf der ganzen Welt im Einsatz, um Tieren und Gemeinden in Not zu helfen. In der Vergangenheit hat HSI bereits Tiere behandelt, die von Vulkanausbrüchen in Guatemala, tödlichen Erdbeben in Nepal, Ecuador und Mexiko, Wirbelstürmen, Sturzfluten und Wirbelstürmen in Indien, Haiti und Mosambik sowie Waldbränden in Australien und Chile betroffen waren. Auch im Ukraine-Krieg konnte HSI Geflüchteten und ihren Haustieren helfen.

Spenden Sie hier für den Animal Rescue Fund von HSI, um Fördermittel, lebenswichtige Güter und die Finanzierung unserer Teams in Notsituationen wie dieser zu ermöglichen.

Fotos und Videos gibt es hier

ENDE

Pressekontakt: Eva-Maria Heinen, Communications & PR Managerin, emheinen@hsi.org ; +49 (0) 160 94491788

Auf dem Jahreskongress von Safari Club International werden Auktionen für Trophäenjagden und Produkte schätzungsweise 6 Millionen Dollar einbringen, um das Töten ikonischer Tierarten fortzusetzen.

Humane Society International


HSUS

BERLIN—Nächste Woche werden sich in Nashville, Tennessee, Tausende Jäger*innen auf der Jahreskonferenz des Safari Club International (SCI) versammeln, an der über 850 Aussteller*innen aus mehr als 30 Ländern teilnehmen werden. Der SCI ist einer der größten Jagdverbände weltweit, mit Lobbyvertretungen in über 100 Ländern. Mehr als die Hälfte der Aussteller auf dem diesjährigen Kongress sind Jagdführer*innen und Ausrüster*innen, die Trophäenjagden auf die weltweit am stärksten bedrohten Tierarten wie Elefanten und Löwen anbieten, deren Populationen weltweit zurückgehen. Während der Veranstaltung, die vom 22. bis 25. Februar stattfindet, werden auch Jagden auf Hunderte weitere einheimische und ausländische Tiere – darunter Leoparden, Eisbären, Nashörner, Flusspferde, Wölfe und Grizzlybären – verkauft und beworben. Andere Anbieter*innen werden Schmuck, Accessoires und Dekorationen verkaufen, die aus diesen und anderen ikonischen Tierarten hergestellt wurden.

In diesem Jahr werden die Auktionen schätzungsweise fast 6.000.000 Dollar für den SCI einbringen, um seine Lobbyarbeit zu finanzieren, zu der auch die Reduzierung des Schutzes gefährdeter Arten und die Förderung der Trophäenjagd gehören.

Kitty Block, Präsidentin und CEO der Humane Society of the United States, sagt dazu: “Während die große Mehrheit der Amerikaner*innen die Trophäenjagd verabscheut, sammelt Safari Club International weiterhin mit dem Abschlachten von majestätischen Tieren aus aller Welt Geld. Ob bei der Versteigerung einer 100.000 Dollar teuren Jagdreise nach Alaska, bei der Grizzlybären, Elche und andere geliebte Tierarten getötet werden, oder einer 143.000 Dollar teuren Jagdreise auf Löwen und Leoparden in Sambia – SCI macht aus ikonischen, gefährdeten Wildtieren wie Elefanten und Nashörnern beschämende Waren, die nichts anderes mehr wert sind, als eine Trophäe, die man sich an die Wand hängen kann. Das Erschießen von Tieren verursacht nicht nur unermessliches Leid, sondern zerstört auch ihre Familien. Nashville sollte diese widerwärtige Verherrlichung der grundlosen Zerstörung ablehnen.”

Humane Society of the United States und  Humane Society International haben alle Auktionsobjekte des kommenden  Kongresses analysiert, darunter Produkte, die von Aussteller*innen zum Verkauf angeboten werden, sowie Trophäenjagdreisen, die von Ausrüster*innen aus aller Welt gespendet werden. Die Analyse ergab Folgendes:

  • Es werden ungefähr 350 Trophäenjagdreisen versteigert, um bis zu 870 Säugetiere in den USA und im Ausland zu töten, was einem Wert von fast 6 Millionen Dollar entspricht.
  • Zu den Zieltieren gehören Elefanten, Löwen, Nashörner, Leoparden, Eisbären, Flusspferde, Wölfe, Grizzlybären, Giraffen und Luchse.
  • Die Preise für die einzelnen Jagdreisen reichen von 2.500 Dollar für eine Wildschweinjagd in Kalifornien bis 143.000 Dollar für eine 21-tägige Jagd auf Löwen, Leoparden und Steppenwild in Sambia.
  • Zu den weiteren internationalen Jagden gehören eine 5-tägige Großwildjagd in Neuseeland im Wert von 120.000 Dollar, eine 7-tägige Jagd auf Breitmaulnashörner in Südafrika im Wert von 100.000 Dollar und eine 14-tägige Jagd auf Leoparden, Kaffernbüffel und Steppenwild in Tansania im Wert von 85.000 Dollar.
  • Ebenfalls im Angebot ist eine 10-tägige Alaska Braun- und Schwarzbärenjagd für einen Jäger mit Alaskas Gouverneur Mike Dunleavy im Wert von 29.500 Dollar.
  • Zu den beliebtesten Reisezielen für die angebotenen Jagden gehören Südafrika, Kanada, Spanien, Argentinien und Neuseeland.
  • Zu den weiteren Auktionsobjekten gehören: eine mit Rubinen verzierte Bibermütze im Wert von 5.000 Dollar, eine Blaufuchsdecke im Wert von 30.000 Dollar, ein durchgehender Silberfuchs-Pelzmantel im Wert von 18.000 Dollar, eine Nerz-Pufferjacke im Wert von 10.000 Dollar, ein Baby-Alpakamantel im Wert von 2.100 Dollar, eine Tasche mit einem “echten Steppenzebra” im Wert von fast 800 Dollar, ein Messer mit einem Griff aus Giraffenknochen im Wert von 2.400 Dollar und über 50 Waffenpakete im Wert von über 425.000 Dollar.

Jeffrey Flocken, Präsident von Humane Society International (HSI), sagte dazu: “Es ist skrupellos, dass das Leben dieser Tiere aus allen Teilen der Welt verkauft und an reiche Elitejäger*innen versteigert wird. Es ist eine ernüchternde Tatsache, dass viele der Arten, die von Trophäenjäger*innen gejagt werden, noch zu unseren Lebzeiten verschwinden könnten. Kurz gesagt, unsere Natur- und Artenwelt hat etwas Besseres verdient.“

Der Jahreskongress ist eine der Hauptfinanzierungsquellen des SCI für seine umfangreichen Lobbyaktivitäten, die darauf abzielen, wichtige staatliche und bundesstaatliche Schutzmaßnahmen für gefährdete Wildtiere aufzuheben und Jäger*innen die Einfuhr von Jagdtrophäen und die Ausweitung der Jagdsaison zu erleichtern. Als weltweit größter Importeur von Jagdtrophäen von Säugetieren, die unter das Washingtoner Artenschutzübereinkommen fallen, haben die USA zwischen 2014 und 2018 über 72.600 Jagdtrophäen importiert – über 10.000 davon waren Arten, die unter dem “Endangered Species Act” als bedroht oder gefährdet aufgeführt sind.

Letztes Jahr wurde berichtet, dass der SCI über 1.000.000 Pfund investiert hat, um im Vereinigten Königreich Lobbyarbeit gegen einen Gesetzentwurf zu betreiben, der die Einfuhr von Jagdtrophäen regulierter Arten wie Löwen, Leoparden, Elefanten und Wölfe verbieten würde.

Die SCI-Konferenz findet im Anschluss an Europas größte Jagdmesse „Jagd&Hund“ statt, auf der über 80 Aussteller*innen Trophäenjagdreisen auf international geschützte Wildtiere verkauften.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Landesdirektorin von HSI/Europe in Deutschland, sagt: „Wir können nicht länger das Aussterben ikonischer Arten ignorieren, nur damit Trophäenjäger*innen weiterhin den Nervenkitzel erleben können, ihre unethischen Tötungen zur Schau zu stellen. Trophäen international geschützter Arten können weltweit, so auch nach Deutschland, immer noch legal importiert werden. Da so viel auf dem Spiel steht und die große Mehrheit auch der deutschen Bürger*innen das Töten von Tieren für Trophäen ablehnt, ist es an der Zeit, auch in Deutschland ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen durchzusetzen. Als Hauptimporteur dieser schrecklichen Trophäen innerhalb der EU, hat Deutschland hier eine besondere Verantwortung.“

ENDE

Medienkontakt: Eva-Maria Heinen, Communications and PR Managerin in Deutschland: presse@hsi-europe.org ; 0160 94491788

Arten- und Tierschützer*innen fordern konsequentes Handeln

Humane Society International


HSI in Germany

BERLIN—Die Bundesregierung setzt ein starkes Zeichen gegen die Jagd auf bedrohte und international geschützte Tierarten. Nach dem Ausstieg aus dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) zum 31. Dezember 2022 schafft sie in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU jetzt Klarheit: Eine Bejagung von Arten, die im Bestand bedroht sind, sollte grundsätzlich nicht erfolgen, heißt es. Das Bundesumweltministerium hatte bereits im April 2022 Restriktionen bei der Einfuhr von Jagdtrophäen angekündigt, nun zog das Landwirtschaftsministerium mit dem Austritt aus dem CIC nach.

Laut der Antwort will die Bundesregierung nun offenbar Maßnahmen erarbeiten, um die Trophäenjagd auf international geschützte Arten strenger zu regulieren und die Importe von Jagdtrophäen dieser Arten möglichst insgesamt zu reduzieren. Außerdem kündigte die Bundesregierung strengere Kontrollen sowie Importverbote bei fehlender Nachhaltigkeit an. Zudem will sie sich dafür einsetzen, die Einfuhrgenehmigungspflicht von bisher lediglich zwölf Tierarten auf alle Arten des Anhangs B der EU-Artenschutzverordnung auszuweiten.

Deutschland ist mit Abstand der größte Importeur von Jagdtrophäen international geschützter Tierarten in der Europäischen Union. 4.242 Einfuhrvorgänge von Jagdtrophäen international geschützter Tierarten gab es laut Bundesamt für Naturschutz zwischen 2016 und 2022, darunter 158 Leoparden, 117 Flusspferde, 143 Afrikanische Elefanten, 112 Löwen, 51 Geparden, 18 Breit- und 2 Spitzmaulnashörner sowie 6 Eisbären. Die Einfuhren sind mit 463 im Jahr 2022 wieder leicht angestiegen, wie aus einer aktuellen, noch nicht veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Schriftliche Frage der Abgeordneten Ina Latendorf (DIE LINKE) hervorgeht. Die negativen Effekte der Trophäenjagd für die Erhaltung der ohnehin schon dezimierten Tierbestände seien gravierend, unterstreicht ein großes Bündnis führender Tier- und Artenschutzorganisationen.

Tier- und Artenschützer*innen fordern seit langem Importverbote für Jagdtrophäen bedrohter und CITES-geschützter Arten nach Deutschland. Auch die Ethikfachgruppe der Weltnaturschutzunion (IUCN) appellierte vor einem Jahr an die Bundesregierung, der Trophäenjagd durch Importverbote endlich einen Riegel vorzuschieben.

„Deutschland als Schlüsselland in der EU muss endlich Verantwortung übernehmen und den unnötigen Abschuss unzähliger bedrohter Tiere stoppen“, sagt Thomas Schröder, Vize-Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR).

Sylvie Kremerskothen Gleason, Landesdirektorin von Humane Society International/Europe in Deutschland, sagt: „In einer Zeit, in der mehr Tierarten vom Aussterben bedroht sind als jemals zuvor, muss jede zusätzliche Gefahr für den Fortbestand der Arten ausgeschlossen werden. Der Abschuss von Löwen, Giraffen, Leoparden und anderen Arten, deren Populationszahlen in den letzten Jahren massiv geschrumpft sind, durch Trophäenjäger*innen, ist nicht zu rechtfertigen. Deutschland sollte sich nun nach jahrzehntelangen Versäumnissen endlich für einen ethischen und nachhaltigen Artenschutz positionieren. Ein Importverbot von Jagdtrophäen geschützter Tierarten nach Deutschland ist europarechtskonform und umsetzbar. Wir erwarten, dass die Bundesregierung  zeitnah handelt.“

Das Bewusstsein in der Gesellschaft für einen ethischen Umgang mit Tieren hat in den letzten Jahren stark zugenommen. In einer aktuellen Umfrage sprechen sich 89 Prozent der Bundesbürger*innen gegen die Einfuhr von Jagdtrophäen nach Deutschland aus. In Südafrika, gemeinsam mit Namibia eine der beliebtesten Destinationen für deutsche Jagdtourist*innen, lehnen 68 Prozent der Befragten, unabhängig vom sozialen Hintergrund, die Trophäenjagd ab.

„Wir sehen eine zunehmende Ablehnung der Trophäenjagd weltweit. Die Menschen haben kein Verständnis dafür, dass sich einige Wenige das vernichtende Privileg erkaufen, bedrohte Tiere zum Spaß und für ihre private Trophäensammlung zu töten. Gleichzeitig versucht die internationale Gemeinschaft händeringend und mit viel Geld, diese Arten vor dem Aussterben zu bewahren – für uns alle und unsere zukünftigen Generationen. Wir fordern ein Importverbot dieser Jagdtrophäen nach Deutschland – ein längst überfälliger politischer Schritt. Andere EU-Länder sind uns diesbezüglich deutlich voraus; Deutschland hinkt als größter Trophäenimporteur leider hinterher,“ so Dr. Mona Schweizer von Pro Wildlife.

Hintergrund:

  • Trophäenjäger*innen töten häufig die größten und stärksten Individuen einer Art, die für den Fortbestand ohnehin bedrohter Tierbestände besonders wichtig sind. Diese unnatürliche, menschengemachte Selektion schwächt die genetische Gesundheit der Population, verändert die Alters- und Geschlechtsverhältnisse, verringert die Reproduktionsraten und stört die soziale Ordnung nachhaltig.
  • Mit Beginn des neuen Jahres ist die Bundesregierung (unter Federführung des BMEL) aus der Jagdlobby-Organisation des „Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd“ (CIC) ausgetreten. Wie aus der offiziellen Begründung der Bundesregierung auf die Schriftliche Frage der CDU-/CSU-Fraktion hervorgeht, ist die Trophäenjagd Grund des Austritts: „An der Trophäenjagd wird breite gesellschaftliche Kritik geübt. Die Bejagung von zum großen Teil geschützten Arten widerspricht zudem der grundsätzlichen politischen Ausrichtung der Bundesregierung. Außerdem hat sich der CIC in jüngster Zeit wiederholt öffentlich gegen ein von verschiedenen europäischen Ländern angestrebtes Importverbot von Trophäen gewendet […]. Diese Kritik an europäischen Partnern kann durch das BMEL auch mittelbar in keiner Weise mitgetragen werden.“
  • Mehrere europäische Länder haben sich bereits verpflichtet, die Einfuhr von Jagdtrophäen zu stoppen. Im Jahr 2015 haben Frankreich ein Einfuhrverbot von Löwentrophäen und die Niederlande für Trophäen von über 200 Arten erlassen. In Finnland tritt im Juni 2023 ein neues Naturschutzgesetz in Kraft, das den Import von Jagdtrophäen streng geschützter Arten (alle Anhang A- und zwölf Anhang B-Arten) von außerhalb der EU verbietet. Das belgische föderale Parlament hat einstimmig die Regierung aufgefordert, unverzüglich keine Einfuhrgenehmigungen für Trophäen von Arten mehr zu erteilen, die durch spezifische internationale Handelsbestimmungen geschützt sind. Außerdem hat das Europäische Parlament hat 2022 eine Resolution angenommen, die die Beendigung der Einfuhr von Jagdtrophäen geschützter Arten fordert.

Diese Pressemitteilung wird unterstützt von:

  • Humane Society International (HSI) / Europe
  • Pro Wildlife e. V.
  • Deutscher Naturschutzring (DNR)
  • Animals United e. V.
  • BBT – Bündnis bayerischer Tierrechtsorganisationen
  • Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V.
  • Bundesverband Tierschutz e. V.
  • Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V.
  • Deutscher Tierschutzbund e.V.
  • ElasmOcean e. V.
  • Future for Elephants e. V.
  • Jane Goodall Institut – Deutschland e. V.
  • Komitee gegen den Vogelmord e. V.
  • Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
  • PETA Deutschland e. V.
  • Rettet den Regenwald e. V.
  • Rettet die Elefanten Afrikas e. V.
  • SAVE Wildlife Conservation Foundation
  • VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
  • Vogelschutz-Komitee
  • Wildtierschutz Deutschland e.V.
  • Wildtierschutzverband – Dachverband für Wildtierschutz e. V.

ENDE

Pressekontakt: Eva-Maria Heinen, Communications & PR Managerin, presse@hsi-europe.org, Tel.: +49 (0) 160 94491788

Über 80 Aussteller bieten auf der Jagd&Hund Messe Reisen zur Trophäenjagd auf Wildtiere an

Humane Society International


Jagd & Hund Messe Dortmund Januar 2020. HSI.

BERLINVom 24. bis 29. Januar findet in Dortmund Europas größte Jagdmesse statt. Über 80 nationale und internationale Aussteller aus Kanada, Argentinien, Namibia, Südafrika, Deutschland, Spanien, Polen und anderen Ländern bieten auf der „Jagd & Hund 2023“ Trophäenjagdreisen an, die zwischen einigen hundert und zehntausend Euro kosten, um Elefanten, Großkatzen, Nashörner, Eisbären und zahlreiche andere ikonische Tierarten zu töten. In einem gemeinsamen Brief mit 30 Organisationen forderte Humane Society International/Europe Bürgermeister Thomas Westphal und den Rat der Stadt Dortmund auf, den Verkauf von Trophäenjagdreisen in den Westfalenhallen, dem Standort der Messe, zu stoppen.

Seit Jahren prangert Humane Society International die gravierenden Auswirkungen von Jagdmessen mit Trophäenjagdangeboten wie „Jagd&Hund“ auf den Jagddruck auf bereits geschützte Wildtierarten, den Tierschutz und die biologische Vielfalt an. Zwischen 2014 und 2020 wurden Trophäen von 5.409 Tieren international geschützter Arten nach Deutschland importiert, darunter 194 Leoparden, 208 Braunbären, 166 Flusspferde 229 Elefanten, 138 Löwen, neun Eisbären und zwei Spitzmaulnashörner. Diese Tiere fielen Trophäenjäger*innen zum Opfer, die Reisen auf Jagdmessen wie der „Jagd&Hund“ gekauft haben. Es ist an der Zeit, dass Industrie und Regierungen – von Stadträten bis hin zu nationalen und internationalen Behörden – ihre Unterstützung für die Trophäenjagd beenden.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Landesdirektorin von HSI/Europe in Deutschland, sagt: „Es ist nicht hinnehmbar, dass im Jahr 2023 immer noch legal Reisen zum Abschuss geschützter Arten auf einer Messe in Deutschland verkauft werden. Seit Jahren fordern wir die zuständigen Behörden in Dortmund auf, diese Angebote auszuschließen. Doch sie unterstützen diese grausame Industrie weiterhin, was das Überleben der ohnehin schon angeschlagenen Tierarten zusätzlich gefährdet. Es ist längst überfällig, dass ein Zeichen gegen die Trophäenjagd auf geschützte Tiere gesetzt wird.”

Dr. Jane Goodall DBE, Gründerin des Jane Goodall Institute und UN-Friedensbotschafterin, appelliert ebenfalls an die Verantwortlichen: „Die Tatsache, dass das Jagen von Trophäen seltener und gefährdeter Tierarten immer noch legal ist, ist absolut schockierend! Bitte stoppen Sie den Verkauf organisierter Trophäenjagdreisen im Rahmen der ‚Jagd&Hund‘-Messe in Dortmund. Unterstützen Sie damit den Tier- und Artenschutz!“

Das Wildlife Animal Protection Forum South Africa – ein Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen in Südafrika, einem wichtigen Verbreitungsgebiet vieler bejagter Arten – sprach sich ebenfalls gegen die Jagdmesse aus und schrieb einen offenen Brief an den Dortmunder Oberbürgermeister. Der Brief wurde von mehr als 90 unterstützenden Organisationen vor allem aus Südafrika unterzeichnet, darunter Mitglieder des Forums und des Pro Elephant Network, und wurde von weltbekannten Wildtierschützer*innen, Tierärzt*innen, internationalen Würdenträger*innen, Politiker*innen und Umweltanwält*innen befürwortet.

Die Trophäenjagd ist ein grausamer Zeitvertreib wohlhabender Eliten mit tödlichen Folgen für die Tiere und weitreichenden biologischen und ökologischen Schäden. Dennoch werden in Afrika jedes Jahr mehr als 120.000 Tiere von Großwildjäger*innen getötet. Die EU ist nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen international geschützter Arten.  Deutschland ist mit Abstand der größte Importeur innerhalb der EU.

HSI/Europe ist besonders besorgt über die Bewerbungen der Trophäenjagdindustrie für brutale Tötungsmethoden auf der „Jagd&Hund”-Messe. Es wurden dort bereits mehrere Trophäenjagdreiseangebote identifiziert, die für Jagdmethoden wie die Bogenjagd werben, die in Deutschland wegen ihrer besonders grauenvollen Praxis verboten sind. Es scheint auch, dass viele Anbieter bereits gegen die Ausstellungsbestimmungen der Messe verstoßen haben, in denen eindeutig festgelegt ist, dass die Vermarktung von “Abschussmöglichkeiten” für gezüchtete Tiere sowie für Tiere, die in geschlossenen Gebieten gehalten werden – so genannte Gatterjagd – verboten ist. Es wurden jedoch Anbieter ausfindig gemacht, die im Vorfeld der Messe Gatterjagdreisen anboten.

Die Trophäenjagd untergräbt die internationalen Bemühungen zum Schutz gefährdeter Arten, treibt die weltweite Nachfrage nach Tierteilen und -produkten an und entlarvt die angebliche Ethik der Sportjagd, die als nachhaltige Nutzung” angepriesen wird, als falsch wie in einem Schreiben der IUCN Ethics Specialist Group an die deutsche Regierung hervorgehoben wird, in dem ein Ende der Einfuhr von Jagdtrophäen regulierter Arten nach Deutschland gefordert wird. Bürgermeister Westphal hat im Wahlkampf 2020 versprochen, im Falle seiner Amtsübernahme eine Ethikkommission einzurichten, die das Thema Trophäenjagd und die entsprechende Vermarktung auf der Messe objektiv untersuchen soll. Bis heute ist diese Ethikkommission nicht eingesetzt worden.

Trophäenjagd auf der Messe trotz überwältigenden öffentlichen Widerstands erlaubt:

Trotz des überwältigenden öffentlichen Widerstands gegen die Trophäenjagd – auch von der großen Mehrheit der Befragten in Deutschland werden Trophäenjagdangebote auf geschützte Arten nach wie vor auf der Messe angeboten. Die Stadtverwaltung und die Messebetreiber in Dortmund lassen die Tötung der geschützten Tiere für Trophäen weiterhin zu. Meinungsumfragen zeigen, dass die große Mehrheit der EU-Bürger*innen (über 80 %) die Trophäenjagd ablehnt und die Einfuhr von Trophäen beenden möchte. In Südafrika, einem der beliebtesten Reiseziele für deutsche Jagdtouristen, lehnen 68 % der Befragten, unabhängig des sozialen Hintergrunds, die Trophäenjagd ab.

Viele Regierungen und Branchenführer haben bereits Maßnahmen ergriffen, um ihre Beteiligung an der Trophäenjagd zu beenden. Einige der weltweit größten Reiseanbieter, darunter Booking.com, TripAdvisor und die Expedia Group, haben die südafrikanische Regierung aufgefordert, die Trophäenjagd zu beenden und sich auf eine wildtierfreundliche Zukunft zu konzentrieren. Auch mehr als 170 Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt fordern ein Ende der Trophäenjagd, und das Europäische Parlament hat sich kürzlich für ein EU-weites Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen ausgesprochen. Die Niederlande, Finnland und Frankreich verbieten bereits die Einfuhr von Jagdtrophäen bestimmter Arten. Auch das Vereinigte Königreich, Belgien, Italien, Spanien und Polen diskutieren darüber. Darüber hinaus ist Deutschland zum Jahreswechsel aus dem Internationalen Jagdrat CIC ausgetreten. Die Betreiber der Westfallenhallen sollten zur Kenntnis nehmen, dass in Italien die IEG Italian Exhibition Group SpA kürzlich die größte Jagdmesse des Landes abgesagt hat, weil sie mit den ökologischen Werten des Unternehmens nicht vereinbar ist.

Fotos

ENDE

Pressekontakt: Eva-Maria Heinen, Communications & PR Managerin presse@hsi-europe.org Tel.: +49 (0) 160 94491788

 

Humane Society International


Kateryna Kukota

BUCHAREST/BERLIN—Der rumänische Senat hat mit großer Mehrheit für einen Gesetzesentwurf gestimmt, der ein Verbot von Chinchillas und Nerzen in Pelzfarmen vorsieht. Vorausgegangen war eine Untersuchung von Humane Society International/Europe, die schockierendes Leid auf den Pelzfarmen des Landes aufdeckte.  Bei der Abstimmung stimmten 86 Abgeordnete für den Gesetzesentwurf, 16 dagegen und 8 enthielten sich.  

Andreea Roseti, die rumänische Landesdirektorin von HSI/Europe, begrüßte die Abstimmung mit den Worten: “Die breite parteiübergreifende Unterstützung für diesen Gesetzentwurf im Senat ist ein deutliches Zeichen für die Bereitschaft des rumänischen Parlaments, der grausamen Praxis der Zucht und Tötung von Tieren für Pelze ein Ende zu setzen. HSI/Europe begrüßt den schnellen legislativen Weg dieses Gesetzes und hofft, dass die Abgeordnetenkammer in den nächsten Monaten entschlossen handeln wird, damit Rumänien das 20. europäische Land wird, das die Pelztierzucht verbietet. Europa kann als Vorreiter bei der Beendigung des Leidens von Tieren für Pelzmode angesehen werden, eine Praxis, die von Verbrauchern, Designern, Einzelhändlern und politischen Entscheidungsträgern auf der ganzen Welt abgelehnt wird.” 

Der Gesetzentwurf wurde im Oktober dieses Jahres auf den Weg gebracht, am 7. November im Ständigen Ausschuss der Abgeordnetenkammer vorgestellt und am selben Tag im Senat eingereicht und registriert.  

Chinchillas und Nerze sind die einzigen Pelztierarten, die in Rumänien in Pelzfabriken intensiv gezüchtet werden. Sollte das Verbot erfolgreich sein, würde dies das Ende der Pelztierzucht in Rumänien bedeuten. Im September dieses Jahres enthüllte HSI/Europe die Ergebnisse seiner Untersuchung in mehreren rumänischen Chinchilla-Pelzfarmen und dokumentierte schwerwiegende Tierschutzmängel: Die Tiere sind in kleinen Maschendrahtkäfigen eingesperrt, und die Weibchen werden unter völliger Missachtung des natürlichen Verhaltens der Art zu einem fast ununterbrochenen Zyklus der Fortpflanzung gezwungen.  

Die Abstimmung in Rumänien fällt in eine Zeit, in der in ganz Europa die Unterstützung für ein EU-weites Verbot der Pelztierzucht und -einfuhr wächst. Die Europäische Bürgerinitiative Pelzfreies Europa, die HSI/Europe im Mai mit mehr als 70 Organisationen ins Leben gerufen hat, erreichte bereits mehr als 1,1 Millionen Unterschriften von EU-Bürger*innen.    

Im Gegensatz zu 15 EU-Staaten hat Deutschland noch kein Pelztierfarmverbot auf den Weg gebracht. Zwar werden in Deutschland seit 2019 keine Pelzfarmen mehr betrieben, aber das ist nur auf die erhöhten Tierschutzstandards zurückzuführen, die die Zucht von Pelztieren unrentabel gemacht haben. 

Hier finden Sie Videos und Fotos von der HSI – Untersuchung auf Chinchilla- Pelzfarmen in Rumänien.  

ENDE  

Medienkontakte:   

  • Rumänien: Andreea Roseti, Landesdirektorin für HSI/Europe in Rumänien: aroseti@hsi.org ;  0741-188-934  

HSI übergibt fast 50.000 Unterschriften mit der Forderung nach EU-Maßnahmen gegen die Einfuhr von Jagdtrophäen

Humane Society International


Hélène Terlinden, BOLDT

BRÜSSEL—Humane Society International/Europe hat gestern dem Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments eine Petition übergeben, die von weltweit 48.226 Bürger*innen unterzeichnet wurde und die EU auffordert, Maßnahmen gegen den Jagdtrophäenhandel zu ergreifen.

Ikonische Tierarten wie Löwen, Nashörner und Elefanten werden getötet und dann in die EU importiert und aus der EU geliefert, was der EU den traurigen Titel des zweitgrößten Importeurs von Tiertrophäen in der Welt einbringt. Das Europäische Parlament ist in einer guten Position, um das wiederholte Versagen der EU bei der ordnungsgemäßen Umsetzung bestehender gesetzlicher Schutzmaßnahmen anzugehen. Die Petition enthält konkrete vorläufige politische Empfehlungen zur Verschärfung der bestehenden EU-Vorschriften für Jagdtrophäen, solange kein Verbot für deren Ein- und Ausfuhr besteht.

Dr. Joanna Swabe, Senior Director of Public Affairs bei HSI/Europe, sagte: Wir haben es sehr geschätzt, dass wir unsere Redezeit im Petitionsausschuss nutzen konnten, um die umstrittenen und überholten Behauptungen der Europäischen Kommission zu widerlegen, dass die “gut regulierte” Trophäenjagd sowohl für die Erhaltung der Wildtiere als auch für den Lebensunterhalt der lokalen Gemeinschaften von Vorteil sei. Es ist bedauerlich, dass sie bisher den Falschaussagen der Befürwortern der Trophäenjagd glauben schenkten, anstatt die sich häufenden Beweise für die Bewertung heranzuziehen, dass das Töten bedrohter und gefährdeter Arten zum Vergnügen dem Artenschutz schadet und tatsächlich zu einer zunehmenden Ungleichheit des Wohlstands beitragen kann. Wir sind enttäuscht, dass auch der kürzlich angenommene überarbeitete EU-Aktionsplan gegen den illegalen Wildtierhandel die “gut geführte Trophäenjagd” als eine nachhaltige Einkommensform aufführt. Wir lehnen diese Charakterisierung entschieden ab.”

HSI/Europe begrüßt wiederum die jüngste Verpflichtung im überarbeiteten EU-Aktionsplan gegen den Wildtierhandel, die Einfuhr von Jagdtrophäen genauer zu prüfen und die Entscheidungsfindung bezüglich Länder-Arten-Kombinationen transparenter zu gestalten. Der Aktionsplan besagt auch, dass die Kommission erwägen wird, die EU-Rechtsvorschrift, wonach Jagdtrophäen von einer Einfuhrgenehmigung begleitet sein müssen, auf weitere Arten auszuweiten. Mit solchen Einfuhrgenehmigungen kann die EU die Einhaltung regionaler und internationaler Gesetze zum Schutz der Arten vor übermäßiger Ausbeutung durch den Handel überwachen. Derzeit gilt die EU-Anforderung einer Einfuhrgenehmigung für Jagdtrophäen nur für Arten in Anhang A der EU-Artenschutzverordnung und sechs weitere Arten, die in Anhang B aufgeführt sind: der Afrikanische Elefant, das Flusspferd, der Afrikanische Löwe, das Südliche Breitmaulnashorn, der Eisbär und das Argalischaf.

HSI/Europa begrüßt diese Änderung als Zwischenschritt, doch muss die EU zügig handeln, um weitere Restriktionen für den Import von Jagdtrophäen geschützter Arten auf den Weg zu bringen. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Nachfrage nach Körperteilen und Produkten gefährdeter Arten einzudämmen und um Tiere wie Giraffen, Eisbären und Pumas vor den weitreichenden Folgen dieser grausamen Praxis zu schützen.

Letzten Monat forderte das Europäische Parlament in seiner Resolution zu den strategischen Zielen der EU für die COP19 die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, “im Rahmen ihrer Verpflichtungen aus der EU-Biodiversitätsstrategie unverzüglich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Einfuhr von Jagdtrophäen zu verbieten, die von Arten stammen, die auf der CITES-Liste stehen”.

Die Petition von HSI/Europe an das Europäische Parlament – ebenso wie die jüngsten öffentlichen Meinungsumfragen und unsere verschiedenen Beiträge zu den Konsultationen der Kommission mit den Interessengruppen – verdeutlicht nicht nur die dringende Notwendigkeit dieser zusätzlichen Handelsschutzmaßnahmen aus Gründen des Tierschutzes, der Arterhaltung und der Biodiversität, sondern auch aufgrund der Öffentlichkeit, die mit großer Mehrheit fordert , dass die EU unverzüglich Maßnahmen ergreift, um die Einfuhr von Jagdtrophäen, im Einklang mit dem geltenden Vorsorgeansatz im Artenschutz, zu verbieten.

FACTS

  • Die Petition Nr. 0976/2021 zur Notwendigkeit von EU-Maßnahmen in Bezug auf die Trophäenjagd wurde dem Europäischen Parlament im September 2021 vorgelegt.
  • Laut dem HSI/Europe-Bericht Trophäenjagd in Zahlen ist die EU der zweitgrößte Importeur von Tiertrophäen in der Welt. Zwischen 2016 und 2018 war die EU der größte Importeur von Löwentrophäen weltweit. Zwischen 2014 und 2018 wurden Trophäen von mindestens 15.000 international geschützten Säugetieren aus 73 CITES-gelisteten Arten legal in die EU eingeführt, wobei die Trophäeneinfuhren in die EU in diesem Zeitraum um fast 40 % gestiegen sind.
  • Legal erworbene Jagdtrophäen der in Anhang A und sechs Arten in Anhang B der EU-Artenschutzverordnung aufgeführten Arten dürfen nur dann in die EU eingeführt werden, wenn ein Mitgliedstaat eine Einfuhrgenehmigung erteilt und überprüft hat, dass diese Trophäen legal erworben wurden und sich nicht nachteilig auf die Erhaltung der Arten auswirken. Es gibt kein transparentes Verfahren für die Erteilung solcher Genehmigungen und die Feststellung der Unbedenklichkeit. Jagdtrophäen aller anderen Arten sind von dieser Regelung ausgenommen
  • Wie in einem kürzlich erschienenen Bericht, der eine Revision der Trophäenjagdregelung in der Europäischen Union fordert, dargelegt wird, mangelt es seit langem an einer angemessenen Regulierung und Aufsicht für den Handel mit Jagdtrophäen. Selbst dort, wo die Trophäenjagd legal ist und Managementrichtlinien befolgt werden, gibt es Belege für einen Rückgang der Populationen, indirekte negative Auswirkungen auf die Populationen, biologisch nicht nachhaltige Quoten, die Tötung von weiblichen Zuchttieren und Jungtieren, unzureichende Populationsschätzungen und -überwachung, Quoten, die auf einer unrichtigen räumlichen Maßstabsebene zugewiesen wurden, erhebliche Bedenken hinsichtlich des Tierschutzes und einen Mangel an Transparenz.. Ein umfassendes Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen geschützter Arten ist eine notwendige Vorsichtsmaßnahme zum Schutz gefährdeter Arten.
  • Verschiedene Studien haben ergeben, dass die Trophäenjagd für die Mehrheit der Gemeindemitglieder keine sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten oder Einnahmen bietet und stattdessen zu Wohlstandsunterschieden beitragen kann. Gemeinschaftsbasierte Ansätze zur Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen sollten die Armen nicht ärmer und die Reichen nicht reicher machen und sich stattdessen auf ethischere, nachhaltigere und lukrativere Alternativen zur Trophäenjagd konzentrieren.

ENDE

Pressekontakt: Eva-Maria Heinen, Communications & PR Managerin presse@hsi-europe.org Tel.: +49 (0) 160 94491788

 

158 Glasfroscharten und 95 Arten von Haien und Gitarrenfischen erhalten neuen Schutz; der internationale Handel mit Nilpferdteilen für kommerzielle Zwecke wird fortgesetzt

Humane Society International


Glass frog
GCF Collection/Alamy

PANAMA—Die 19. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Washingtoner Artenschutzübereinkommen – bekannt als CITES – ist zu Ende gegangen.  Die Delegierten aus den 184 Mitgliedsländern haben in den vergangenen zwei Wochen in Panama 42 Vorschläge zur Verstärkung oder Verringerung des Schutzes von 356 Wildtierarten geprüft.

345 Wildtierarten werden nun neu oder verstärkt vor dem internationalen Handel geschützt. Haie, Gitarrenfische, Stachelrochen, Glasfrösche, Eidechsen, Schildkröten und Vögel gehören zu den Tieren, die von dem Treffen profitierten. Die Vertragsparteien einigten sich außerdem darauf, die Zahl der Jagdtrophäen von Leoparden für den persönlichen Gebrauch, die von einigen afrikanischen Vertragsparteien ausgeführt werden dürfen, um 610 zu verringern. Auf Antrag von Kenia, Malawi und Äthiopien wurde die jährliche Exportquote Äthiopiens für Leoparden von 500 auf 20 gesenkt, und für Kenia sowie Malawi wurden die Leoparden-Exportquoten gänzlich gestrichen. Darüber hinaus weigerten sich die teilnehmenden Länder, gefährliche Vorschläge anzunehmen, die den internationalen Handel mit Hörnern des südlichen Breitmaulnashorns und Elfenbein des afrikanischen Elefanten zugelassen hätten.

“Im Gegensatz zu den ständigen Überschätzungen vieler Länder, die die Jagd befürworten, sind die Leopardenpopulationen in Afrika südlich der Sahara in den letzten drei Generationen um 30 % zurückgegangen. Es gibt keine ausreichenden Daten, um das Ausmaß der Notlage der Leoparden wirklich zu bewerten. Überhöhte Quoten für die Trophäenjagd, die auf ausländischen Jagdinteressen und nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, üben einen gefährlichen Jagddruck auf Leoparden aus, die auch durch den Verlust ihres Lebensraums und andere Faktoren bedroht sind. Wir begrüßen diesen Schritt, den CITES diese Woche zum Schutz dieser ikonischen Tiere unternommen hat. Doch die Vertragsparteien müssen noch mehr tun, um die Exportquoten für Leoparden für alle Länder vollständig aufzuheben, wenn wir diese wunderschöne Art vor dem Aussterben bewahren wollen.”, sagte Sarah Veatch, Direktorin für Wildtierpolitik bei Humane Society International.

Eine der größten Enttäuschungen ist das Versäumnis der Vertragsparteien, den Schutz der Flusspferde zu verbessern, indem sie den legalen internationalen Handel mit Flusspferdteilen, vor allem ihren Elfenbeinzähnen, zu kommerziellen Zwecken beenden.

“Wir sind zutiefst enttäuscht, dass die Parteien keinen Vorschlag angenommen haben, der den tragischen, legalen internationalen Handel mit Elfenbein und anderen Teilen von Flusspferden zu kommerziellen Zwecken unterbindet”, sagte Sophie Nazeri, Programmkoordinatorin für Wildtiere bei Humane Society International. “Das Flusspferd ist durch Wilderei wegen seiner Elfenbeinzähne bedroht, die in den legalen Handel mit Flusspferd-Elfenbein einfließen. Leider haben die Parteien, insbesondere die Europäische Union, die mit 27 Stimmen gegen den Vorschlag gestimmt hat, die Hilferufe der Länder, in denen Flusspferde heimisch sind, ignoriert und diesen gefährlichen, grausamen Handelsweg, den die Wildtierhändler nutzen, offengelassen. Humane Society International wird sich weiterhin für den Schutz dieser wunderbaren Tierart einsetzen.”

“Fünfundneunzig Arten von Haien und Gitarrenfischen erhielten neuen Schutz im CITES-Anhang II”, sagte Rebecca Regnery, Senior Director Wildlife bei Humane Society International. “Diese Arten sind durch die nicht nachhaltige und unregulierte Fischerei bedroht, die den internationalen Handel mit ihrem Fleisch und ihren Flossen versorgt, was zu einem starken Rückgang der Populationen geführt hat. Mit der Aufnahme in Anhang II können die CITES-Vertragsparteien den Handel nur dann zulassen, wenn er sich nicht nachteilig auf das Überleben der Art in freier Wildbahn auswirkt, sodass diese Arten die Hilfe erhalten, die sie brauchen, um sich von der Überfischung zu erholen.”

“Glasfrösche erhalten neuen Schutz im CITES-Anhang II”, sagte Grettel Delgadillo, stellvertretende Direktorin von Humane Society International/Lateinamerika. “Glasfrösche erhalten endlich den Schutz, den sie angesichts des schrecklichen, zunehmenden und oft illegalen internationalen Heimtierhandels dringend benötigen. Es war von entscheidender Bedeutung, dass alle 158 Glasfroscharten in Anhang II aufgenommen wurden, da es schwierig ist, die verschiedenen Glasfroscharten im Handel zu unterscheiden. Durch die Aufnahme in den Anhang werden diese sehr begehrten und bedrohten Frösche vor dem internationalen Wildtierhandel geschützt”.

CITES Entscheidung zur Einführung oder Verstärkung des Schutzes für:

  • 95 Haiarten, darunter 54 Arten von Requiemhaien, der Bonnethead-Hai, drei Arten von Hammerhaien und 37 Arten von Gitarrenfischen, die international wegen ihrer Flossen und ihres Fleisches gehandelt werden.
  • Sieben Arten von Süßwasserstechrochen und der Zebrawels, die international im Aquarienfischhandel gehandelt werden.
  • 160 Amphibienarten, darunter 158 Arten von Glasfröschen, der Lemurenlaubfrosch und der Laos-Warzenmolch, die international als exotische Haustiere gehandelt werden.
  • 52 Schildkrötenarten, darunter die Amazonas-Matamata-Schildkröte, die Orinoco-Matamata-Schildkröte, die Alligator-Schnappschildkröte, die Gemeine Schnappschildkröte, fünf Arten von Breitkopfschildkröten, die Indochinesische Kastenschildkröte, neun Arten von neotropischen Holzschildkröten, die Schmalbrüstige Moschusschildkröte, 19 Arten von Schlammschildkröten, die Mexikanische Moschusschildkröte, die Riesen-Moschusschildkröte, sechs weitere Arten von Moschusschildkröten, drei Arten von Amerikanischen Weichschildkröten und die Leith’s Softshell Schildkröte, die international als exotische Haustiere und wegen ihres Fleisches und anderer Körperteile für den menschlichen Verzehr gehandelt werden.
  • Zwei Vogelarten, die Weißbürzelschama und der Strohkopfbülbül, werden international für den Singvogelhandel gehandelt.
  • Drei Arten von Seegurken, die international für den menschlichen Verzehr gehandelt werden.
  • 25 Eidechsenarten, darunter der Chinesische Wasserdrache, der Cyrtodactylus jeyporensis , der Helmgecko, 21 Arten von Horneidechsen und die Zwergzungeneidechse, die international als exotische Haustiere gehandelt werden.

Fotos und Videos zum Download bereit:

ENDE

Pressekontakt: Eva-Maria Heinen, Communications & PR Managerin: presse@hsi-europe.org ;  +49 (0) 160 94491788

HSI unterstützt RIU Hotels dabei, ihre Zusage bis 2025 zu erreichen.

Humane Society International


HSI

MEXICO CITY/BERLIN—Die RIU Hotels Group, mit 100 Standorten in über 20 Ländern, hat sich verpflichtet, bis Ende 2025 in allen ihren Hotels rund um den Globus eine vollständig käfigfreie Zulieferkette für alle Arten von Eiern einzuführen. 

Seit 2021 arbeitet das Unternehmen mit der Humane Society International in Mexiko zusammen, um diese Umstellung der Lieferkette einzuleiten und Erzeuger zu unterstützen, die sich für mehr Tierschutz und eine käfigfreie Haltung von Tausenden von Hühnern entschieden haben.  

„Im Rahmen unserer Tierschutzpolitik verpflichten wir uns, dass bis Ende 2025 100% der Eier, die in allen unseren Hotels und in allen unseren Produkten verbraucht werden, von Tieren aus käfigfreier Haltung stammen. Wir werden keine kombinierten Haltungssysteme akzeptieren. Dieser Übergang wird schrittweise erfolgen, und wir werden Hand in Hand mit Fachverbänden auf diesem Gebiet sowie mit lokalen Lieferanten und Erzeugern zusammenarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen. Wir werden jährlich über unsere Fortschritte auf dem Weg zur vollständigen Einhaltung dieser Verpflichtung auf unserer Website oder auf andere Weise öffentlich berichten.“ Sagt die RIU Hotel Gruppe. 

Die käfigfreien Systeme bieten den Legehennen Platz zum Laufen und zur Entfaltung ihres natürlichen Verhaltens. In Käfigsystemen haben die Legehennen nicht den nötigen Platz, um sich zu bewegen, zu nisten und andere grundlegende Verhaltensweisen für eine gesunde Entwicklung zu entwickeln. 

RIU Hotels hat sich in seinen weltweiten Betrieben zu Nachhaltigkeit und Tierschutz verpflichtet. Diese Verpflichtung ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem sozial verantwortlichen Unternehmen.  

“HSI gratuliert den RIU Hotels zu ihrem Engagement für den Schutz von sogenannten Nutztieren und zu den Schritten, die sie unternommen haben, um bessere Bedingungen für Hunderttausende von Legehennen weltweit zu schaffen. Wir danken RIU dafür, dass sie Maßnahmen ergriffen haben, um sicherzustellen, dass diese wichtige Verpflichtung eingehalten wird, und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit in Mexiko und darüber hinaus”, sagt Arianna Torres, Corporate Relations und Public Policy Manager bei HSI Mexiko.   

Verweise in diesem Artikel auf ein bestimmtes kommerzielles Produkt oder eine Dienstleistung oder die Verwendung eines Marken-, Handels-, Firmen- oder Unternehmensnamens dienen ausschließlich der Information der Öffentlichkeit und stellen keine Befürwortung des Produkts oder der Dienstleistung bzw. des Herstellers oder Anbieters durch HSI oder eine seiner Tochterorganisationen dar und dürfen unter keinen Umständen, weder stillschweigend noch anderweitig, als Kaufempfehlung ausgelegt oder gewertet werden. Links und der Zugang über Hypertext zu anderen Websites werden nur aus Gründen der Zweckmäßigkeit zur Verfügung gestellt und bedeuten nicht, dass HSI den Inhalt dieser Websites oder die dort geäußerten Ansichten befürwortet oder unterstützt. 

Pressekontakt:   Sylvie Kremerskothen Gleason, HSI Deutschland: sgleason@hsi.org 

Humane Society International


Vanessa Mignon

BRÜSSEL—Humane Society International/Europe (HSI), Pro Wildlife, Born Free Foundation, Eurogroup for Animals und Pan African Sanctuary Alliance (PASA) haben heute bei einer Veranstaltung im Europäischen Parlament, die von der deutschen Europaabgeordneten Manuela Ripa (ÖDP, Grüne/EFA) ausgerichtet wurde, einen neuen Bericht vorgestellt. Der Bericht hebt hervor, wie die Trophäenjagd bedrohter und geschützter Tiere die Bemühungen der EU untergräbt, den Wildtierschutz zu verbessern und den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Die NGOs fordern die EU auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Einfuhr von Jagdtrophäen bedrohter und geschützter Arten zu verbieten. Erst letzte Woche hat das Europäische Parlament eine Resolution verabschiedet, in der ebenfalls ein EU-weites Einfuhrverbot für Jagdtrophäen von Arten gefordert wird, die durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) geschützt sind.

Dr. Joanna Swabe, Senior Director of Public Affairs bei Humane Society International/Europe, sagt: “In ihrer Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bis 2030 preist die Europäische Kommission lautstark ihr Ziel an, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen, doch die EU ist nach wie vor weltweit der zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen. Nur eine wirklich kleine Anzahl an wohlhabenden europäischen Bürger*innen reist in andere Länder, um dort zum Vergnügen bedrohte und gefährdete Arten zu töten. Ihre Trophäenjagd stellt eine völlig unnötige und zusätzliche Bedrohung für die Artenvielfalt dar. Global sind schon jetzt viele Wildtierpopulationen durch den Verlust und die Zerstörung ihrer Lebensräume, den Klimawandel, die Überfischung und die Wilderei bedroht. Die EU muss Maßnahmen ergreifen, um diese abscheulichen Importe zu stoppen.“

Dr. Mark Jones, Head of policy der Born Free Foundation, fügt hinzu: “Es ist höchste Zeit, dass die EU ihre Politik der konsumtiven Nutzung von Wildtieren überdenkt, wofür die Trophäenjagd ein erschreckendes Beispiel ist. Jedes Jahr leiden und sterben Hunderttausende von Wildtieren in den Händen reicher Jäger*innen, um als Trophäen gehäutet, ausgestopft und an die Wand gehängt zu werden. Wildtiere haben nicht nur einen ideellen Wert, sondern Wildtiere wie Giraffen, Elefanten, Eisbären und Nashörner sind letztlich lebend mehr wert als tot. Viele dieser Trophäen werden in die EU-Länder eingeführt. Wir sind der Meinung, dass die EU prüfen sollte, wie sie Investitionen in den Wildtierschutz fördern und belohnen kann, und ferner die Vorteile erforschen sollte, die den lokalen Gemeinschaften durch die nicht-konsumtive und ökologisch nachhaltige Nutzung von Wildtieren entstehen können.”

Dr. Mona Schweizer von Pro Wildlife, fügt hinzu: “Die Trophäenjagdindustrie behauptet immer gerne, dass ihre Aktivitäten den armen einheimischen Gemeinden in Afrika und anderswo helfen. Es gibt jedoch zahlreiche Belege dafür, dass nur wenig Geld an die einzelnen Mitglieder*innen der lokalen Gemeinschaften oder Haushalte fließt. Es gibt nur begrenzte Beschäftigungsmöglichkeiten für Einheimische, die für Trophäenjagdausrüster arbeiten, die in der Regel von weißen, ausländischen Geschäftsinhabern*innen betrieben werden. In großen Exportländern wie Südafrika und Namibia findet die Trophäenjagd weitgehend auf privaten Farmen statt. Die Vorteile der Trophäenjagd sind nicht gleichmäßig verteilt. Nur wenige Menschen in den Gemeinden, in denen Trophäenjagdprogramme durchgeführt werden, profitieren davon. Die Trophäenjagd trägt sogar dazu bei, das Wohlstandsgefälle zu verstärken. Die Europäische Kommission sollte aufhören, die Behauptungen der Industrie über die Unterstützung des Lebensunterhalts für bare Münze zu nehmen und sich fragen, wer wirklich von diesem blutigen Sport profitiert. Es sind weder die lokalen Gemeinschaften noch die Wildtiere! ”

Reineke Hameleers, CEO der Eurogroup for Animals, sagt: “Es gibt eine starke öffentliche Unterstützung für das Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen. Es ist nicht verwunderlich, dass es in einer Reihe von Mitgliedstaaten bereits Bewegung in Richtung eines Einfuhrstopps von Jagdtrophäen bedrohter und gefährdeter Arten gibt. Anfang dieses Jahres verabschiedete das belgische föderale Parlament einstimmig einen Beschluss, in der die Regierung aufgefordert wird, mit sofortiger Wirkung keine Einfuhrgenehmigungen für Trophäen der Tierarten mehr zu erteilen, die durch spezifische internationale Handelsbestimmungen geschützt sind. Wenn die zuständige Ministerin hierzu Maßnahmen ergreift, wird sie in die Fußstapfen der Niederlande treten, die 2016 auf demselben rechtlichen Weg die Einfuhr von Jagdtrophäen von über 200 Arten verboten haben. Letzte Woche hat das Europäische Parlament eine Resolution angenommen, in der die Kommission und die Mitgliedstaaten aufgefordert werden, “im Rahmen ihrer Verpflichtungen aus der EU-Biodiversitätsstrategie unverzüglich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Einfuhr von Jagdtrophäen von Arten, die auf der CITES-Liste stehen, zu verbieten”. Die seit langem erwartete Überarbeitung des EU-Aktionsplans gegen den illegalen Handel mit Wildtieren bietet hierzu eine ideale Gelegenheit.”

Hintergrundinformationen:

  • Nach den USA ist die EU der zweitgrößte Importeur von Tiertrophäen in der Welt; seit 2016 ist die EU der größte Importeur von Löwentrophäen weltweit.
  • Zwischen 2014-2018 wurden Trophäen von mindestens 15.000 international geschützten Säugetieren aus 73 CITES-gelisteten Arten legal in die EU eingeführt, und die Trophäeneinfuhren sind in diesem Zeitraum um fast 40 % gestiegen. Zählt man andere Arten hinzu, die nicht unter internationalem Schutz stehen, ist die tatsächliche Zahl weitaus höher.
  • Die fünf führenden EU-Mitgliedstaaten was Jagdtrophäenimporte von Säugetieren angeht waren Deutschland, Spanien, Dänemark, Österreich und Schweden.
  • Derzeit gilt die EU-Rechtsvorschrift, dass Jagdtrophäen von einer Einfuhrgenehmigung begleitet werden müssen, nur für Arten in Anhang A der EU-Wildtierhandelsverordnung und sechs weitere Arten in Anhang B, nämlich den afrikanischen Elefanten, das Flusspferd, den afrikanischen Löwen, das südliche Breitmaulnashorn, den Eisbären und das Argalischaf.
  • Legal erworbene Jagdtrophäen der unter diese Vorschriften fallenden Arten können nur dann in die EU eingeführt werden, wenn ein Mitgliedstaat eine Einfuhrgenehmigung erteilt und überprüft hat, dass diese Einfuhren legal erworben wurden und die Erhaltung der Tierart nicht beeinträchtigen. Es gibt kein transparentes Verfahren für die Erteilung solcher Genehmigungen und der Unbedenklichkeitsbescheinigung. Jagdtrophäen aller anderen Arten sind von dieser Regelung ausgenommen.
  • Die Ethik-Fachgruppe der Weltkommission für Umweltrecht (WCEL) der IUCN fordert aus ethischen, ökologischen und rechtlichen Gründen ein Ende der Einfuhr von Jagdtrophäen.
  • Das belgische föderale Parlament hat einstimmig eine Entschließung verabschiedet, in der die Regierung aufgefordert wird, unverzüglich keine Einfuhrgenehmigungen für Trophäen von Arten mehr zu erteilen, die durch spezifische internationale Handelsbestimmungen geschützt sind.
  • In diesem Jahr erwägen die Regierungen Italiens, Spaniens und Polens aktiv politische Optionen für ein Verbot der Ein- und Ausfuhr bestimmter Jagdtrophäen, was Meinungsumfrage gestützt wird. Laut einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2021 befürwortet die Mehrheit der Bürger*innen in jedem Land ein Einfuhrverbot für Jagdtrophäen.
  • Niederlande und Frankreich sind die Vorreiter dieses Paradigmenwechsels in Europa. Im Jahr 2015 hat Frankreich ein Verbot der Einfuhr von Löwentrophäen erlassen. Im selben Jahr beschloss die niederländische Regierung ein Einfuhrverbot für Trophäen von über 200 Arten, das 2016 in Kraft trat.
  • Eine kürzlich von rund 170 Nichtregierungsorganisationen aus der ganzen Welt unterzeichnete Policy Statement fordert ebenfalls ein dringendes Ende der Trophäenjagd. Mehrere dieser NGOs stammen aus wichtigen Herkunftsländern für Jagdtrophäen.

ENDE

Pressekontakt: Eva-Maria Heinen, Communications & PR Managerin: presse@hsi-europe.org ; +49 (0) 160 94491788

Learn More Button Inserter