Große Erfolge und eine tragische Niederlage für 348 Tierarten: Vertreter aus 184 Ländern schließen die internationale Konferenz in Panama ab

158 Glasfroscharten und 95 Arten von Haien und Gitarrenfischen erhalten neuen Schutz; der internationale Handel mit Nilpferdteilen für kommerzielle Zwecke wird fortgesetzt

Humane Society International


Glass frog
GCF Collection/Alamy

PANAMA—Die 19. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Washingtoner Artenschutzübereinkommen – bekannt als CITES – ist zu Ende gegangen.  Die Delegierten aus den 184 Mitgliedsländern haben in den vergangenen zwei Wochen in Panama 42 Vorschläge zur Verstärkung oder Verringerung des Schutzes von 356 Wildtierarten geprüft.

345 Wildtierarten werden nun neu oder verstärkt vor dem internationalen Handel geschützt. Haie, Gitarrenfische, Stachelrochen, Glasfrösche, Eidechsen, Schildkröten und Vögel gehören zu den Tieren, die von dem Treffen profitierten. Die Vertragsparteien einigten sich außerdem darauf, die Zahl der Jagdtrophäen von Leoparden für den persönlichen Gebrauch, die von einigen afrikanischen Vertragsparteien ausgeführt werden dürfen, um 610 zu verringern. Auf Antrag von Kenia, Malawi und Äthiopien wurde die jährliche Exportquote Äthiopiens für Leoparden von 500 auf 20 gesenkt, und für Kenia sowie Malawi wurden die Leoparden-Exportquoten gänzlich gestrichen. Darüber hinaus weigerten sich die teilnehmenden Länder, gefährliche Vorschläge anzunehmen, die den internationalen Handel mit Hörnern des südlichen Breitmaulnashorns und Elfenbein des afrikanischen Elefanten zugelassen hätten.

“Im Gegensatz zu den ständigen Überschätzungen vieler Länder, die die Jagd befürworten, sind die Leopardenpopulationen in Afrika südlich der Sahara in den letzten drei Generationen um 30 % zurückgegangen. Es gibt keine ausreichenden Daten, um das Ausmaß der Notlage der Leoparden wirklich zu bewerten. Überhöhte Quoten für die Trophäenjagd, die auf ausländischen Jagdinteressen und nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, üben einen gefährlichen Jagddruck auf Leoparden aus, die auch durch den Verlust ihres Lebensraums und andere Faktoren bedroht sind. Wir begrüßen diesen Schritt, den CITES diese Woche zum Schutz dieser ikonischen Tiere unternommen hat. Doch die Vertragsparteien müssen noch mehr tun, um die Exportquoten für Leoparden für alle Länder vollständig aufzuheben, wenn wir diese wunderschöne Art vor dem Aussterben bewahren wollen.”, sagte Sarah Veatch, Direktorin für Wildtierpolitik bei Humane Society International.

Eine der größten Enttäuschungen ist das Versäumnis der Vertragsparteien, den Schutz der Flusspferde zu verbessern, indem sie den legalen internationalen Handel mit Flusspferdteilen, vor allem ihren Elfenbeinzähnen, zu kommerziellen Zwecken beenden.

“Wir sind zutiefst enttäuscht, dass die Parteien keinen Vorschlag angenommen haben, der den tragischen, legalen internationalen Handel mit Elfenbein und anderen Teilen von Flusspferden zu kommerziellen Zwecken unterbindet”, sagte Sophie Nazeri, Programmkoordinatorin für Wildtiere bei Humane Society International. “Das Flusspferd ist durch Wilderei wegen seiner Elfenbeinzähne bedroht, die in den legalen Handel mit Flusspferd-Elfenbein einfließen. Leider haben die Parteien, insbesondere die Europäische Union, die mit 27 Stimmen gegen den Vorschlag gestimmt hat, die Hilferufe der Länder, in denen Flusspferde heimisch sind, ignoriert und diesen gefährlichen, grausamen Handelsweg, den die Wildtierhändler nutzen, offengelassen. Humane Society International wird sich weiterhin für den Schutz dieser wunderbaren Tierart einsetzen.”

“Fünfundneunzig Arten von Haien und Gitarrenfischen erhielten neuen Schutz im CITES-Anhang II”, sagte Rebecca Regnery, Senior Director Wildlife bei Humane Society International. “Diese Arten sind durch die nicht nachhaltige und unregulierte Fischerei bedroht, die den internationalen Handel mit ihrem Fleisch und ihren Flossen versorgt, was zu einem starken Rückgang der Populationen geführt hat. Mit der Aufnahme in Anhang II können die CITES-Vertragsparteien den Handel nur dann zulassen, wenn er sich nicht nachteilig auf das Überleben der Art in freier Wildbahn auswirkt, sodass diese Arten die Hilfe erhalten, die sie brauchen, um sich von der Überfischung zu erholen.”

“Glasfrösche erhalten neuen Schutz im CITES-Anhang II”, sagte Grettel Delgadillo, stellvertretende Direktorin von Humane Society International/Lateinamerika. “Glasfrösche erhalten endlich den Schutz, den sie angesichts des schrecklichen, zunehmenden und oft illegalen internationalen Heimtierhandels dringend benötigen. Es war von entscheidender Bedeutung, dass alle 158 Glasfroscharten in Anhang II aufgenommen wurden, da es schwierig ist, die verschiedenen Glasfroscharten im Handel zu unterscheiden. Durch die Aufnahme in den Anhang werden diese sehr begehrten und bedrohten Frösche vor dem internationalen Wildtierhandel geschützt”.

CITES Entscheidung zur Einführung oder Verstärkung des Schutzes für:

  • 95 Haiarten, darunter 54 Arten von Requiemhaien, der Bonnethead-Hai, drei Arten von Hammerhaien und 37 Arten von Gitarrenfischen, die international wegen ihrer Flossen und ihres Fleisches gehandelt werden.
  • Sieben Arten von Süßwasserstechrochen und der Zebrawels, die international im Aquarienfischhandel gehandelt werden.
  • 160 Amphibienarten, darunter 158 Arten von Glasfröschen, der Lemurenlaubfrosch und der Laos-Warzenmolch, die international als exotische Haustiere gehandelt werden.
  • 52 Schildkrötenarten, darunter die Amazonas-Matamata-Schildkröte, die Orinoco-Matamata-Schildkröte, die Alligator-Schnappschildkröte, die Gemeine Schnappschildkröte, fünf Arten von Breitkopfschildkröten, die Indochinesische Kastenschildkröte, neun Arten von neotropischen Holzschildkröten, die Schmalbrüstige Moschusschildkröte, 19 Arten von Schlammschildkröten, die Mexikanische Moschusschildkröte, die Riesen-Moschusschildkröte, sechs weitere Arten von Moschusschildkröten, drei Arten von Amerikanischen Weichschildkröten und die Leith’s Softshell Schildkröte, die international als exotische Haustiere und wegen ihres Fleisches und anderer Körperteile für den menschlichen Verzehr gehandelt werden.
  • Zwei Vogelarten, die Weißbürzelschama und der Strohkopfbülbül, werden international für den Singvogelhandel gehandelt.
  • Drei Arten von Seegurken, die international für den menschlichen Verzehr gehandelt werden.
  • 25 Eidechsenarten, darunter der Chinesische Wasserdrache, der Cyrtodactylus jeyporensis , der Helmgecko, 21 Arten von Horneidechsen und die Zwergzungeneidechse, die international als exotische Haustiere gehandelt werden.

Fotos und Videos zum Download bereit:

ENDE

Pressekontakt: Eva-Maria Heinen, Communications & PR Managerin: presse@hsi-europe.org ;  +49 (0) 160 94491788

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