Humane Society International/Europe gratuliert Britta Jaschinski zum Gewinn des “Wildlife Photographer of the Year Award 2024” in der Kategorie „Fotojournalismus des Jahres“

Ihre eindrucksvollen Bilder von Wildtierprodukten tragen dazu bei, politischen Druck aufzubauen, um den Schutz gefährdeter Arten zu stärken und den Import von Jagdtrophäen zu verbieten.

Humane Society International / Europa


@Britta Jaschinski

BRÜSSEL/BERLIN—Humane Society International/Europe gratuliert der Fotografin Britta Jaschinski zum Gewinn des renommierten “Wildlife Photographer of the Year Award 2024” in der Kategorie „Fotojournalismus“. Dieser Wettbewerb, organisiert vom Natural History Museum in London, gilt als einer der weltweit angesehensten Fotowettbewerbe.

Auf dem preisgekrönten Foto von Jaschinski ist ein beschlagnahmter Elefantenstoßzahn zu sehen, der mit einem magnetischen Pulver eingepinselt wird. Dank dieser Technik ist es möglich, Fingerabdrücke bis zu 28 Tage nach Kontakt mit dem Stoßzahn nachzuweisen – selbst bei der porösen Beschaffenheit des Elfenbeins. Über 200 Sets dieses Pulvers wurden an den Grenzschutz in Afrika und Asien verteilt, um dem illegalen Handel mit Elfenbein, Tigerkrallen und Nashorn entgegenzuwirken. Die Methode wird wegen ihrer Einfachheit und Effektivität geschätzt, wenn keine DNA-Techniken eingesetzt werden können.

„Ob es um Jagdtrophäen oder die Nachfrage nach Elfenbein geht – wenn wir so weiter machen wie bisher, werden wir laut aktuellen Statistiken bis 2040 eine der ikonischsten Arten der Welt ausrotten“, sagt Jaschinski. „Unsere wunderschönen Elefanten im Namen von Sport, Macht und Gier zu verlieren, ist einfach nicht akzeptabel. Fingerabdrücke auf Elfenbein und anderen beschlagnahmten Wildtierprodukten zu sichern, ist eine wichtige forensische Technik, die potenziell die gesamte Handelskette unterbrechen kann. Wenn wir solche beliebten Arten wie die Elefanten schon nicht retten können, welche Hoffnung bleibt dann für andere Tiere? Ich bin dankbar für Organisationen wie Humane Society International/Europe, die diese Themen verstärken und sich für echte politische Maßnahmen einsetzen, um den Wildtierschutz zu stärken und insbesondere jetzt den Import von Jagdtrophäen zu beenden.“

HSI/Europe bestärkt die Arbeit von Jaschinski und hat mit ihr bei der Ausstellung „Still Life. Delivered – The macabre business of trophy hunting – photographs by Britta Jaschinski“ zusammengearbeitet, die Teil der #NotInMyWorld-Kampagne der Organisation ist. Die Kampagne beleuchtet die Trophäenjagd – das legale und sinnlose Töten von ikonischen Wildtieren für den Sport, das erhebliche Auswirkungen auf Umwelt, Ethik, Gesellschaft und Wirtschaft hat. Bedrohte Arten wie das Flusspferd, der afrikanische Elefant, der afrikanische Löwe, der Leopard, der Braunbär oder der Eisbär werden in leblose Objekte verwandelt – von Flaschenöffnern bis hin zu Aschenbechern – durch den Schuss einer Waffe und verewigt durch ein Foto. Die Kampagne von HSI/Europe fordert die EU und ihre Mitgliedsstaaten auf, den Import von Jagdtrophäen zu verbieten, und appelliert an Unternehmen, diese Praxis nicht weiter zu unterstützen. Die Ausstellung „Still Life. Delivered“ wurde bereits in Rom und Warschau gezeigt, mit Plänen, die Werke auch in weiteren Städten zu präsentieren. Ziel ist es aufzudecken, wie majestätische Tiere von Trophäenjägern getötet und in leblose Objekte verwandelt werden – aus reinen egoistischen Gründen.

Die in London ansässige Fotografin erforscht in ihrer Arbeit die Beziehung zwischen Mensch und Natur und deren Auswirkungen. Bekannt für ihren markanten Stil dokumentiert sie Verbrechen an Wildtieren und arbeitet mit internationalen Behörden und Umweltorganisationen zusammen. Als Mitbegründerin von Photographers Against Wildlife Crime™ und Schöpferin von The Evidence Project setzt sie sich für die Sensibilisierung  der Öffentlichkeit und politische Maßnahmen zum Schutz von Wildtieren und natürlichen Lebensräumen ein.

Ruud Tombrock, Geschäftsführer von HSI/Europe, gratuliert Jaschinski zu ihrem Preis und betont die Dringlichkeit politischer Interventionen: „Die beeindruckenden Bilder von Britta Jaschinski zeigen die brutale Realität der Trophäenjagd und das immense Leid sowie die Ausbeutung von Tieren, die damit verbunden sind. Ihre Werke senden eine klare Botschaft an die europäischen Entscheidungsträger*innen: Es wird Zeit für konkrete Maßnahmen, um den Import dieser grotesken Trophäen zu stoppen. Es geht nicht nur darum, einzelne Tiere zu schützen, sondern auch darum, Ökosysteme zu bewahren und die Zukunft bedrohter Arten weltweit zu sichern.“

Zwischen 2013 und 2022 importierte die Europäische Union über 27.000 Trophäen von durch Handel bedrohten und nach dem CITES-Abkommen (Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten) gelisteten Tieren und ist damit nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen. Zu den betroffenen Arten gehören Tiere wie Elefanten, Flusspferde, Nashörner, Löwen und Eisbären. Übrigens: Deutschland ist der größte Importeur von Jagdtrophäen geschützter Tierarten in der EU.

Weltweit gibt es eine starke Bewegung gegen die Trophäenjagdindustrie. Viele Länder wie Kolumbien, Costa Rica, Indien, Kenia, Singapur, Südsudan und andere verbieten bereits die Trophäenjagd und/oder den Handel in vollem Umfang oder in großem Maße. Andere Länder, wie Argentinien, Australien, Belgien, Kanada, Finnland, Frankreich, die Niederlande, die Vereinigten Staaten und weitere haben nationale Handelsbeschränkungen für Jagdtrophäen eingeführt, die über die Mindestanforderungen von CITES hinausgehen. In Deutschland sind jegliche Bemühungen für ein Importverbot von Jagdtrophäen geschützter Tierarten bis jetzt erfolglos.

Auch die Privatwirtschaft hat sich als globaler Vorreiter in Sachen Umweltverantwortung hervorgetan, wobei 45 Transportunternehmen den Transport von einigen oder allen Jagdtrophäen auf ihren Transportmitteln untersagen, darunter Fluggesellschaften aus den weltweit fünf größten und den drei größten Airline-Gruppen der EU.

Link zum preisgekrönten Foto (eine Registrierung ist notwendig)

ENDE

Pressekontakt: Susan Wolters, Media & Communications Manager für Deutschland, HSI/Europe, swolters@hsi.org; +49 (0)160 94491788

Fordere Deutschland dazu auf, den Import von Jagdtrophäen zu stoppen.

HSI

Learn More Button Inserter