BERLIN—Die Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) hilft ukrainischen Flüchtlingen, die mit ihren geliebten Haustieren vor dem Konflikt fliehen, mit einer großzügigen Spende von Mars, Incorporated. Die NGO berichtet, dass die Flüchtlinge, die ihre Unterstützung für Haustiere in Anspruch nehmen, erleichtert sind, dass sie ihre geliebten tierischen Begleiter retten konnten. Die Tiere sind unter diesen extrem belastenden Umständen, insbesondere für traumatisierte Kinder, ein enormer Trost.
Auch wenn HSI und die lokalen Partner einen hilfreichen Rettungsanker für die Tiere Geflüchteter darstellt, die es in Sicherheit geschafft haben, warnt die NGO vor einer Verschärfung der Notlage für Tiere in der Ukraine, da es immer schwieriger werden dürfte, Menschen und Tiere mit Hilfe zu erreichen.
In Deutschland arbeitet HSI mit der Berliner Tiertafel zusammen, um den Flüchtlingen, die mit ihren Tieren ankommen, Versorgungspakete und tierärztliche Behandlung zukommen zu lassen. Einige der Tiere haben schwere medizinische Probleme wie Epilepsie, für die sie Medikamente erhalten. Zusätzlich beteiligen sich Tierärzte in vielen Bezirken Berlins an dem Hilfsangebot.
Sylvie Kremerskothen Gleason, Deutschland-Direktorin von HSI, die vor Ort in Berlin war, um den Geflüchteten bei der Versorgung der Tiere zu Seite zu stehen, sagt: “Die Invasion Russlands in die Ukraine ist eine verheerende humanitäre Krise, aber die geliebten Hunde, Katzen und anderen Tiere der Menschen, die aus der Ukraine fliehen, sind ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Flüchtlingskrise. Haustiere zurückzulassen, die im Verlauf des Konflikts verhungern oder verletzt werden, ist verständlicherweise für viele eine unerträgliche Vorstellung. Wir haben von Flüchtlingen, denen wir in Berlin helfen, gehört, dass die treue Gesellschaft ihrer Haustiere sie und ihre Familien auf der beschwerlichen Reise in Sicherheit unterstützt hat. Besonders für Kinder sind ihre Haustiere eine wichtige Stütze, um das Trauma des Krieges zu bewältigen. Die Geflüchteten sind verängstigt und erschöpft. Wenn wir ihnen helfen können, sich um ihre Haustiere zu kümmern, haben sie in einer Zeit, in der sie am meisten Hilfe brauchen, eine Sorge weniger.
Eine der Geflüchteten, die von HSI und der Berliner Tiertafel in Deutschland unterstützt werden, ist Marianna, die mit ihren beiden Kindern im Alter von sechs und 12 Jahren, ihrer Mutter und ihren beiden Hunden Erik und Liza, einem Husky, aus Kiew geflohen ist. Liza leidet an Epilepsie und hatte während der traumatischen Flucht einen erneuten Anfall, der aber dank HSI inzwischen tierärztlich behandelt wurde.
Karyna kam ebenfalls zu HSI und der Berliner Tiertafel, um Hilfe zu erhalten. Sie nahm den Kater Bonifacio von einem örtlichen Tierheim in Kiew in ihre Obhut. Als der Krieg begann, wollte sie ihn nicht zurücklassen. Karyna sagt, dass noch etwa 60 andere Katzen im Tierheim zurückgeblieben sind. Bonifacio hat mehrere Vorerkrankungen, darunter ein Hüfttrauma und eine Hirnverletzung. Karyna ist erleichtert, dass ihr Kater nun die nötige tierärztliche Versorgung erhält.
HSI-Teams in Berlin und Triest in Italien haben außerdem Hunderte von Kilo Tierfutter und -zubehör gepackt, die an die ukrainische Grenze gebracht werden, um Unterkünfte und Heime zu erreichen. In der Ukraine hat sich HSI auch mit der in Kiew ansässigen Tierschutzorganisation UAnimals zusammengetan, um sie mit den nötigen Mitteln auszustatten, damit sie Rettungsstationen, Tierkliniken und sogar Zoos, die Hunderte von Tieren versorgen, unterstützen kann.
Ruud Tombrock, geschäftsführender Direktor von HSI/Europe, sagt: “Wir sind zutiefst besorgt um die Menschen und Tiere in der Ukraine, die durch die Kämpfe in Gefahr sind, verletzt oder getötet zu werden, und für die es immer schwieriger wird, Nahrung und Vorräte zu erhalten. Unsere erste Lieferung von Hilfsgütern wird viele Notunterkünfte, Rettungsstationen und Familien erreichen, die mit der Situation zu kämpfen haben. Doch je länger der Konflikt andauert, desto schwieriger wird es werden. Eine erhebliche Anzahl von Hunden streunt jetzt durch die Straßen und sucht Schutz in verlassenen oder zerbombten Gebäuden, weil Tierheime beschädigt wurden. Es wird auch Tiere auf Landwirtschaftsbetrieben und in Zoos geben, für die eine Evakuierung einfach nicht möglich ist. Neben der menschlichen Tragödie dieser Invasion besteht also die ernste Gefahr, dass sich die Notlage der Tiere verschlimmert.
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- Deutschland: Sylvie Kremerskothen Gleason: sgleason@hsi.org
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