Deutschland importiert EU-weit die meisten Jagdtrophäen und liegt weltweit an zweiter Stelle

Humane Society International


HSI

BERLIN—Mit einer Aktion vor dem Reichstag forderte die Tierschutzorganisation Humane Society International/Europe (HSI) ein gesetzliches Importverbot für Jagdtrophäen geschützter Arten. Anlässlich der heutigen konstituierenden Sitzung des neuen deutschen Bundestags trafen die frisch gewählten Parlamentarier*innen und die kommende Bundesregierung auf ein lebensgroßes Nashorn und einen Löwen – beide als Jagdtrophäe für den Postversand verpackt. Über starke Bilder wurde deutlich, dass jedes Jahr hunderte Jagdtrophäen nach Deutschland importiert werden. Dies geschieht legal, obwohl viele dieser Arten international geschützt und oftmals vom Aussterben bedroht sind.

Unter dem Motto #NotInMyWorld macht HSI/Europe mit der neuen Kampagne auch in den sozialen Medien gegen die veraltete und grausame Trophäenjagd mobil.

„Die neue Bundesregierung und der Bundestag müssen endlich dem Vorbild anderer Länder folgen und mit einer gesetzlichen Regelung dafür sorgen, dass es keine Importe von Jagdtrophäen geschützter Arten mehr gibt. Andere europäische Länder sind da schon viel weiter“, sagt Sylvie Kremerskothen Gleason, die Landesdirektorin Deutschland von HSI/Europe. Sie berichtet: „Allein zwischen 2014 und 2020 hat Deutschland mehr als 5.400 Jagdtrophäen geschützter, bedrohter und gefährdeter Arten ins Land gelassen. Darunter Elefanten, Löwen, Giraffen, Eisbären und sogar zwei der besonders stark gefährdeten Spitzmaulnashörner. Trophäenjäger*innen sind eine sehr kleine Minderheit, für die bisher Klientelpolitik zulasten bedrohter Tiere betrieben wurde.“

Die Trophäenjagd ist international umstritten und hat zahlreiche negative Effekte, die wissenschaftlich belegt sind. Nach einer repräsentativen Befragung vom März dieses Jahres lehnen neun von zehn Befragten in Deutschland diese Form des Jagdtourismus ab. Hinzu kommt, dass Deutschland laut einem HSI-Bericht auf Grundlage offizieller CITES-Daten von Trophäenimporten geschützter Arten weltweit hinter den USA den zweiten Platz einnimmt und in Europa mit weitem Abstand vor Spanien auf Platz eins der Importländer liegt. Kritiker werfen Trophäenjäger*innen vor, damit das Aussterben bedrohter und gefährdeter Arten zu beschleunigen sowie überholte, oft grausame Jagdpraktiken, wie die Jagd mit Pfeil und Bogen oder sogar Armbrust, zu befördern.

Über ein Importverbot von Jagdtrophäen geschützter Arten wollen die Tierschützer*innen die Jagd auf bedrohte und gefährdete Arten im Ausland weniger attraktiv machen und damit zum Schutz dieser Arten beitragen. In einer Zeit, in der die Natur ums Überleben kämpft und durch den Menschen ständig ausgebeutet wird, dürfe das Aussterben faszinierender Tiere nicht noch durch den Jagdrausch Einzelner verstärkt werden, so Sylvie Kremerskothen Gleason von HSI.

Pressekontakt: Kathleen Frech: 0151-511 558 29; presse@hsi-europe.org

Humane Society International


HSI

Als Reaktion auf die zunehmenden Versuchsanforderungen der europäischen Chemikalienbehörden, die mit verheerenden Folgen für Tiere in Labors verbunden sein können, hat sich die virale Sensation Ralph – das wortführende Kaninchen für die Humane Society International – auf nach Europa gemacht, um Bürger für die Vision #SafetyWithoutSuffering zusammenzutrommeln. Ralph gibt der Position der HSI eine Stimme. Diese besagt, dass sich chemische Sicherheit und Tierschutz nicht gegenseitig ausschließen. Vielmehr gibt es für beide gemeinsame Fortschritte, wenn moderne nicht-tierische Instrumente eingeführt werden, die sich besser für die Modellerstellung der menschlichen Physiologie eignen, als 60 bis 80 Jahre alte Tests an Kaninchen und Nagetieren.

Save Ralphist eine preisgekrönte Mockumentary, in der die tägliche Routine eines „Testers“ namens Ralph nachverfolgt wird. Dabei wird die Geschichte eines Kaninchens erzählt, um Licht auf die Misere aller Tiere in toxikologischen Laboren zu werfen. Ralph ist zwar eine Animationsfigur, doch das Elend, das Tiere wie er aufgrund der staatlich angeordneten chemischen Untersuchungen derzeit in ganz Europa auszuhalten haben, ist alles andere als erfunden. In der Tat verlangt die Europäische Chemikalienagentur sogar neue Tierversuche für Substanzen, die ausschließlich in Kosmetika verwendet werden, und das unter offenkundiger Missachtung des langjährigen Verbots von Tierversuchen für Kosmetika in der Europäischen Union.

Troy Seidle, Vizepräsident für Forschung und Toxikologie der Humane Society International meint: „Die Geschichte von Ralph ist eine ernüchternde Erinnerung daran, dass der Kampf für die Beendigung von Tierversuchen noch lange nicht ausgestanden ist, dass sogar in der EU die gefeierten Siege, wie der Bann von Tierversuchen für Kosmetika, dem Risiko unterliegen, von der „Sucht“ der Chemikalien-Aufsichtsbehörden nach Tierversuchsdaten zunichte gemacht zu werden. Es ist auch entmutigend zu sehen, wie der europäische Grüne Deal zum Greenwashing von Anträgen genutzt wird, um noch mehr Tierversuche anzuordnen, obwohl doch klar ist, dass hochmoderne nicht-tierische Konzepte mit größerer Wahrscheinlichkeit wirklichen Fortschritt für Menschen, Tiere und unseren Planeten bereitstellen werden.“

Ralphs Ankunft folgt auf dem Fuß einer beinahe einstimmigen Resolution des Europäischen Parlaments, die einen ehrgeizigen und umfassenden Maßnahmeplan der Europäischen Kommission für eine Abkehr der EU von der Nutzung von Tieren für Untersuchungen, Forschung und Ausbildung fordert. Solch ein Plan wird dringend zur Förderung des Ziels, den Einsatz von Tieren zu ersetzen, zu fördern und sicherzustellen, benötigt und um zu gewährleisten, dass die Zielvorgaben konsistent über einen breiten Bereich von gesetzlichen und Finanzierungsinstrumenten der EU angewandt werden wie u. a. für Verordnungen in Bezug auf Chemikalien, Kosmetik und Gefahrenkennzeichnung. Anfang dieser Woche hat der Direktor von ECHA, Bjorn Hansen, vor dem Parlament erklärt, dass es „eine absolute Win-Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten wäre, wenn wir Tierversuche aufgeben könnten“. Das würde bedeuten, dass wir in der Lage wären, Ergebnisse über die unerwünschten Auswirkungen von Chemikalien viel schneller zu erhalten.“

EU-Bürger, die von der Geschichte von Ralph berührt sind und die den Grünen Deal auf eine Art und Weise umgesetzt sehen möchten, dass nicht Millionen von Tieren Schaden nehmen, werden von der Humane Society International eingeladen, sich der #SafetyWithoutSuffering-Kampagne anzuschließen.

Kurzinfos:

  • Das Chemikaliengesetz der EU, „REACH“, verhängt eine rigide Checkliste von Testanforderungen. Viele davon beinhalten eine Zwangsernährung oder setzen Nagetiere, Fische oder andere Tiere für Zeiträume von einer Woche bis zu zwei Jahren anderweitig unrealistischen Dosen einer Chemikalie aus – und das ohne Schmerzlinderung. Für einige der erforderlichen Experimente werden 1.300 bis 2.600 Tiere pro untersuchter Chemikalie geopfert.
  • Eine kürzliche Analyse hat herausgefunden, dass für 63 REACH-registrierte Chemikalien, die ausschließlich in Kosmetika verwendet werden, 104 neue Tierversuche angeordnet wurden, und dies nachdem die Verbote der Preisstoppverordnung der EU in Kraft kamen. Die HSI schätzt, dass diese Tests über 25.000 Kaninchen, Mäuse, Ratten und sonstige Tiere einer Kombination von Augen- und Hautreizung, Hautallergie, akuter tödlicher Vergiftung, Reproduktion- und Entwicklungstendenzen und sonstigen Tests ausgesetzt haben können. Wenn sich das Konzept der EU nicht weiterentwickelt, könnte die Zahl der Tiere, die Tests für die zusätzlichen 3.206 REACH-registrierten Chemikalien für Kosmetika und andere Anwendungen unterworfen werden, in die hunderttausende ansteigen.
  • Der HI-Film „Save Ralph“ hat eine internationale Startbesetzung wie Taiga Partition, Ricke Germanist, Mac Front, Oliver Mann, Po Implementiere, Trickse Helfer und weitere. Innerhalb von Wochen nach dem Filmstart im April 2021 wurde „Save Ralph“ weltweit vital verbreitet, hatte über 150 Millionen Klicks in sozialen Medien, über 740 Millionen Tags auf TikTok und fast fünf Millionen Unterschriften auf HI-Petitionen.
  • „Save Ralph“ wurde für über ein Dutzend Filmfestivals in Europa und weltweit ausgewählt und erhielt u. a. vier Oscar-Qualifikationen und viele Auszeichnungen. „Save Ralph“ wurde kürzlich als bester Animationsfilm beim „Roma Creative Contest“ ausgezeichnet.

Medienkontakt: Yavor Gechev: ygechev@hsi.org

Humane Society International


Offroad and HSI

BERLIN—Humane Society International/Europe (HSI) setzt sich mit einer neuen internationalen Kampagne für die Abschaffung der Trophäenjagd ein. Die Tier-und Artenschützer*innenwollendie Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren und die Entscheidungsträger*innen der Europäischen Union drängen, die Ein-und Ausfuhr von Trophäen bedrohter und gefährdeter Arten zu verbieten. Die neue Kampagne verdeutlicht mit einem aufrüttelnden Bildmotiv unter dem Motto“Erschossen. Ausgestopft. Verpackt. Geliefert?”die brutale Realität undzeigt, dass die Trophäenjagd auf geschützte Tierarten entsetzlich, aber immer noch legal ist. HSI und immer mehr Menschen sagen#NotInMyWorld.

Obwohl die Europäische Union nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen ist, wissen viele wahrscheinlich nicht, dass es für Deutsche legal ist, bedrohte und gefährdete Tierarten im Ausland zu jagen und sie ausgestopftoder in Teilen als “Trophäen” mit nach Hause zu bringen. Die gezielte Tötung ikonischer Tierarten,wie Afrikanischer Elefant, Afrikanischer Löwe, Leopard, Nashorn, Giraffe, Zebra und Oryxantilope (eine in freier Wildbahn ausgestorbene Art), aber auch Eisbär, Luchs und Walross,wirkt wie ein Randthema. Obwohl das Töten in Afrika, Nordamerika und Russland stattfindet, ist die traurige Wahrheit, dass auch Deutschland eine tragendeRolle hierbei spielt, denn die Motivation für viele europäische Jäger*innen ist, dass sie ihre Trophäen zurück in die EU schicken dürfen.

Zwischen 2014 und 2020 hat Deutschland 5.403 Jagdtrophäen von international geschützten Arten importiert und ist damit mit Abstand die Nummer eins unter den Importeuren in der EU. Deutsche Jäger*innen sind führend bei derJagd aufgeschützteArten. Trophäen von 229 Elefanten, 138 Löwen,194 Leoparden und ca. 2.000 Zebras wurden zwischen 2014 und 2020 nach Deutschland eingeführt.

Die Kampagne #NotInMyWorld von HSI/Europe soll darauf aufmerksam machen, dass auch heute noch
Elefantenfüße zu Blumentöpfen und Aschenbechern, Giraffenhälse zu Stehlampen und Eisbären zu
Bettvorlegern verarbeitet werden – und dass dies alles legal in die EU geliefert wird. Doch laut einer
aktuellen repräsentativen Umfrage vom Frühjahr dieses Jahres lehnen 89 Prozent der Befragten die Einfuhr von Trophäen nach Deutschland entschieden ab.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Director für HSI in Deutschland kommentiert: “Die deutschen
Bürger*innen können das sinnlose Töten von Tieren in anderen Ländern vielleicht nicht verhindern, aber indem wir die Politiker*innen zum Handeln auffordern und unsere Türen für grausame Trophäen
verschließen, kann Deutschland die Nachfrage nach Trophäen reduzieren.”

Sie sagt: “Mit unserer #NotInMyWorld-Kampagne haben wir das Thema Trophäenjagd in eine andere
Richtung gelenkt, indem wir uns nicht auf das konzentrieren, was in anderen Ländern geschieht, sondern zeigen, dass auch wir hier in der EU ein Teil des Problems sind. Mit dem auffälligen Bildmotiv wird erschreckend deutlich, worum es bei dieser Kampagne geht: Den Import von Trophäen international geschützter Tiere nach Deutschland zu stoppen. In unserer modernen Gesellschaft sollte Arten- und Naturschutz ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Wir sind Teil des Problems, aber könnten auch zur Lösung beitragen, indem wir grausame Trophäenimporte verbieten.”

Gemeinsam mit der österreichischen Kreativagentur offroad communications hat HSI/Europe ein
einzigartiges Kampagnenkonzept entwickelt, das die Betrachter*innen sofort auf das Problem aufmerksam macht: Hauptelement ist eine 3D-Visualisierung eines Elefanten und eines Nashorns, die in Packpapier eingewickelt sind, passend zum Slogan.

Shot. Stuffed. Packed. Delivered? zeigt das traurige Ergebnis der Trophäenjagd—ein ikonisches Tier, das frei in der Natur leben könnte, doch stattdessen als Paket geliefert wird und als fragwürdiger Raumschmuck endet. Der Kampagnen-Hashtag #NotInMyWorld bestätigt die Meinung der überragenden Mehrheit und zeigt eindrucksvoll, dass das Töten zum Spaß keinen Platz in den Herzen und Köpfen der Menschen hat.

Kathleen Frech, HSI/Europe Campaign Communications Manager Deutschland beschreibt, “Die Kampagne zeigt, wie absurd und grausam Trophäenjagd ist. Es ist empörend, dass gut betuchte, privilegierte Menschen in andere Länder reisen, um dort faszinierende Tiere zu töten und diese als Trophäen in unsere angeblich zivilisierten Länder importieren. Das wollen wir stoppen.”

Vor dem Hintergrund des kürzlich veröffentlichten, augenöffnenden Berichts ”Trophäenjagd in Zahlen. Die Bedeutung der EU bei der Trophäenjagd im globalen Kontext” ruft HSI die deutschen Bürger*innen auf, sich der Bewegung anzuschließen und den Druck auf die deutsche Regierung zu erhöhen, um die Einfuhr von Jagdtrophäen zu verbieten.

Die deutsche Regierung und die Europäische Union dürfen nicht länger wegschauen. Am 15. September
werden die wichtigsten Bildmotive auf den Social-Media-Kanälen von HSI/Europe freigeschaltet, OfflineWerbung und andere Kampagnenelemente werden folgen.

Die Kampagnenmotive sowie Bilder für den kostenfreien Abdruck im Zusammenhang mit dieser Meldung finden Sie im Newsroom.

Pressekontakt

Kathleen Frech
Communications & Press Manager Deutschland
presse@hsi-europe.org
Mobil: 0151-51155829
hsi.org/machmit

Hintergrund

Die Trophäenjagd hat in der modernen Gesellschaft keinen Platz. Das grundlose Töten von Wildtieren durch eine kleine Minderheit von Jäger*innen zur Erbeutung von Trophäen wirkt sich negativ auf die
Wildtierpopulationen aus, verschärft den Druck auf die biologische Vielfalt, hält geopolitische Ungleichheiten aufrecht und bringt keinen sinnvollen sozioökonomischen Nutzen. Dennoch ist die EU der zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen in der Welt.

Mit 5.403 Jagdtrophäen von 73 international geschützten Arten, die zwischen 2014 und 2020 nach
Deutschland importiert wurden, sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Das Töten für den Kick und die Ausrottung bedrohter Arten muss auf die politische Agenda gesetzt werden. Lesen Sie mehr über die Trophäenjagd und die Rolle der EU in dem Bericht „Trophäenjagd in Zahlen“: HSI_Trophaenjagd-inZahlen_Die-Bedeutung-der-Europaischen-Union-bei-der-Trophaenjagd-im-globalen-Kontext.pdf

Laut einer repräsentativen Umfrage vom März 2021 sind 85% der Bürger*innen in Deutschland gegen die Trophäenjagd auf international geschützte Arten und 89% wollen die Einfuhr von Trophäen beenden: https://www.hsi.org/wp-content/uploads/2021/05/eu-trophy-hunting-poll.pdf

Wichtige Akteure der Kosmetikindustrie rufen die Verbraucher*innen zur Unterzeichnung der Europäischen Bürgerinitiative SaveCrueltryFreeCosmetics von People for the Ethical Treatment of Animals (PETA), Cruelty Free Europe, Humane Society International/Europe (HSI), Eurogroup for Animals und der European Coalition to End Animal Experiments (ECEAE) auf.

Humane Society International


mustafagull/iStock.com

BERLIN—Dove und The Body Shop haben sich PETA, Cruelty Free Europe, Humane Society International/Europe, Eurogroup for Animals und ECEAE (die insgesamt 100 Mitgliedsorganisationen aus 26 EU-Mitgliedsstaaten* vertreten) angeschlossen. Schnellstmöglich werden eine Million europäische Bürger*innen mobilisiert; mit dem Ziel, tierleidfreie Kosmetika in Europa zu bewahren, nachdem das seit langem bestehende Verbot von Tierversuchen für Kosmetika in Europa gefährdet ist.

Nach jahrzehntelangen Forderungen von Verbraucher*innen, Tierschutzorganisationen und mehreren Unternehmen verbot die Europäische Union 2004 Tests von Kosmetikprodukten an Tieren. Im Jahr 2009 verbot sie auch Tests für Inhaltsstoffe von Kosmetika, und 2013 schließlich gänzlich den Verkauf von Kosmetika, die an Tieren getestet wurden. Dieser Ansatz wurde zur Blaupause für regulatorische Änderungen in Ländern auf der ganzen Welt.

Die ECHA schlägt neue Tierversuche für Inhaltsstoffe vor, die als sicher bekannt sind.

Doch die jüngsten Testanforderungen der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) machen die Verbote zunichte und bedrohen weitere Fortschritte, die das Europäische Parlament seit 2018 fordert: ein weltweites Verbot aller Tierversuche für Kosmetika bis 2023 zu etablieren.

Die ECHA fordert stattdessen neue Tierversuche für Inhaltsstoffe, die von den Verbraucher*innen sicher verwendet und in den Fabriken seit vielen Jahren sicher gehandhabt werden – auch für solche, die ausschließlich für Kosmetika verwendet werden. Wenn dies geschieht, könnten Millionen weiterer Tiere grausamen Tests unterzogen werden, obwohl es andere Möglichkeiten gibt, Sicherheitsdaten zu gewinnen.

Die Zeit zum Handeln ist jetzt.

Dove und The Body Shop haben sich mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zusammengetan, um die Verbraucher*innen dazu zu bewegen, sich für den Erhalt des europäischen Tierversuchsverbots einzusetzen. Bürger*innen können die Europäische Bürgerinitiative unterzeichnen und die EU mitgestalten, indem sie die Europäische Kommission hiermit auffordern, neue Gesetze vorzuschlagen.

Dank moderner und auf den Menschen bezogenen, als sicher anerkannten Methoden, die Wissenschaftler seit Jahrzehnten entwickeln und anwenden, sind Tierversuche nicht notwendig.

Gemeinsam fordern The Body Shop, Dove und Tierschutzorganisationen die Verbraucher*innen daher auf, die Europäische Bürgerinitiative zu unterzeichnen, in der die Europäische Kommission aufgefordert wird, Tierversuche für Kosmetikprodukte zu beenden:

  1. Schutz und Stärkung des Verbots von Tierversuchen für Kosmetika

Initiierung von Gesetzesänderungen, um den Schutz von Verbraucher*innen, Arbeitnehmer*innen und der Umwelt im Hinblick auf sämtliche Inhaltsstoffe von Kosmetika ohne neue Tierversuche zu erreichen, unabhängig zu welchem Zweck.

  1. EU-Chemikalienverordnung umgestalten

Sicherstellung des Schutzes der menschlichen Gesundheit und der Umwelt durch den Umgang mit Chemikalien; ohne die Notwendigkeit von Tierversuchen.

  1. Ordnungspolitische Regulierung der EU-Forschung

Verpflichtung für einen Vorschlag vor dem Ende der Legislatur, der einen Fahrplan zur schrittweisen Abschaffung aller Tierversuche in der EU enthält.

Gemeinsam wollen die Akteure in der kürzesten Zeit, die je für eine Europäische Bürgerinitiative zur Verfügung stand, eine Million Unterschriften sammeln. Dies soll ein klares Zeichen sein, dass sich die Forderungen der ECHA nach neuen Tierversuchen gegen die Politik der Europäischen Kommission und die Wünsche der EU-Bürger stellen.

Die europäischen Bürgerinnen*innen können die Initiative hier unterzeichnen und der Kommission mitteilen, dass sie keine gebrochenen Versprechen der EU oder Vorschriften hinnehmen werden, welche das Leiden und Sterben von Tieren für Kosmetika bedeuten.

Die Initiatoren erklären: “Umfragen unterstreichen, dass drei Viertel der Erwachsenen in den EU-Mitgliedstaaten der Meinung sind, dass Tierversuche für kosmetische Produkte und deren Inhaltsstoffe unter allen Umständen inakzeptabel sein, und 70 Prozent befürworten einen Plan zur Abschaffung aller Tierversuche. Es ist traurig, dass wir wieder einmal eine Schlacht kämpfen müssen, die die europäischen Bürgerinnen*innen bereits gewonnen zu haben glaubten. Aber mit einer erfolgreichen Europäischen Bürgerinitiative können wir die Entscheidungsträger*innen zum Zuhören bewegen, die bereits erreichten bahnbrechenden Verbote sichern und eine konzertierte Aktion bewirken, um das Leiden von Tieren in EU-Laboren endgültig zu beenden[1].”

Firdaous El Honsali, Senior Director of Global Communications and Sustainability bei Dove, kommentiert: “Wir von Dove setzen uns leidenschaftlich gegen Tierquälerei ein. Wir sind der festen Überzeugung, dass Tierversuche für Schönheitsprodukte oder deren Inhaltsstoffe überflüssig sind, und leisten seit vielen Jahren Pionierarbeit für sichere und ethische Alternativen zur Bewertung der Sicherheit von Produkten und Inhaltsstoffen. Dieses Engagement veranlasst uns, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um das Verbot von Tierversuchen in der EU zu schützen. In unserem Bündnis, gemeinsam mit The Body Shop und führenden Tierschutzgruppen, fordern wir sowohl unsere Mitstreiter*innen in der Schönheitsindustrie als auch die breite Öffentlichkeit auf, ihre Stimme im Kampf für die endgültige Abschaffung von Tierversuchen in der EU zu erheben, indem sie diese Europäische Bürgerinitiative unterzeichnen.”

Dove arbeitet seit 15 Jahren daran, die Schönheitsindustrie zum Besseren zu verändern, angefangen mit der “Campaign for Real Beauty” (Kampagne für echte Schönheit) und der Einführung des weltweit größten Programms für Selbstwertgefühl.  Als zertifizierte crueltyfree Marke hat sich Dove für ein weltweites Verbot von Tierversuchen eingesetzt und arbeitet mit Gesetzgeber*innen, Tierschutzorganisationen und gleichgesinnten Unternehmen zusammen, um dieses Ziel zu erreichen.

Christopher Davis, Global CSR and Activism Director, The Body Shop International, unterstreicht; “The Body Shop war die erste globale Kosmetikmarke, die sich gegen Tierversuche für Kosmetika einsetzte, und dieses Engagement steht seit mehr als drei Jahrzehnten an der Spitze unserer Aktivismuskampagnen. Die Arbeit mit unseren Kampagnenpartner*innen Cruelty Free International führte zum ursprünglichen Verbot in der Europäischen Union im Jahr 2013. Heute fordern wir die EU – den größten Kosmetikmarkt der Welt – auf, ihr bahnbrechendes Versprechen einzuhalten. Wir sind stolz darauf, mit Dove zusammenzuarbeiten und gemeinsam mit all jenen, die sich für ein weltweites Ende von Tierversuchen für Kosmetika einsetzen, als eine Stimme zu sprechen und diese europäische Bürgerinitiative zu unterstützen.”

The Body Shop setzt sich seit 1989 unermüdlich gegen die Durchführung von Tierversuchen für Kosmetika ein und hat so dazu beigetragen, das derzeitige Verbot in Europa durchzusetzen.

Troy Seidle, Vizepräsident von HSI für Forschung und Toxikologie stellt heraus: “Da es sich bei kosmetischen Inhaltsstoffen um Chemikalien handelt und sie daher dem Chemikalienrecht unterliegen, bestand immer die Gefahr, dass das Verbot von ‘kosmetischen Tierversuchen’ durch Vorgaben für ‘chemische Tests’ im Rahmen eines anderen Gesetzes unterlaufen werden könnte. Und leider ist es genau das, was wir in Europa erleben, wo das REACH-Chemikaliengesetz dazu benutzt wird, Unternehmen (trotz heftiger Einwände und sogar rechtlicher Schritte) zu zwingen, fragwürdige neue Tierversuche als Teil einer bürokratischen Kontrollmaßnahme in Auftrag zu geben. Das ist ein massiver Vertrauensbruch gegenüber den Verbraucher*innen in Hinblick auf das Versprechen der EU für tierleidfreie Kosmetika.”

EU-Meilensteine für ein Verbot von Tierversuchen

2004: Die EU führt ein Verbot von Tierversuchen für fertige kosmetische Produkte ein.

2009: Es wird ein Verbot von Tierversuchen für kosmetische Inhaltsstoffe und Kombinationen von Inhaltsstoffen eingeführt sowie ein Vermarktungsverbot für alle Inhaltsstoffe mit Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit beschlossen; Ausnahmen gelten für die Toxizität bei wiederholter Verabreichung, der Reproduktionstoxizität und der Toxikokinetik.

2013: Ein vollständiges Verbot der Vermarktung von Kosmetika, die im Tierversuch getestete Bestandteile enthalten, verschärft die bestehenden Verbote.

2018: Das Europäische Parlament nimmt eine Entschließung an, in der ein weltweites Verbot von Tierversuchen gefordert wird, und unterstreicht damit die Rolle Europas als weltweit führender Akteur im Kampf gegen Tierquälerei.

2021: In den letzten Jahren hat die ECHA die Verwendung von Zehntausenden von Tieren für die Prüfung von Kosmetikinhaltsstoffen gefordert.

HINWEISE FÜR REDAKTEURE

Tierschutzorganisationen, die hinter der Europäischen Bürgerinitiative stehen:

  • People for the Ethical Treatment of Animals (Menschen für die ethische Behandlung von Tieren) und ihre Organisationen in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden
  • Cruelty Free Europe
  • Humane Society International/Europe (HSI) und seine Länderbüros in Deutschland, Italien, Polen und Rumänien
  • Eurogroup for Animals
  • European Coalition to End Animal Experiments (ECEAE)

Eine europaweite Umfrage, um die Haltung der Bürger zu Tierversuchen in der EU zu ermitteln.

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ENDE

Landesbüro Deutschland

Sylvie Kremerskothen Gleason
Country Director, HSI Europe
sgleason@hsi.org

[1] https://comresglobal.com/polls/cruelty-free-europe-animal-testing-in-the-eu/ A European wide survey among the public to gauge perceptions of animal testing in the EU.

Der Abschuss von Mopane erinnert an den Tod von Cecil

Humane Society International


Chris Upton/Alamy Stock 

BERLIN—Der international bekannte und 12-jährige Löwe namens Mopane wurde letzte Woche von einem mutmaßlich amerikanischen Trophäenjäger außerhalb des Hwange-Nationalparks in Simbabwe geschossen. Die Umstände erinnern an die Tötung des Löwen Cecil vor sechs Jahren im selben Gebiet und haben einen internationalen Aufschrei ausgelöst. Mit seiner beeindruckenden Mähne war Mopane bei lokalen Reiseführern und internationalen Touristen sehr bekannt und beliebt.

Wie der 13-jährige Cecil, der mit einem Elefantenkadaver als Köder angelockt wurde, wurde auch Mopane offensichtlich mit einem Köder aus dem Hwange-Nationalpark gelockt. Beide Löwen wurden an demselben Ort getötet. Mopane führte sein Rudel mit einem verbündeten anderen männlichen Löwen namens Sidhule. Beide Männchen bildeten ein Rudel mit zwei erwachsenen Weibchen und sechs Jungtieren im Alter von etwa 16 bis 18 Monaten. Doch auch dieser Löwe wurde vor zwei Jahren von einem Trophäenjäger erlegt, obwohl die lokale Bevölkerung eine Petition zum Schutz der beiden Löwen gestartet hatte.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Director der Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) in Deutschland, sagt: “Mopane war ein Vatertier und spielte eine wichtige Rolle in seinem Rudel. Ohne ihn ist sein Rudel nun gefährdet, von einem anderen Männchen oder einer Gruppe von Männchen übernommen zu werden.  Dadurch sind die verbliebenen Jungen und Weibchen bedroht.”

“Die deutsche Regierung ermöglicht bisher die Trophäenjagd auf bedrohte und gefährdete Tierarten, weil sie den Import entsprechender Jagdtrophäen erlaubt.”, so Kremerskothen Gleason weiter. “Nach Deutschland werden europaweit die meisten Jagdtrophäen wilder Löwen eingeführt. Deutschland ist nach den USA Hauptimportland für Jagdtrophäen geschützter Arten. Über öffentliche deutsche Gelder werden sogar Projekte mit Jagdbezug in Afrika finanziert. Diese unhaltbaren Zustände müssen endlich beendet werden, deshalb fordern wir Deutschland auf, die Einfuhr von Trophäen geschützter Arten zu verbieten.”

Die Tötungen von Cecil und Mopane sind keine Ausnahme. Zwischen 2009 und 2018 wurden 7.667 Löwentrophäen international gehandelt. Kein anderes EU-Land importierte mehr Trophäen von Löwen aus freier Wildbahn als Deutschland. Zwischen 2014 und 2018 wurden 45 Trophäen wilder Löwen nach Deutschland eingeführt. HSI setzt sich nicht nur dafür ein, die Einfuhr von Löwentrophäen und anderer gefährdeter Arten zu unterbinden, sondern arbeitet mit Experten auch vor Ort in Südafrika für den Schutz der Wildtiere.

Weitere Informationen:

  • In Afrika leben noch schätzungsweise 20.000 ausgewachsene Löwen in freier Wildbahn.
  • Wenn erwachsene Männchen ein neues Gebiet und Rudel übernehmen, töten sie zumeist die Jungtiere ihres Vorgängers, um die Paarungsmöglichkeiten mit ansässigen Weibchen zu erhöhen und dadurch ihren eigenen Nachwuchs in die Welt zu bringen
  • Durch den Menschen verursachte Tötung von Löwen, wie z. B. die Trophäenjagd, stört das soziale Gefüge im Rudel. Weitere Informationen über afrikanische Löwen finden Sie hier.
  • Während die USA der größte Importeur von Jagdtrophäen insgesamt sind, hat die EU die USA als größter Importeur von Löwentrophäen zwischen 2016 und 2018 überholt, wie aus einem neuen Bericht von HSI/Europe
  • Mehr zum Thema und zu unserer Kampagne #NotInMyWorld zum Importstopp von Jagdtrophäen nach Deutschland finden Sie hier.

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Bilder für den kostenfreien Abdruck im Zusammenhang mit dieser Meldung sowie die Ergebnisse  unserer repräsentativen Umfrage finden Sie im Newsroom.

Landesbüro Deutschland

Sylvie Kremerskothen Gleason
Country Director, HSI Europe
sgleason@hsi.org

Pressekontakt

Kathleen Frech
Communications & Press Manager
presse@hsi-europe.org

Jährlich hunderte Trophäen geschützter Tierarten, darunter Afrikanische Löwen, Afrikanische Elefanten, Leoparden und viele andere Arten.

Humane Society International


Cathy Smith

BERLIN—Ein neuer Bericht legt offen, dass die Europäische Union nach den Vereinigten Staaten der weltweit zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen ist, wobei Deutschland mit fast 4.000 Importen der größte Importeur in der EU und sogar der zweitgrößte weltweit ist. Der von Humane Society International (HSI)/Europe zum sechsten Jahrestag der Tötung des Löwen Cecil in Simbabwe herausgegebene Report”Trophäenjagd in Zahlen. Die Bedeutung der EU bei der Trophäenjagd im globalen Kontext” zeigt auf Grundlage verfügbarer offizieller Daten, dass die EU zwischen 2014 und 2018 fast 15.000 Jagdtrophäen von 73 international geschützten Tierarten importiert haben. Das entspricht einem Durchschnitt von fast 3.000 Trophäen pro Jahr, darunter Afrikanische Löwen, Afrikanische Elefanten und vom Aussterben bedrohte Spitzmaulnashörner. Auch Zebras, Geparden, das potenziell bedrohte Argali-Schaf und als gefährdet eingestufte Eisbären wurden eingeführt. Auf Deutschland, Spanien und Dänemark entfallen 52 Prozent aller importierten Trophäen. In dem analysierten Fünfjahreszeitraum importierte die EU Trophäen von 889 Afrikanischen Löwen, darunter 229 wilde Löwen wie Cecil. Deutschland war der zweitgrößte EU-Importeur von afrikanischen Löwentrophäen und importierte im Datenzeitraum 107 Trophäen, von denen 45 wilde Löwen wie Cecil waren. Kein anderes Land in der EU importierte mehr Trophäen von wilden Löwen.

Während des Fünfjahreszeitraums importierte Deutschland 3.959 Jagdtrophäen von 54 CITES-gelisteten Säugetierarten. Deutschland ist in der EU der größte Trophäenimporteur von Afrikanischen Elefanten und führte zwischen 2014 und 2018 insgesamt 192 Trophäen ein, darunter auch den stark gefährdeten Afrikanischen Savannenelefanten. Darüber hinaus ist das Land der größte Importeur von Trophäen des Hartmann-Bergzebras (47 Prozent der EU-Importe dieser Art), das in der Roten Liste der IUCN als gefährdet gelistet ist. Darüber hinaus ist die Bundesrepublik der zweitgrößte EU-Importeur von Trophäen des Afrikanischen Leoparden, der größte Importeur des vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashorns, der zweitgrößte Importeur von Braunbär-Trophäen (größtenteils aus Russland), der größte Importeur von Grauwolf-Trophäen und einer der größten Trophäen-Importeure von Afrikanischen Löwen in Europa.

Deutschland importierte auch eine Reihe von Arten, deren Populationsgröße laut der Roten Liste der IUCN bedenklich ist, darunter 15 Trophäen von Oryxantilopen, einer in freier Wildbahn ausgestorbenen und in Gefangenschaft gezüchteten Antilopenart. Aus der Kategorie „stark gefährdet“ weiterhin 43 Wasserbüffel, elf Westkaukasische Steinböcke und zwei Schweinshirsche; zudem 121 gefährdete Flusspferde und 51 gefährdete Geparden.

HSIs umfassende Analyse der Handelsdaten des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten freilebenden Tieren und Pflanzen (CITES) zeigt, dass durchschnittlich 2.982 Trophäen pro Jahr in die EU importiert wurden, das sind mehr als acht Trophäen pro Tag. Die Zahl der Trophäenimporte ist zwischen 2014 und 2018 kontinuierlich um fast 40 Prozent gestiegen, obwohl aktuelle Meinungsumfragen zeigen, dass die große Mehrheit der befragten EU-Bürger (über 80 Prozent) die Trophäenjagd ablehnt und die Trophäenimporte beenden möchte. In Deutschland sprechen sich sogar neun von zehn Bürgern (89 Prozent) gegen den Import von Jagdtrophäen aus.

Die EU-Trophäenimportstatistik für einzelne Arten (2014-2018) umfasst unter anderem:

Art Importe in die EU davon Importe nach

Deutschland

Hartmanns Bergzebra 3.119 1.464
Bärenpavian 1.751 821
Amerikanischer Schwarzbär 1.415 243
Braunbär 1.056 137
Afrikanischer Elefant 952 192 (größter Importeur in der EU)
Afrikanischer Löwe 889 107 (davon 62 in Gefangenschaft gezüchtete Löwen und größter Importeur von wilden Löwen)
Afrikanischer Leopard 839 149
Flusspferd 794 121
Karakal 480 88
Rotes Lechwe 415 54
Gepard 297 (größter Importeur weltweit!) 51
Eisbär 65 6
Spitzmaulnashorn 6 2

Deutschland, Spanien, Dänemark, Österreich, Schweden, Frankreich, Polen, Ungarn, die Tschechische Republik und die Slowakei sind die wichtigsten Trophäenimporteure der EU, während Namibia, Südafrika, Kanada, Russland, Argentinien, Kirgisistan und die USA die wichtigsten Exportländer der EU sind. Spanien, Polen, Ungarn, Deutschland und die Tschechische Republik sind die Top-Importeure von Löwentrophäen aus Gefangenschaft.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Director Deutschland, HSI/Europe, sagt: “Trophäenjäger aus der EU töten für ihren persönlichen „Kick“ viele tausend Wildtiere auf der ganzen Welt, darunter auch gefährdete oder bedrohte Arten, wobei Deutschland das Hauptziel für Jagdtrophäen in der EU ist. Abgesehen von der Grausamkeit, die die Jagd bedeutet, ist es angesichts der weltweiten Biodiversitätskrise unverantwortlich, reichen Eliten zu erlauben, gefährdete Arten aus reinem Vergnügen zu töten. Wir fordern die Bundesregierung auf, ein Importverbot für Jagdtrophäen zu erlassen, um Wildtiere zu schützen und diese nicht nachhaltige Praxis endgültig zu beenden.”

Trophäenjagd hat wenig mit Naturschutz oder der Unterstützung lokaler Gemeinschaften zu tun. Jäger zahlen enorme Geldsummen, um die stärksten und beeindruckendsten Tiere zu erlegen – zur Befriedigung, zur Zurschaustellung und zur Angeberei. Sie tragen ihre Leistungen in Rekordbücher ein, die von Trophäenjagd-Mitgliedsorganisationen wie Safari Club International geführt werden, die Punkte für das Erlegen der größten Tiere vergeben. Studien zeigen, dass typischerweise nur drei Prozent des Geldes aus der Trophäenjagd jemals die lokalen Gemeinden erreicht. Der Ökotourismus zur Beobachtung von Wildtieren generiert weitaus mehr Einkommen und Jobs, um den Naturschutz und lokale Arbeitsplätze zu unterstützen.

Audrey Delsink von HSI/Afrika sagt: “Das Töten der größten oder stärksten Tiere, welche eine wichtige ökologische Rolle für die genetische Vielfalt und Widerstandsfähigkeit der Population spielen, gefährdet den Artenschutz, stört die sozialen Herdenstrukturen und schwächt die Genpools von Wildpopulationen, die ohnehin einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt sind. Angesichts dessen ist das “Naturschutz”-Argument der Befürworter eine Farce. Da so viel auf dem Spiel steht und die große Mehrheit der EU-Bürger gegen das Töten ist, ist es an der Zeit, dass die EU-Mitgliedsstaaten die Einfuhr von Trophäen verbieten.”

Einige europäische Länder haben Maßnahmen ergriffen, um den Import von Jagdtrophäen einzuschränken. Zusätzlich zu Frankreichs Verbot von Löwentrophäenimporten im Jahr 2015 haben die Niederlande 2016 Trophäenimporte von über 200 Arten verboten. Im Februar 2021 äußerte der britische Premierminister die Absicht seiner Regierung, den Import von Trophäen zu beenden, und im März dieses Jahres legte das finnische Parlament einen Antrag für ein Trophäenimportverbot vor. HSI/Europe ist überzeugt, dass der vorgelegte Bericht über das schockierende Ausmaß, in dem EU-Länder die globale Trophäenjagdindustrie ermöglichen, so schnell wie möglich zu umfassenden Verboten in den Mitgliedsstaaten führen sollte.

MEDIENEINLADUNG
Am 30. Juni lädt HSI/Europe zu dem Webinar “Trophy Hunting: Conservation tool, or a threat to wildlife?” in Zusammenarbeit mit MEPs for Wildlife und anderen NGOs ein. Gastgeberin ist Manuela Ripa MdEP (Grüne/EFA, Deutschland). Gäste sind die HSI/Africa Elefantenexpertin Dr. Audrey Delsink, WildlifeDirect CEO Dr. Paula Kahumbu, Umweltanwalt Lenin Tinashe Chisaira, Jorge Rodriguez von der GD Umwelt und Dr. David Scallan von der European Federation for Hunting and Conservation.

Das Webinar wird der Frage nachgehen, ob die Trophäenjagd eine unhaltbare Bedrohung für gefährdete Arten darstellt oder, wie von ihren Vertretern behauptet, einen Beitrag zum Schutz der Wildtiere und der lokalen Bevölkerung leistet. Registrieren Sie sich für die Teilnahme: https://www.eventbrite.co.uk/e/trophy-hunting-conservation-tool-or-a-threat-to-wildlife-tickets-155634080725

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Adeline Fischer
Communications Manager Europe – #NotInMyWorld – Campaign against trophy hunting afischer@hsi.org
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Humane Society International


BERLIN—Im Vorfeld des G7-Treffens in diesem Monat werden Regierungen auf der ganzen Welt aufgefordert, ein dauerhaftes, globales Ende der Pelztierzucht zu vereinbaren, um zukünftige Pandemien wie SARS-CoV-2 zu verhindern. In Deutschland hat die Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) einen inhaltlich von 67 Virologen, Tierärzten und Experten für Infektionskrankheiten und Tiergesundheit unterstützten Brief an Gesundheitsminister Spahn und Außenminister Maas geschrieben. Der Virologe Christian Drosten äußerte sich erst vor wenigen Tagen dazu, und auch er hält Pelztierfarmen für die plausibelste Antwort für die Herkunft von SARS-CoV-2.

HSI legte zugleich ein umfassendes Weißbuch über Pelztierfarmen und zoonotische Krankheiten vor, das zum Schutz öffentlicher und menschlicher Gesundheit ein weltweites Verbot von Pelztierfarmen fordert. HSI hat in Australien, Kanada, Indien, Italien, Südafrika, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten ebenfalls an die jeweiligen Regierungen appelliert. Der globale Aufruf von HSI an die Staats- und Regierungschefs erfolgt vor dem Hintergrund von mehr als 400 Ausbrüchen von SARS-CoV-2 auf Nerz-Pelzfarmen in den Niederlanden, Dänemark, Polen, Litauen, Griechenland, Spanien, Schweden, Frankreich, Italien, Lettland, den Vereinigten Staaten und Kanada, wobei der jüngste bekannte Ausbruch in Kanada im vergangenen Monat stattfand.

Einige Regierungen, wie z.B. der Niederlande und Ungarn, haben entschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Pelztierzucht in ihren Ländern zu stoppen, und 13 Länder weltweit haben die Pelztierzucht komplett verboten. Doch weiterhin werden viele Millionen Nerze, Füchse und Marderhunde – alles Arten, die für COVID-19 empfänglich sind – in Pelzfabriken in Europa, China, Russland und Nordamerika intensiv gezüchtet. In Deutschland wurde die Pelztierzucht 2019 eingestellt, da die Einführung strengerer Tierschutzbestimmungen, wie z. B. größere Käfige und Schwimmbassins für Nerze, die Branche zu teuer und unrentabel machte.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Director von Humane Society International in Deutschland, sagt: “Die Wissenschaft zeigt, dass Pelzfabriken nicht nur Millionen von Nerzen, Füchsen, Marderhunden und anderen pelztragenden Tieren physisches und psychisches Leid zufügen, sondern auch ein sehr reales Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellen. Die Möglichkeit der Ausbreitung von Zoonosen und insbesondere die Tatsache, dass Nerzfarmen als Reservoir für Coronaviren fungieren, ist ein weiterer zwingender Grund für die Welt, die Pelzindustrie für immer zu schließen. Die Ausbeutung wildlebender Arten in unhygienischen, überfüllten und tierquälerischen Pelzfarmen, nur um Pelzmode zu produzieren, die niemand braucht, kann nicht toleriert werden. Wir können nicht länger ignorieren, dass Pelzfarmen eine perfekte Keimzelle für Pandemien sind. Deutschland muss beim G7-Gipfel erneut eine Vorreiterrolle einnehmen, indem es andere Nationen auffordert, die Pelztierhaltung zu beenden.”

Forschungen in den Niederlanden, bei denen die Sequenzierung des gesamten Genoms eingesetzt wurde, haben ergeben, dass mindestens 66 Personen, die auf Nerz-Pelzfarmen arbeiteten, mit SARS-CoV-2 infiziert wurden – ein seltener, aber besorgniserregender Fall von Krankheitsübertragung vom Tier auf den Menschen. Dänische Forschungen haben außerdem gezeigt, dass eine Infektion bei Nerzen zu Mutationen der Spike-Proteine führen kann, die, wenn sie auf Menschen übertragen werden, möglicherweise die Wirksamkeit lebenswichtiger Impfstoffe untergraben könnten. Im Januar 2021 gaben die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) eine Risikobewertung heraus, die besagt, dass das Risiko für die öffentliche Gesundheit durch die Übertragung von SARS-CoV-2 von Pelztierfarmen auf Menschen in Europa “hoch” ist.

In dem Schreiben der 67 Experten heißt es: “Es ist eindeutig, dass Pelzfarmen das Potenzial haben, als Reservoir für SARS-CoV-2 zu fungieren. Zudem sind die für Pelzfarmen typischen intensiven Zuchtbedingungen – unnatürlich eng zusammengepferchte Tiere, schlechte Hygiene, Stress, Verletzungen und geringe genetische Vielfalt – ideal für die Entstehung und Verbreitung neuer Krankheitserreger. Schwerwiegende Tierschutzmängel sind der industriellen Pelztierhaltung inhärent, und der Handel schafft die Möglichkeit, dass die zigmillionen Tiere auf Pelzfarmen als unmittelbare, Zwischen- oder Verstärkerwirte für virale Krankheitserreger fungieren. Es wäre daher leichtsinnig, unsere Fähigkeit zur Kontrolle und Beendigung dieser oder zukünftiger globaler Coronavirus-Pandemien, um der Pelzmodeproduktion willen zu gefährden. Wir unterstützen daher die Forderung von Humane Society International (HSI) nach einem dauerhaften weltweiten Ende der Zucht, Haltung und Tötung von Tieren zum Zweck der Pelzproduktion und des Verkaufs von Pelzen.”

Filmmaterial, das auf Pelzfarmen in Ländern auf der ganzen Welt aufgenommen wurde, zeigt immer wieder Beweise für schlechte Tierschutzbedingungen. Die Zertifizierungssysteme der Pelzindustrie verbessern weder das Wohlergehen der Tiere, noch gehen sie zufriedenstellend auf mögliche Krankheitsrisiken ein.

Der vollständige Brief kann hier nachgelesen werden.
Das White Paper von HSI finden Sie hier.

Fakten:

  • Seit April 2020 wurden Ausbrüche von COVID-19 auf 427 Nerz-Pelzfarmen in 12 verschiedenen Ländern in Europa und Nordamerika dokumentiert, darunter Kanada (3 Farmen), Dänemark (290 Farmen), Frankreich (1 Farm), Griechenland (23 Farmen), Italien (2 Farmen), Lettland (1 Farm), Litauen (4 Farmen), Niederlande (69 Farmen), Polen (1 Farm), Spanien (4 Farmen), Schweden (13 Farmen) und die Vereinigten Staaten (16 Farmen).
  • Mehr als 100 Millionen Tiere werden jedes Jahr weltweit für ihren Pelz getötet, darunter Nerze, Füchse, Marderhunde, Chinchillas und Kaninchen – das entspricht drei Tieren, die jede Sekunde sterben, nur wegen ihres Pelzes.
  • In Deutschland ist die Pelztierzucht seit 2019 ausgelaufen, in Großbritannien, Österreich, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Tschechien, Kroatien, Mazedonien, den Niederlanden, Norwegen, Luxemburg, Serbien, der Slowakei und Slowenien ist sie verboten bzw. befindet sich im Prozess der Abschaffung. Zuletzt hat die Regierung in Ungarn ein Verbot der Zucht von Tieren zur Pelzgewinnung ausgesprochen, darunter Nerze und Füchse. In Frankreich durchläuft ein Verbot der Nerzfellzucht derzeit das Parlament, und die irische Regierung hat sich verpflichtet, im Jahr 2021 ein entsprechendes Gesetz vorzulegen.
  • Bulgarien, Estland, Litauen, Montenegro und die Ukraine erwägen derzeit ebenfalls ein Verbot der Pelztierzucht, und in Finnland hat die Mehrheitspartei der Regierungskoalition kürzlich ihre Unterstützung für ein Verbot von Pelzfarmen angekündigt.
  • In den Vereinigten Staaten war Kalifornien der erste US-Bundesstaat, der 2019 den Verkauf von Pelzen verbietet, nachdem ähnliche Verbote in Städten wie Los Angeles, San Francisco, Berkeley und West Hollywood erlassen wurden. Auch die Städte Weston und Wellesley in Massachusetts haben kürzlich den Pelzverkauf verboten, und weitere US-Städte und -Bundesstaaten wollen in Zukunft nachziehen.

Kontakt: Sylvie Kremerskothen Gleason, country director, HSI Europe, sgleason@hsi.org

Dies bedeutet auch das Ende von "Kuschel-Selfies" von Touristen mit Löwenbabies.

Humane Society International


Lions
Maggy Meyer/iStock

KAPSTADT/BERLIN—Südafrikas umstrittene Löwenzucht für die Gatterjagd soll beendet werden. Die Entscheidung ist Teil einer Reihe von Empfehlungen, die Barbara Creecy, Ministerin für Forstwirtschaft, Fischerei und Umwelt, bekanntgab. Die Entscheidung fiel im Rahmen einer Überprüfung der bestehenden Richtlinien und Praktiken zum Umgang und Handel mit Elefanten, Löwen, Leoparden und Nashörnern.

Ministerin Creecy bestätigte, dass die Zucht von Löwen in Gefangenschaft und der kommerzielle Handel mit Löwenprodukten eingestellt werden. Schätzungsweise 8.000 – 11.000 in Gefangenschaft gezüchtete Löwen werden auf über 260 Löwenfarmen in ganz Südafrika gehalten. Diese Löwen werden von der Geburt bis zum Tod kommerziell verwertet, einschließlich sog. Kuschelfotos mit sehr jungen Löwenbabies, für die Touristen zahlen. Humane Society International/Africa (HSI/Africa) bezeichnet dies als sog. “Snuggle Scam” Kuschelbetrug, weil zuerst für Selfie-Fotos kassiert wird, auf denen Touristen sehr junge Löwenbabys streicheln und mit der Flasche füttern. Anschließend, sobald die Löwen erwachsen sind, werden sie Trophäenjägern angeboten, die sie in einem eingezäunten Gebiet erschießen und für den internationalen Handel mit Löwenknochen töten.

Dr. Audrey Delsink, Direktorin Wildlife von HSI-Afrika, sagte: “Diese Entscheidung ist ein großer Erfolg für die südafrikanischen Löwen. Die Regierung hat endlich Empfehlungen angenommen, um die abscheuliche Löwenzucht für die Gatterjagd zu beenden. Löwen müssen zukünftig nicht mehr unter schrecklichen Bedingungen für ein Selfie oder eine Trophäe leiden und ihre Körper werden nicht mehr für Weine und Pulver verwertet!”

Eine HSI-Analyse der Handelsdaten von Säugetierarten, die in dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) gelistet sind, ergab, dass zwischen 2014 und 2018 insgesamt 4.176 Löwentrophäen aus Südafrika exportiert wurden (sowie 25 Tigertrophäen aus Gefangenschaft).

Deutschland spielt im internationalen Vergleich eine unrühmliche Rolle und ist eines der Hauptimportländer in der EU für Löwentrophäen aus der südafrikanischen Gatterjagd. Länder wie Frankreich haben bereits seit 2015 die Importe von Löwentrophäen verboten. Im Rahmen einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Humane Society International (HSI) hatte Savanta ComRes im März 2021 über 2.000 Personen in Deutschland zur Trophäenjagd befragt. Danach unterstützen fast 90 Prozent der befragten BundesbürgerInnen ein Importverbot von Jagdtrophäen aus dem Ausland nach Deutschland. Trotzdem ist ein Importverbot dieser Trophäen nach Deutschland nicht umgesetzt worden.

Löwen gelten als bedrohte Tierart, die von der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) in der Kategorie “gefährdet” geführt wird. Während das Washingtoner Artenschutzübereinkommen den Handel mit Knochen von wilden Löwen verbietet, ist es Südafrika erlaubt, Knochen von in Gefangenschaft lebenden Löwen zu exportieren. Da es unmöglich ist, Körperteile von wilden und in Gefangenschaft gehaltenen Löwen zu unterscheiden, erleichtert der legale Knochenexport von in Gefangenschaft gehaltenen Löwen den illegalen Export von Löwenknochen aus freier Wildbahn. Südafrika ist der weltweit größte Exporteur von Löwentrophäen.

Bilder für den kostenfreien Abdruck im Zusammenhang mit dieser Meldung sowie die Umfrageergebnisse finden Sie in unserem Newsroom.

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Rodrigo Santoro, Pom Klementieff, Maggie Q und andere Prominente unterstützen die Kampagne von Humane Society International

Humane Society International


HSI Ralph

LONDON/BERLIN—Hollywood-Filmemacher und Filmstars haben sich mit Humane Society International zusammengetan, um den eindrucksvollen Stop-Motion-Animationskurzfilm #RetteRalph zu produzieren, der sich für ein Ende von Kosmetiktests an Tieren auf der ganzen Welt einsetzt. Obwohl diese Praxis in 40 Ländern verboten ist, ist sie in den meisten Ländern der Welt immer noch völlig legal und erlebt sogar in Europa ein Comeback. Unzählige Tiere müssen unnötig Leiden und sterben für Test in der Kosmetikindustrie.

Taika Waititi, Ricky Gervais, Zac Efron, Olivia Munn, Pom Klementieff, Tricia Helfer vereinen sich, um HSI dabei zu helfen, dies zu ändern, indem sie die Stimmen für den Film #RetteRalph zur Verfügung stellen, der darauf abzielt, das Leiden der Tiere sichtbar zu machen und die Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger in die Mission von HSI einzubinden, Kosmetiktests an Tieren endlich global zu verbieten. Autor und Regisseur Spencer Susser (Hesher, The Greatest Showman) und Produzent Jeff Vespa (Voices of Parkland) arbeiteten bei der Produktion mit dem Arch Model Studio des Puppenmachers Supreme Andy Gent zusammen, um Ralph zum Leben zu erwecken. Der Film wird auch auf Portugiesisch, Spanisch, Französisch und Vietnamesisch veröffentlicht, wobei Rodrigo Santoro, Xuxa, Gad Elmelah, Denis Villeneuve, Rosario Dawson, H’Hen Nie und Diem My 9x die Charaktere in diesen Sprachen sprechen und Maggie Q eine Videobotschaft zur Unterstützung liefert.

Troy Seidle, Vizepräsident für Forschung & Toxikologie bei Humane Society International, sagt: “#RetteRalph ist ein Weckruf an die europäischen Bürger und Gesetzgeber, die glauben, dass Tierversuche für Kosmetika in der EU vorbei sind. Das ist nicht der Fall – es hat nur den neuen Namen ‘Chemikalien-Überprüfung’ bekommen, aber es bedeutet das gleiche Tierleid. Die Entscheidung, neue Tierversuche durchzuführen, kommt nicht von den Unternehmen – in der Tat sind einige der führenden Kosmetik- und Inhaltsstoffmarken wütend und bekämpfen diese Tests – die Anordnung kommt von der Europäischen Chemikalienagentur, die das europäische Chemikalienrecht nutzt, um das historische Verbot von Tierversuchen für Kosmetika in der EU zu umgehen. Die Regulierungsbehörden verlangen neue chemische Vergiftungstests, bei denen Tausende von Tieren für kosmetische Inhaltsstoffe verwendet werden, die seit Jahren sicher verwendet werden.Heute haben wir eine Fülle von zuverlässigen, tierfreien Ansätzen zur Gewährleistung der Produktsicherheit, also gibt es keine Entschuldigung dafür, Tiere wie Ralph in irgendeiner Art von Test für kosmetische Inhaltsstoffe leiden zu lassen.”

In dem Film wird HSIs Kampagnen-Botschafter Ralph, gesprochen von Taika Waititi, interviewt, während er seine tägliche Routine als “Tester” in einem toxikologischen Labor durchläuft. Die #RetteRalph-Kampagne von HSI greift das beunruhigende Thema der Tierversuche auf originelle und unerwartete Weise auf – indem sie die Geschichte eines Hasen nutzt, um ein Licht auf die Notlage unzähliger Kaninchen und anderer Tiere zu werfen, die in diesem Moment in Laboren in Europa und auf der ganzen Welt leiden. Der Film fordert die Zuschauer auf, dabei zu helfen, Tierversuche für Kosmetika ein für alle Mal zu verbieten.

Auf globaler Ebene konzentriert sich die Kampagne auf 16 Schwerpunktländer, darunter Brasilien, Kanada, Chile, Mexiko, Südafrika und 10 südostasiatische Länder. Unsere Partnerorganisationen, die Humane Society of the United States und der Humane Society Legislative Fund, konzentrieren sich auf die Gesetzgebung in den USA. #RetteRalph wird all diese Länder ins Rampenlicht rücken und sie auf dem Weg in eine tierversuchsfreie Zukunft unterstützen, die die Öffentlichkeit und die Verbraucher erwarten.

Der Kurzfilm und Aufklärungsmaterial über den aktuellen Status von Tierversuchen und wie Sie helfen können, sind ab sofort (6. April) unter hsi.org/Ralph verfügbar.

Humane Society International


Für Pelz, der auch in deutschen Geschäften verkauft werden könnte.

BERLIN/LONDON—Verstörende, entsetzliche Bilder und Videos, veröffentlicht von der Humane Society International (HSI), enthüllen schockierendes Leid tausender Füchse und Marderhunde, die auf Pelzfarmen in Asien einen grausamen und langwierigen Tod sterben müssen. Es ist zu sehen, wie mehrfach auf den Kopf der Füchse eingeschlagen wird, was zu furchtbaren Verletzungen, aber nicht zum sofortigen Tod führt. Einige Tiere werden mit Messern verletzt oder sogar lebendig vollständig gehäutet. Dies resultiert in meterhohen Bergen verwesender Kadaver, die teilweise seit Tagen unter freiem Himmel liegen. “Wie Szenen aus der Hölle”, beschreibt Wildtieraktivist Chris Packham das Bild- und Videomaterial.

Ermittler der Humane Society International (HSI) filmten in elf zufällig ausgewählten Pelzfarmen in einem asiatischen Land, das zu den Hauptpelzproduzenten für Europa gehört. HSI hat sich entschieden, das betroffene Land nicht zu nennen, um die Identität der Ermittler zu schützen.

Erst im Jahr 2019, schloss auch in Deutschland die letzte Pelzfarm. Doch ein grundsätzliches Verbot von Pelzfarmen scheute Deutschland bis zuletzt. Es wurden lediglich die Vorgaben für Haltungsbedingungen verschärft, was zu der Schließung der Pelzfarmen führte.

Viele andere Länder machen vor, wie ein konsequentes Vorgehen gegen die Pelzindustrie aussehen kann. Das Vereinigte Königreich hat als weltweit erstes Land bereits vor fast 20 Jahren die Pelzzucht verboten. Die #FurFreeBritain Kampagne, die Humane Society International/UK anstieß, hat großen Anteil an einem Umdenken in der Bevölkerung. Das Verbot des Pelzhandels On – und Offline könnte nicht mehr weit sein.
2019 war Kalifornien der erste US-Bundesstaat, der ein Pelzverkaufsverbot verabschiedete und im Jahr 2020 haben Hawaii und Rhode Island sowie die Städte Minneapolis, Minnesota und Wellesley, Massachusetts Verbote für Pelzverkäufe eingeführt.

Jeder Designer, der Pelz auf den Laufsteg bringt, jeder Händler, der Pelz in die Regale legt, und jeder Verbraucher, der Pelz in seinen Kleiderschrank hängt, trägt dazu bei, dass das schändliche Elend auf den Pelzfarmen weiter besteht. Diese Spirale muss gestoppt werden und Pelzverkäufe und Pelzfarmen müssen in Deutschland, in der EU und weltweit verboten werden.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Landesdirektorin Deutschland, HSI Europa: “Es ist erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit Pelz in Deutschland immer noch in den Schaufenstern zu sehen ist und Menschen völlig unreflektiert Pelz zur Schau tragen. Designer und Einzelhändler müssen vorangehen und Pelz verbannen! Es ist Zeit für ein #FurFreeGermany. Neben dem Leid der Tiere ist außerdem zu sehen, dass mit der Massentierhaltung auf Pelzfarmen ein erhebliches globales Gesundheitsrisiko verbunden ist. Dies zeigen auch die jüngsten SARS-CoV-2 Fälle auf Nerzfarmen in den Niederlanden.”

Leona Lewis unterstützt die #FurFreeBritain Kampagne und HSI: “Ich liebe alle Tiere und glaube, dass sie mit Liebe, Güte und Respekt behandelt werden sollten. Als Tierfreund würde ich nie Pelz tragen.” So auch Dame Judi Dench: “Ich bin stolz darauf, dass das Vereinigte Königreich das erste Land der Welt war, das die Pelzzucht verboten hat, und ich hoffe, dass wir das erste Land der Welt sein werden, das den Handel mit Pelz verbietet. Pelzzucht ist grausam und unnötig.”

Tierleid, das durch die HSI Recherchen aufgedeckt wurde:

  • Füchse werden durch Kopfschläge mit Metallstangen schwer verletzt und verenden qualvoll.
  • Tiere werden lebendig gehäutet und sterben einen unglaublich qualvollen und langwierigen Tod. Dies geschieht vor ihren Leidensgenossen.
  • Wildtiere–Füchse und Marderhunde–in miserablen Haltungsbedingungen.
  • Käfige so klein, dass sich viele Tiere kaum mehr als ein paar Zentimeter bewegen können.
  • Drahtkäfige, ohne jegliches Beschäftigungsmaterial.
  • Keinerlei Einstreu, die Tiere verbringen ihr ganzes Leben auf Drahtgittern.
  • Haufen stinkender Fäkalien im Käfig und auf den Böden; schmutzige und leere Wasserschalen.
  • Schwere Verhaltensauffälligkeiten durch Vernachlässigung und Qualbedingungen.
  • Keinerlei tierärztliche Versorgung. Die Ermittler von HSI haben bei keinem ihrer Einsätze tiermedizinisches Personal gesehen.

Facts:

Mehr als 100 Millionen Tiere werden jedes Jahr weltweit für ihr Fell getötet, darunter Nerz, Fuchs, Marderhund, Chinchilla, Kaninchen und Kojote – das entspricht drei Tieren, die pro Sekunde sterben, nur für ihr Fell.

Auf Pelzfarmen verbringen Tiere ihr ganzes Leben in winzigen Drahtbatteriekäfigen. Füchse werden in der Regel in Käfigen gehalten, die nur einen Quadratmeter groß sind, tausendmal kleiner als ihre Territorien in freier Wildbahn. Das wäre, wie eine Person ihr ganzes Leben in einem Aufzug einzusperren.

Füchse und Marderhunde können sich mit SARS-CoV-bezogenen Viren anstecken und haben das Potenzial, als Zwischenwirte zu fungieren, um Viren an den Menschen weiterzugeben. Marderhunde und Füchse wurden bereits auf Wildtiermärkten in China mit SARS-CoV infiziert.

HSI fordert die Regierungen auf, den Konsum und den Handel mit Wildtieren vollständig zu verbieten, um das Risiko einer weiteren Pandemie zu verringern. Chinas Vorschlag, ein Verbot für den Konsum und den Handel von Wildtieren einzuführen, ermöglicht derzeit weiterhin die Zucht und Schlachtung von pelztragenden Arten – Nerze, Marderhunde und Füchse. Dies ist inakzeptabel.

Pelzindustrien gehören zu den größten Umweltsündern. Pelz fordert im Vergleich zu anderen Textilien einen erheblichen Tribut in Bezug auf die C02-Emissionen. Krebserregende Chemikalien wie Chrom und Formaldehyd, landen in den Flüssen und Seen und vergiften ganze Landstriche für Jahrzehnte.

ENDE

Medienkontakt:
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Landesdirektorin Deutschland, HSI/Europa
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