Über 80 Aussteller bieten auf der Jagd&Hund Messe Reisen zur Trophäenjagd auf Wildtiere an

Humane Society International


Jagd & Hund Messe Dortmund Januar 2020. HSI.

BERLINVom 24. bis 29. Januar findet in Dortmund Europas größte Jagdmesse statt. Über 80 nationale und internationale Aussteller aus Kanada, Argentinien, Namibia, Südafrika, Deutschland, Spanien, Polen und anderen Ländern bieten auf der „Jagd & Hund 2023“ Trophäenjagdreisen an, die zwischen einigen hundert und zehntausend Euro kosten, um Elefanten, Großkatzen, Nashörner, Eisbären und zahlreiche andere ikonische Tierarten zu töten. In einem gemeinsamen Brief mit 30 Organisationen forderte Humane Society International/Europe Bürgermeister Thomas Westphal und den Rat der Stadt Dortmund auf, den Verkauf von Trophäenjagdreisen in den Westfalenhallen, dem Standort der Messe, zu stoppen.

Seit Jahren prangert Humane Society International die gravierenden Auswirkungen von Jagdmessen mit Trophäenjagdangeboten wie „Jagd&Hund“ auf den Jagddruck auf bereits geschützte Wildtierarten, den Tierschutz und die biologische Vielfalt an. Zwischen 2014 und 2020 wurden Trophäen von 5.409 Tieren international geschützter Arten nach Deutschland importiert, darunter 194 Leoparden, 208 Braunbären, 166 Flusspferde 229 Elefanten, 138 Löwen, neun Eisbären und zwei Spitzmaulnashörner. Diese Tiere fielen Trophäenjäger*innen zum Opfer, die Reisen auf Jagdmessen wie der „Jagd&Hund“ gekauft haben. Es ist an der Zeit, dass Industrie und Regierungen – von Stadträten bis hin zu nationalen und internationalen Behörden – ihre Unterstützung für die Trophäenjagd beenden.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Landesdirektorin von HSI/Europe in Deutschland, sagt: „Es ist nicht hinnehmbar, dass im Jahr 2023 immer noch legal Reisen zum Abschuss geschützter Arten auf einer Messe in Deutschland verkauft werden. Seit Jahren fordern wir die zuständigen Behörden in Dortmund auf, diese Angebote auszuschließen. Doch sie unterstützen diese grausame Industrie weiterhin, was das Überleben der ohnehin schon angeschlagenen Tierarten zusätzlich gefährdet. Es ist längst überfällig, dass ein Zeichen gegen die Trophäenjagd auf geschützte Tiere gesetzt wird.”

Dr. Jane Goodall DBE, Gründerin des Jane Goodall Institute und UN-Friedensbotschafterin, appelliert ebenfalls an die Verantwortlichen: „Die Tatsache, dass das Jagen von Trophäen seltener und gefährdeter Tierarten immer noch legal ist, ist absolut schockierend! Bitte stoppen Sie den Verkauf organisierter Trophäenjagdreisen im Rahmen der ‚Jagd&Hund‘-Messe in Dortmund. Unterstützen Sie damit den Tier- und Artenschutz!“

Das Wildlife Animal Protection Forum South Africa – ein Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen in Südafrika, einem wichtigen Verbreitungsgebiet vieler bejagter Arten – sprach sich ebenfalls gegen die Jagdmesse aus und schrieb einen offenen Brief an den Dortmunder Oberbürgermeister. Der Brief wurde von mehr als 90 unterstützenden Organisationen vor allem aus Südafrika unterzeichnet, darunter Mitglieder des Forums und des Pro Elephant Network, und wurde von weltbekannten Wildtierschützer*innen, Tierärzt*innen, internationalen Würdenträger*innen, Politiker*innen und Umweltanwält*innen befürwortet.

Die Trophäenjagd ist ein grausamer Zeitvertreib wohlhabender Eliten mit tödlichen Folgen für die Tiere und weitreichenden biologischen und ökologischen Schäden. Dennoch werden in Afrika jedes Jahr mehr als 120.000 Tiere von Großwildjäger*innen getötet. Die EU ist nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen international geschützter Arten.  Deutschland ist mit Abstand der größte Importeur innerhalb der EU.

HSI/Europe ist besonders besorgt über die Bewerbungen der Trophäenjagdindustrie für brutale Tötungsmethoden auf der „Jagd&Hund”-Messe. Es wurden dort bereits mehrere Trophäenjagdreiseangebote identifiziert, die für Jagdmethoden wie die Bogenjagd werben, die in Deutschland wegen ihrer besonders grauenvollen Praxis verboten sind. Es scheint auch, dass viele Anbieter bereits gegen die Ausstellungsbestimmungen der Messe verstoßen haben, in denen eindeutig festgelegt ist, dass die Vermarktung von “Abschussmöglichkeiten” für gezüchtete Tiere sowie für Tiere, die in geschlossenen Gebieten gehalten werden – so genannte Gatterjagd – verboten ist. Es wurden jedoch Anbieter ausfindig gemacht, die im Vorfeld der Messe Gatterjagdreisen anboten.

Die Trophäenjagd untergräbt die internationalen Bemühungen zum Schutz gefährdeter Arten, treibt die weltweite Nachfrage nach Tierteilen und -produkten an und entlarvt die angebliche Ethik der Sportjagd, die als nachhaltige Nutzung” angepriesen wird, als falsch wie in einem Schreiben der IUCN Ethics Specialist Group an die deutsche Regierung hervorgehoben wird, in dem ein Ende der Einfuhr von Jagdtrophäen regulierter Arten nach Deutschland gefordert wird. Bürgermeister Westphal hat im Wahlkampf 2020 versprochen, im Falle seiner Amtsübernahme eine Ethikkommission einzurichten, die das Thema Trophäenjagd und die entsprechende Vermarktung auf der Messe objektiv untersuchen soll. Bis heute ist diese Ethikkommission nicht eingesetzt worden.

Trophäenjagd auf der Messe trotz überwältigenden öffentlichen Widerstands erlaubt:

Trotz des überwältigenden öffentlichen Widerstands gegen die Trophäenjagd – auch von der großen Mehrheit der Befragten in Deutschland werden Trophäenjagdangebote auf geschützte Arten nach wie vor auf der Messe angeboten. Die Stadtverwaltung und die Messebetreiber in Dortmund lassen die Tötung der geschützten Tiere für Trophäen weiterhin zu. Meinungsumfragen zeigen, dass die große Mehrheit der EU-Bürger*innen (über 80 %) die Trophäenjagd ablehnt und die Einfuhr von Trophäen beenden möchte. In Südafrika, einem der beliebtesten Reiseziele für deutsche Jagdtouristen, lehnen 68 % der Befragten, unabhängig des sozialen Hintergrunds, die Trophäenjagd ab.

Viele Regierungen und Branchenführer haben bereits Maßnahmen ergriffen, um ihre Beteiligung an der Trophäenjagd zu beenden. Einige der weltweit größten Reiseanbieter, darunter Booking.com, TripAdvisor und die Expedia Group, haben die südafrikanische Regierung aufgefordert, die Trophäenjagd zu beenden und sich auf eine wildtierfreundliche Zukunft zu konzentrieren. Auch mehr als 170 Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt fordern ein Ende der Trophäenjagd, und das Europäische Parlament hat sich kürzlich für ein EU-weites Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen ausgesprochen. Die Niederlande, Finnland und Frankreich verbieten bereits die Einfuhr von Jagdtrophäen bestimmter Arten. Auch das Vereinigte Königreich, Belgien, Italien, Spanien und Polen diskutieren darüber. Darüber hinaus ist Deutschland zum Jahreswechsel aus dem Internationalen Jagdrat CIC ausgetreten. Die Betreiber der Westfallenhallen sollten zur Kenntnis nehmen, dass in Italien die IEG Italian Exhibition Group SpA kürzlich die größte Jagdmesse des Landes abgesagt hat, weil sie mit den ökologischen Werten des Unternehmens nicht vereinbar ist.

Fotos

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Pressekontakt: Eva-Maria Heinen, Communications & PR Managerin presse@hsi-europe.org Tel.: +49 (0) 160 94491788

 

Humane Society International


Kateryna Kukota

BUCHAREST/BERLIN—Der rumänische Senat hat mit großer Mehrheit für einen Gesetzesentwurf gestimmt, der ein Verbot von Chinchillas und Nerzen in Pelzfarmen vorsieht. Vorausgegangen war eine Untersuchung von Humane Society International/Europe, die schockierendes Leid auf den Pelzfarmen des Landes aufdeckte.  Bei der Abstimmung stimmten 86 Abgeordnete für den Gesetzesentwurf, 16 dagegen und 8 enthielten sich.  

Andreea Roseti, die rumänische Landesdirektorin von HSI/Europe, begrüßte die Abstimmung mit den Worten: “Die breite parteiübergreifende Unterstützung für diesen Gesetzentwurf im Senat ist ein deutliches Zeichen für die Bereitschaft des rumänischen Parlaments, der grausamen Praxis der Zucht und Tötung von Tieren für Pelze ein Ende zu setzen. HSI/Europe begrüßt den schnellen legislativen Weg dieses Gesetzes und hofft, dass die Abgeordnetenkammer in den nächsten Monaten entschlossen handeln wird, damit Rumänien das 20. europäische Land wird, das die Pelztierzucht verbietet. Europa kann als Vorreiter bei der Beendigung des Leidens von Tieren für Pelzmode angesehen werden, eine Praxis, die von Verbrauchern, Designern, Einzelhändlern und politischen Entscheidungsträgern auf der ganzen Welt abgelehnt wird.” 

Der Gesetzentwurf wurde im Oktober dieses Jahres auf den Weg gebracht, am 7. November im Ständigen Ausschuss der Abgeordnetenkammer vorgestellt und am selben Tag im Senat eingereicht und registriert.  

Chinchillas und Nerze sind die einzigen Pelztierarten, die in Rumänien in Pelzfabriken intensiv gezüchtet werden. Sollte das Verbot erfolgreich sein, würde dies das Ende der Pelztierzucht in Rumänien bedeuten. Im September dieses Jahres enthüllte HSI/Europe die Ergebnisse seiner Untersuchung in mehreren rumänischen Chinchilla-Pelzfarmen und dokumentierte schwerwiegende Tierschutzmängel: Die Tiere sind in kleinen Maschendrahtkäfigen eingesperrt, und die Weibchen werden unter völliger Missachtung des natürlichen Verhaltens der Art zu einem fast ununterbrochenen Zyklus der Fortpflanzung gezwungen.  

Die Abstimmung in Rumänien fällt in eine Zeit, in der in ganz Europa die Unterstützung für ein EU-weites Verbot der Pelztierzucht und -einfuhr wächst. Die Europäische Bürgerinitiative Pelzfreies Europa, die HSI/Europe im Mai mit mehr als 70 Organisationen ins Leben gerufen hat, erreichte bereits mehr als 1,1 Millionen Unterschriften von EU-Bürger*innen.    

Im Gegensatz zu 15 EU-Staaten hat Deutschland noch kein Pelztierfarmverbot auf den Weg gebracht. Zwar werden in Deutschland seit 2019 keine Pelzfarmen mehr betrieben, aber das ist nur auf die erhöhten Tierschutzstandards zurückzuführen, die die Zucht von Pelztieren unrentabel gemacht haben. 

Hier finden Sie Videos und Fotos von der HSI – Untersuchung auf Chinchilla- Pelzfarmen in Rumänien.  

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Medienkontakte:   

  • Rumänien: Andreea Roseti, Landesdirektorin für HSI/Europe in Rumänien: aroseti@hsi.org ;  0741-188-934  

HSI übergibt fast 50.000 Unterschriften mit der Forderung nach EU-Maßnahmen gegen die Einfuhr von Jagdtrophäen

Humane Society International


Hélène Terlinden, BOLDT

BRÜSSEL—Humane Society International/Europe hat gestern dem Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments eine Petition übergeben, die von weltweit 48.226 Bürger*innen unterzeichnet wurde und die EU auffordert, Maßnahmen gegen den Jagdtrophäenhandel zu ergreifen.

Ikonische Tierarten wie Löwen, Nashörner und Elefanten werden getötet und dann in die EU importiert und aus der EU geliefert, was der EU den traurigen Titel des zweitgrößten Importeurs von Tiertrophäen in der Welt einbringt. Das Europäische Parlament ist in einer guten Position, um das wiederholte Versagen der EU bei der ordnungsgemäßen Umsetzung bestehender gesetzlicher Schutzmaßnahmen anzugehen. Die Petition enthält konkrete vorläufige politische Empfehlungen zur Verschärfung der bestehenden EU-Vorschriften für Jagdtrophäen, solange kein Verbot für deren Ein- und Ausfuhr besteht.

Dr. Joanna Swabe, Senior Director of Public Affairs bei HSI/Europe, sagte: Wir haben es sehr geschätzt, dass wir unsere Redezeit im Petitionsausschuss nutzen konnten, um die umstrittenen und überholten Behauptungen der Europäischen Kommission zu widerlegen, dass die “gut regulierte” Trophäenjagd sowohl für die Erhaltung der Wildtiere als auch für den Lebensunterhalt der lokalen Gemeinschaften von Vorteil sei. Es ist bedauerlich, dass sie bisher den Falschaussagen der Befürwortern der Trophäenjagd glauben schenkten, anstatt die sich häufenden Beweise für die Bewertung heranzuziehen, dass das Töten bedrohter und gefährdeter Arten zum Vergnügen dem Artenschutz schadet und tatsächlich zu einer zunehmenden Ungleichheit des Wohlstands beitragen kann. Wir sind enttäuscht, dass auch der kürzlich angenommene überarbeitete EU-Aktionsplan gegen den illegalen Wildtierhandel die “gut geführte Trophäenjagd” als eine nachhaltige Einkommensform aufführt. Wir lehnen diese Charakterisierung entschieden ab.”

HSI/Europe begrüßt wiederum die jüngste Verpflichtung im überarbeiteten EU-Aktionsplan gegen den Wildtierhandel, die Einfuhr von Jagdtrophäen genauer zu prüfen und die Entscheidungsfindung bezüglich Länder-Arten-Kombinationen transparenter zu gestalten. Der Aktionsplan besagt auch, dass die Kommission erwägen wird, die EU-Rechtsvorschrift, wonach Jagdtrophäen von einer Einfuhrgenehmigung begleitet sein müssen, auf weitere Arten auszuweiten. Mit solchen Einfuhrgenehmigungen kann die EU die Einhaltung regionaler und internationaler Gesetze zum Schutz der Arten vor übermäßiger Ausbeutung durch den Handel überwachen. Derzeit gilt die EU-Anforderung einer Einfuhrgenehmigung für Jagdtrophäen nur für Arten in Anhang A der EU-Artenschutzverordnung und sechs weitere Arten, die in Anhang B aufgeführt sind: der Afrikanische Elefant, das Flusspferd, der Afrikanische Löwe, das Südliche Breitmaulnashorn, der Eisbär und das Argalischaf.

HSI/Europa begrüßt diese Änderung als Zwischenschritt, doch muss die EU zügig handeln, um weitere Restriktionen für den Import von Jagdtrophäen geschützter Arten auf den Weg zu bringen. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Nachfrage nach Körperteilen und Produkten gefährdeter Arten einzudämmen und um Tiere wie Giraffen, Eisbären und Pumas vor den weitreichenden Folgen dieser grausamen Praxis zu schützen.

Letzten Monat forderte das Europäische Parlament in seiner Resolution zu den strategischen Zielen der EU für die COP19 die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, “im Rahmen ihrer Verpflichtungen aus der EU-Biodiversitätsstrategie unverzüglich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Einfuhr von Jagdtrophäen zu verbieten, die von Arten stammen, die auf der CITES-Liste stehen”.

Die Petition von HSI/Europe an das Europäische Parlament – ebenso wie die jüngsten öffentlichen Meinungsumfragen und unsere verschiedenen Beiträge zu den Konsultationen der Kommission mit den Interessengruppen – verdeutlicht nicht nur die dringende Notwendigkeit dieser zusätzlichen Handelsschutzmaßnahmen aus Gründen des Tierschutzes, der Arterhaltung und der Biodiversität, sondern auch aufgrund der Öffentlichkeit, die mit großer Mehrheit fordert , dass die EU unverzüglich Maßnahmen ergreift, um die Einfuhr von Jagdtrophäen, im Einklang mit dem geltenden Vorsorgeansatz im Artenschutz, zu verbieten.

FACTS

  • Die Petition Nr. 0976/2021 zur Notwendigkeit von EU-Maßnahmen in Bezug auf die Trophäenjagd wurde dem Europäischen Parlament im September 2021 vorgelegt.
  • Laut dem HSI/Europe-Bericht Trophäenjagd in Zahlen ist die EU der zweitgrößte Importeur von Tiertrophäen in der Welt. Zwischen 2016 und 2018 war die EU der größte Importeur von Löwentrophäen weltweit. Zwischen 2014 und 2018 wurden Trophäen von mindestens 15.000 international geschützten Säugetieren aus 73 CITES-gelisteten Arten legal in die EU eingeführt, wobei die Trophäeneinfuhren in die EU in diesem Zeitraum um fast 40 % gestiegen sind.
  • Legal erworbene Jagdtrophäen der in Anhang A und sechs Arten in Anhang B der EU-Artenschutzverordnung aufgeführten Arten dürfen nur dann in die EU eingeführt werden, wenn ein Mitgliedstaat eine Einfuhrgenehmigung erteilt und überprüft hat, dass diese Trophäen legal erworben wurden und sich nicht nachteilig auf die Erhaltung der Arten auswirken. Es gibt kein transparentes Verfahren für die Erteilung solcher Genehmigungen und die Feststellung der Unbedenklichkeit. Jagdtrophäen aller anderen Arten sind von dieser Regelung ausgenommen
  • Wie in einem kürzlich erschienenen Bericht, der eine Revision der Trophäenjagdregelung in der Europäischen Union fordert, dargelegt wird, mangelt es seit langem an einer angemessenen Regulierung und Aufsicht für den Handel mit Jagdtrophäen. Selbst dort, wo die Trophäenjagd legal ist und Managementrichtlinien befolgt werden, gibt es Belege für einen Rückgang der Populationen, indirekte negative Auswirkungen auf die Populationen, biologisch nicht nachhaltige Quoten, die Tötung von weiblichen Zuchttieren und Jungtieren, unzureichende Populationsschätzungen und -überwachung, Quoten, die auf einer unrichtigen räumlichen Maßstabsebene zugewiesen wurden, erhebliche Bedenken hinsichtlich des Tierschutzes und einen Mangel an Transparenz.. Ein umfassendes Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen geschützter Arten ist eine notwendige Vorsichtsmaßnahme zum Schutz gefährdeter Arten.
  • Verschiedene Studien haben ergeben, dass die Trophäenjagd für die Mehrheit der Gemeindemitglieder keine sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten oder Einnahmen bietet und stattdessen zu Wohlstandsunterschieden beitragen kann. Gemeinschaftsbasierte Ansätze zur Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen sollten die Armen nicht ärmer und die Reichen nicht reicher machen und sich stattdessen auf ethischere, nachhaltigere und lukrativere Alternativen zur Trophäenjagd konzentrieren.

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158 Glasfroscharten und 95 Arten von Haien und Gitarrenfischen erhalten neuen Schutz; der internationale Handel mit Nilpferdteilen für kommerzielle Zwecke wird fortgesetzt

Humane Society International


Glass frog
GCF Collection/Alamy

PANAMA—Die 19. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Washingtoner Artenschutzübereinkommen – bekannt als CITES – ist zu Ende gegangen.  Die Delegierten aus den 184 Mitgliedsländern haben in den vergangenen zwei Wochen in Panama 42 Vorschläge zur Verstärkung oder Verringerung des Schutzes von 356 Wildtierarten geprüft.

345 Wildtierarten werden nun neu oder verstärkt vor dem internationalen Handel geschützt. Haie, Gitarrenfische, Stachelrochen, Glasfrösche, Eidechsen, Schildkröten und Vögel gehören zu den Tieren, die von dem Treffen profitierten. Die Vertragsparteien einigten sich außerdem darauf, die Zahl der Jagdtrophäen von Leoparden für den persönlichen Gebrauch, die von einigen afrikanischen Vertragsparteien ausgeführt werden dürfen, um 610 zu verringern. Auf Antrag von Kenia, Malawi und Äthiopien wurde die jährliche Exportquote Äthiopiens für Leoparden von 500 auf 20 gesenkt, und für Kenia sowie Malawi wurden die Leoparden-Exportquoten gänzlich gestrichen. Darüber hinaus weigerten sich die teilnehmenden Länder, gefährliche Vorschläge anzunehmen, die den internationalen Handel mit Hörnern des südlichen Breitmaulnashorns und Elfenbein des afrikanischen Elefanten zugelassen hätten.

“Im Gegensatz zu den ständigen Überschätzungen vieler Länder, die die Jagd befürworten, sind die Leopardenpopulationen in Afrika südlich der Sahara in den letzten drei Generationen um 30 % zurückgegangen. Es gibt keine ausreichenden Daten, um das Ausmaß der Notlage der Leoparden wirklich zu bewerten. Überhöhte Quoten für die Trophäenjagd, die auf ausländischen Jagdinteressen und nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, üben einen gefährlichen Jagddruck auf Leoparden aus, die auch durch den Verlust ihres Lebensraums und andere Faktoren bedroht sind. Wir begrüßen diesen Schritt, den CITES diese Woche zum Schutz dieser ikonischen Tiere unternommen hat. Doch die Vertragsparteien müssen noch mehr tun, um die Exportquoten für Leoparden für alle Länder vollständig aufzuheben, wenn wir diese wunderschöne Art vor dem Aussterben bewahren wollen.”, sagte Sarah Veatch, Direktorin für Wildtierpolitik bei Humane Society International.

Eine der größten Enttäuschungen ist das Versäumnis der Vertragsparteien, den Schutz der Flusspferde zu verbessern, indem sie den legalen internationalen Handel mit Flusspferdteilen, vor allem ihren Elfenbeinzähnen, zu kommerziellen Zwecken beenden.

“Wir sind zutiefst enttäuscht, dass die Parteien keinen Vorschlag angenommen haben, der den tragischen, legalen internationalen Handel mit Elfenbein und anderen Teilen von Flusspferden zu kommerziellen Zwecken unterbindet”, sagte Sophie Nazeri, Programmkoordinatorin für Wildtiere bei Humane Society International. “Das Flusspferd ist durch Wilderei wegen seiner Elfenbeinzähne bedroht, die in den legalen Handel mit Flusspferd-Elfenbein einfließen. Leider haben die Parteien, insbesondere die Europäische Union, die mit 27 Stimmen gegen den Vorschlag gestimmt hat, die Hilferufe der Länder, in denen Flusspferde heimisch sind, ignoriert und diesen gefährlichen, grausamen Handelsweg, den die Wildtierhändler nutzen, offengelassen. Humane Society International wird sich weiterhin für den Schutz dieser wunderbaren Tierart einsetzen.”

“Fünfundneunzig Arten von Haien und Gitarrenfischen erhielten neuen Schutz im CITES-Anhang II”, sagte Rebecca Regnery, Senior Director Wildlife bei Humane Society International. “Diese Arten sind durch die nicht nachhaltige und unregulierte Fischerei bedroht, die den internationalen Handel mit ihrem Fleisch und ihren Flossen versorgt, was zu einem starken Rückgang der Populationen geführt hat. Mit der Aufnahme in Anhang II können die CITES-Vertragsparteien den Handel nur dann zulassen, wenn er sich nicht nachteilig auf das Überleben der Art in freier Wildbahn auswirkt, sodass diese Arten die Hilfe erhalten, die sie brauchen, um sich von der Überfischung zu erholen.”

“Glasfrösche erhalten neuen Schutz im CITES-Anhang II”, sagte Grettel Delgadillo, stellvertretende Direktorin von Humane Society International/Lateinamerika. “Glasfrösche erhalten endlich den Schutz, den sie angesichts des schrecklichen, zunehmenden und oft illegalen internationalen Heimtierhandels dringend benötigen. Es war von entscheidender Bedeutung, dass alle 158 Glasfroscharten in Anhang II aufgenommen wurden, da es schwierig ist, die verschiedenen Glasfroscharten im Handel zu unterscheiden. Durch die Aufnahme in den Anhang werden diese sehr begehrten und bedrohten Frösche vor dem internationalen Wildtierhandel geschützt”.

CITES Entscheidung zur Einführung oder Verstärkung des Schutzes für:

  • 95 Haiarten, darunter 54 Arten von Requiemhaien, der Bonnethead-Hai, drei Arten von Hammerhaien und 37 Arten von Gitarrenfischen, die international wegen ihrer Flossen und ihres Fleisches gehandelt werden.
  • Sieben Arten von Süßwasserstechrochen und der Zebrawels, die international im Aquarienfischhandel gehandelt werden.
  • 160 Amphibienarten, darunter 158 Arten von Glasfröschen, der Lemurenlaubfrosch und der Laos-Warzenmolch, die international als exotische Haustiere gehandelt werden.
  • 52 Schildkrötenarten, darunter die Amazonas-Matamata-Schildkröte, die Orinoco-Matamata-Schildkröte, die Alligator-Schnappschildkröte, die Gemeine Schnappschildkröte, fünf Arten von Breitkopfschildkröten, die Indochinesische Kastenschildkröte, neun Arten von neotropischen Holzschildkröten, die Schmalbrüstige Moschusschildkröte, 19 Arten von Schlammschildkröten, die Mexikanische Moschusschildkröte, die Riesen-Moschusschildkröte, sechs weitere Arten von Moschusschildkröten, drei Arten von Amerikanischen Weichschildkröten und die Leith’s Softshell Schildkröte, die international als exotische Haustiere und wegen ihres Fleisches und anderer Körperteile für den menschlichen Verzehr gehandelt werden.
  • Zwei Vogelarten, die Weißbürzelschama und der Strohkopfbülbül, werden international für den Singvogelhandel gehandelt.
  • Drei Arten von Seegurken, die international für den menschlichen Verzehr gehandelt werden.
  • 25 Eidechsenarten, darunter der Chinesische Wasserdrache, der Cyrtodactylus jeyporensis , der Helmgecko, 21 Arten von Horneidechsen und die Zwergzungeneidechse, die international als exotische Haustiere gehandelt werden.

Fotos und Videos zum Download bereit:

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HSI unterstützt RIU Hotels dabei, ihre Zusage bis 2025 zu erreichen.

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MEXICO CITY/BERLIN—Die RIU Hotels Group, mit 100 Standorten in über 20 Ländern, hat sich verpflichtet, bis Ende 2025 in allen ihren Hotels rund um den Globus eine vollständig käfigfreie Zulieferkette für alle Arten von Eiern einzuführen. 

Seit 2021 arbeitet das Unternehmen mit der Humane Society International in Mexiko zusammen, um diese Umstellung der Lieferkette einzuleiten und Erzeuger zu unterstützen, die sich für mehr Tierschutz und eine käfigfreie Haltung von Tausenden von Hühnern entschieden haben.  

„Im Rahmen unserer Tierschutzpolitik verpflichten wir uns, dass bis Ende 2025 100% der Eier, die in allen unseren Hotels und in allen unseren Produkten verbraucht werden, von Tieren aus käfigfreier Haltung stammen. Wir werden keine kombinierten Haltungssysteme akzeptieren. Dieser Übergang wird schrittweise erfolgen, und wir werden Hand in Hand mit Fachverbänden auf diesem Gebiet sowie mit lokalen Lieferanten und Erzeugern zusammenarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen. Wir werden jährlich über unsere Fortschritte auf dem Weg zur vollständigen Einhaltung dieser Verpflichtung auf unserer Website oder auf andere Weise öffentlich berichten.“ Sagt die RIU Hotel Gruppe. 

Die käfigfreien Systeme bieten den Legehennen Platz zum Laufen und zur Entfaltung ihres natürlichen Verhaltens. In Käfigsystemen haben die Legehennen nicht den nötigen Platz, um sich zu bewegen, zu nisten und andere grundlegende Verhaltensweisen für eine gesunde Entwicklung zu entwickeln. 

RIU Hotels hat sich in seinen weltweiten Betrieben zu Nachhaltigkeit und Tierschutz verpflichtet. Diese Verpflichtung ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem sozial verantwortlichen Unternehmen.  

“HSI gratuliert den RIU Hotels zu ihrem Engagement für den Schutz von sogenannten Nutztieren und zu den Schritten, die sie unternommen haben, um bessere Bedingungen für Hunderttausende von Legehennen weltweit zu schaffen. Wir danken RIU dafür, dass sie Maßnahmen ergriffen haben, um sicherzustellen, dass diese wichtige Verpflichtung eingehalten wird, und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit in Mexiko und darüber hinaus”, sagt Arianna Torres, Corporate Relations und Public Policy Manager bei HSI Mexiko.   

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Pressekontakt:   Sylvie Kremerskothen Gleason, HSI Deutschland: sgleason@hsi.org 

Humane Society International


Vanessa Mignon

BRÜSSEL—Humane Society International/Europe (HSI), Pro Wildlife, Born Free Foundation, Eurogroup for Animals und Pan African Sanctuary Alliance (PASA) haben heute bei einer Veranstaltung im Europäischen Parlament, die von der deutschen Europaabgeordneten Manuela Ripa (ÖDP, Grüne/EFA) ausgerichtet wurde, einen neuen Bericht vorgestellt. Der Bericht hebt hervor, wie die Trophäenjagd bedrohter und geschützter Tiere die Bemühungen der EU untergräbt, den Wildtierschutz zu verbessern und den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Die NGOs fordern die EU auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Einfuhr von Jagdtrophäen bedrohter und geschützter Arten zu verbieten. Erst letzte Woche hat das Europäische Parlament eine Resolution verabschiedet, in der ebenfalls ein EU-weites Einfuhrverbot für Jagdtrophäen von Arten gefordert wird, die durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) geschützt sind.

Dr. Joanna Swabe, Senior Director of Public Affairs bei Humane Society International/Europe, sagt: “In ihrer Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bis 2030 preist die Europäische Kommission lautstark ihr Ziel an, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen, doch die EU ist nach wie vor weltweit der zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen. Nur eine wirklich kleine Anzahl an wohlhabenden europäischen Bürger*innen reist in andere Länder, um dort zum Vergnügen bedrohte und gefährdete Arten zu töten. Ihre Trophäenjagd stellt eine völlig unnötige und zusätzliche Bedrohung für die Artenvielfalt dar. Global sind schon jetzt viele Wildtierpopulationen durch den Verlust und die Zerstörung ihrer Lebensräume, den Klimawandel, die Überfischung und die Wilderei bedroht. Die EU muss Maßnahmen ergreifen, um diese abscheulichen Importe zu stoppen.“

Dr. Mark Jones, Head of policy der Born Free Foundation, fügt hinzu: “Es ist höchste Zeit, dass die EU ihre Politik der konsumtiven Nutzung von Wildtieren überdenkt, wofür die Trophäenjagd ein erschreckendes Beispiel ist. Jedes Jahr leiden und sterben Hunderttausende von Wildtieren in den Händen reicher Jäger*innen, um als Trophäen gehäutet, ausgestopft und an die Wand gehängt zu werden. Wildtiere haben nicht nur einen ideellen Wert, sondern Wildtiere wie Giraffen, Elefanten, Eisbären und Nashörner sind letztlich lebend mehr wert als tot. Viele dieser Trophäen werden in die EU-Länder eingeführt. Wir sind der Meinung, dass die EU prüfen sollte, wie sie Investitionen in den Wildtierschutz fördern und belohnen kann, und ferner die Vorteile erforschen sollte, die den lokalen Gemeinschaften durch die nicht-konsumtive und ökologisch nachhaltige Nutzung von Wildtieren entstehen können.”

Dr. Mona Schweizer von Pro Wildlife, fügt hinzu: “Die Trophäenjagdindustrie behauptet immer gerne, dass ihre Aktivitäten den armen einheimischen Gemeinden in Afrika und anderswo helfen. Es gibt jedoch zahlreiche Belege dafür, dass nur wenig Geld an die einzelnen Mitglieder*innen der lokalen Gemeinschaften oder Haushalte fließt. Es gibt nur begrenzte Beschäftigungsmöglichkeiten für Einheimische, die für Trophäenjagdausrüster arbeiten, die in der Regel von weißen, ausländischen Geschäftsinhabern*innen betrieben werden. In großen Exportländern wie Südafrika und Namibia findet die Trophäenjagd weitgehend auf privaten Farmen statt. Die Vorteile der Trophäenjagd sind nicht gleichmäßig verteilt. Nur wenige Menschen in den Gemeinden, in denen Trophäenjagdprogramme durchgeführt werden, profitieren davon. Die Trophäenjagd trägt sogar dazu bei, das Wohlstandsgefälle zu verstärken. Die Europäische Kommission sollte aufhören, die Behauptungen der Industrie über die Unterstützung des Lebensunterhalts für bare Münze zu nehmen und sich fragen, wer wirklich von diesem blutigen Sport profitiert. Es sind weder die lokalen Gemeinschaften noch die Wildtiere! ”

Reineke Hameleers, CEO der Eurogroup for Animals, sagt: “Es gibt eine starke öffentliche Unterstützung für das Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen. Es ist nicht verwunderlich, dass es in einer Reihe von Mitgliedstaaten bereits Bewegung in Richtung eines Einfuhrstopps von Jagdtrophäen bedrohter und gefährdeter Arten gibt. Anfang dieses Jahres verabschiedete das belgische föderale Parlament einstimmig einen Beschluss, in der die Regierung aufgefordert wird, mit sofortiger Wirkung keine Einfuhrgenehmigungen für Trophäen der Tierarten mehr zu erteilen, die durch spezifische internationale Handelsbestimmungen geschützt sind. Wenn die zuständige Ministerin hierzu Maßnahmen ergreift, wird sie in die Fußstapfen der Niederlande treten, die 2016 auf demselben rechtlichen Weg die Einfuhr von Jagdtrophäen von über 200 Arten verboten haben. Letzte Woche hat das Europäische Parlament eine Resolution angenommen, in der die Kommission und die Mitgliedstaaten aufgefordert werden, “im Rahmen ihrer Verpflichtungen aus der EU-Biodiversitätsstrategie unverzüglich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Einfuhr von Jagdtrophäen von Arten, die auf der CITES-Liste stehen, zu verbieten”. Die seit langem erwartete Überarbeitung des EU-Aktionsplans gegen den illegalen Handel mit Wildtieren bietet hierzu eine ideale Gelegenheit.”

Hintergrundinformationen:

  • Nach den USA ist die EU der zweitgrößte Importeur von Tiertrophäen in der Welt; seit 2016 ist die EU der größte Importeur von Löwentrophäen weltweit.
  • Zwischen 2014-2018 wurden Trophäen von mindestens 15.000 international geschützten Säugetieren aus 73 CITES-gelisteten Arten legal in die EU eingeführt, und die Trophäeneinfuhren sind in diesem Zeitraum um fast 40 % gestiegen. Zählt man andere Arten hinzu, die nicht unter internationalem Schutz stehen, ist die tatsächliche Zahl weitaus höher.
  • Die fünf führenden EU-Mitgliedstaaten was Jagdtrophäenimporte von Säugetieren angeht waren Deutschland, Spanien, Dänemark, Österreich und Schweden.
  • Derzeit gilt die EU-Rechtsvorschrift, dass Jagdtrophäen von einer Einfuhrgenehmigung begleitet werden müssen, nur für Arten in Anhang A der EU-Wildtierhandelsverordnung und sechs weitere Arten in Anhang B, nämlich den afrikanischen Elefanten, das Flusspferd, den afrikanischen Löwen, das südliche Breitmaulnashorn, den Eisbären und das Argalischaf.
  • Legal erworbene Jagdtrophäen der unter diese Vorschriften fallenden Arten können nur dann in die EU eingeführt werden, wenn ein Mitgliedstaat eine Einfuhrgenehmigung erteilt und überprüft hat, dass diese Einfuhren legal erworben wurden und die Erhaltung der Tierart nicht beeinträchtigen. Es gibt kein transparentes Verfahren für die Erteilung solcher Genehmigungen und der Unbedenklichkeitsbescheinigung. Jagdtrophäen aller anderen Arten sind von dieser Regelung ausgenommen.
  • Die Ethik-Fachgruppe der Weltkommission für Umweltrecht (WCEL) der IUCN fordert aus ethischen, ökologischen und rechtlichen Gründen ein Ende der Einfuhr von Jagdtrophäen.
  • Das belgische föderale Parlament hat einstimmig eine Entschließung verabschiedet, in der die Regierung aufgefordert wird, unverzüglich keine Einfuhrgenehmigungen für Trophäen von Arten mehr zu erteilen, die durch spezifische internationale Handelsbestimmungen geschützt sind.
  • In diesem Jahr erwägen die Regierungen Italiens, Spaniens und Polens aktiv politische Optionen für ein Verbot der Ein- und Ausfuhr bestimmter Jagdtrophäen, was Meinungsumfrage gestützt wird. Laut einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2021 befürwortet die Mehrheit der Bürger*innen in jedem Land ein Einfuhrverbot für Jagdtrophäen.
  • Niederlande und Frankreich sind die Vorreiter dieses Paradigmenwechsels in Europa. Im Jahr 2015 hat Frankreich ein Verbot der Einfuhr von Löwentrophäen erlassen. Im selben Jahr beschloss die niederländische Regierung ein Einfuhrverbot für Trophäen von über 200 Arten, das 2016 in Kraft trat.
  • Eine kürzlich von rund 170 Nichtregierungsorganisationen aus der ganzen Welt unterzeichnete Policy Statement fordert ebenfalls ein dringendes Ende der Trophäenjagd. Mehrere dieser NGOs stammen aus wichtigen Herkunftsländern für Jagdtrophäen.

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Humane Society International


HSI 

WASHINGTON—Die 19.Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) findet vom 14. bis 25. November in Panama-Stadt statt, wo Delegierten aus den 184 Mitgliedsländern 52 Vorschläge zur Verstärkung oder Verringerung des Schutzes von 600 Arten freilebender Tiere und Pflanzen prüfen werden. Zu den wichtigsten Themen der Agenda gehören die Verstärkung des Schutzes für Flusspferde, Elefanten, Glasfrösche und Haie sowie die Änderung der jährlichen Exportquoten für Leoparden-Trophäen.

Experten von Humane Society International (HSI) werden an der Tagung teilnehmen, um die Länder aufzufordern Vorschläge zu unterstützen, die dazu beitragen könnten, dass Arten nicht weiter an den Rand des Aussterbens gedrängt werden, indem sie durch den internationalen Handel mit ihren Teilen und Produkten übermäßig ausgebeutet werden. Die HSI-Delegation wird während der gesamten Tagung für Kommentare und Interviews zur Verfügung stehen.

Zu den wichtigsten Artenlisten und anderen Vorschlägen, die erörtert werden, gehören:

Flusspferde: Zehn afrikanische Länder schlagen vor, das Flusspferd in den CITES-Anhang I aufzunehmen, was den internationalen Handel mit Flusspferdteilen und -produkten effektiv verbieten würde. Flusspferde sind durch den Verlust und die Fragmentierung ihres Lebensraums sowie durch Wilderei wegen ihres Fleisches und Elfenbeins bedroht und werden weiterhin auch von Wilderern für den kommerziellen Handel mit Elfenbein, Häuten und Trophäen gehandelt. Das derzeitige Ausmaß der legalen und illegalen Ausbeutung wird voraussichtlich zu einem Rückgang der Wildpopulationen führen, was darauf hindeutet, dass ein höheres Schutzniveau für diese Art erreicht werden muss. HSI veröffentlichte Anfang des Jahres eine Undercover-Recherche über den verbreiteten Verkauf von Flusspferdteilen in den USA.

Adam Peyman, Direktor für Wildtierprogramme bei HSI, sagte: “Flusspferde sind eine ikonische afrikanische Tierart, doch das Ausmaß des internationalen Handels mit ihren Teilen und Produkten wie Stoßzähnen, Zähnen, Häuten, Schädeln und Trophäen ist schockierend. Wir fordern die CITES-Vertragsparteien dringend auf, diesen Vorschlag anzunehmen, um den kommerziellen Handel zu beenden. Diese sinnlose Industrie des Verkaufs von Tierteilen und andere Bedrohungen für Nilpferde bringen diese imposanten Tiere an den Rand des Aussterbens.”

Glasfrösche: Vierzehn Länder in Mittel- und Südamerika bringen den Vorschlag ein, die Familie der Glasfrösche in Anhang II des CITES aufzunehmen. Zwölf Mitglieder dieser Familie sind stark bedroht, aber es ist fast unmöglich, sie von anderen, weniger bedrohten Arten zu unterscheiden, was den Schutz aller Glasfrösche notwendig macht. Die Aufnahme in den Anhang II des Übereinkommens würde eine wichtige Kontrolle ermöglichen und Maßnahmen einführen, die dazu beitragen, dass der Handel in Zukunft legal und nachhaltig ist.

Grettel Delgadillo, stellvertretende Direktorin von HSI Lateinamerika, sagte: “Glasfrösche sind mit ihrer durchsichtigen Haut eine eindrucksvolle Artenfamilie. Leider ist es genau das, was die Aufmerksamkeit der Tierhändler*innen auf sich gezogen hat, die sogar so weit gehen, lebende Frösche aus Mittel- und Südamerika zu schmuggeln, um sie zu verkaufen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die CITES-Vertragsparteien diesen Vorschlag annehmen, um den illegalen Handel mit diesen außergewöhnlichen Fröschen einzudämmen und eine kritische Überwachung des legalen Handels einzuführen, um eine übermäßige Ausbeutung durch die Heimtierindustrie zu verhindern.

Haie: Es gibt drei Vorschläge, um Familien von Haien und verwandte Arten in Anhang II aufzunehmen. Es wird vorgeschlagen, Requiemhaie, Hammerhaie und Gitarrenfische, die mit Haien verwandt sind, aufzunehmen. Alle diese Arten haben eine geringe Reproduktionsleistung, und mehrere Arten in jeder Artengruppe sind stark gefährdet. Flossen sind die wichtigsten Handelsprodukte, die von den gefährdeten Mitgliedern dieser Familien stammen. Da diese Flossen praktisch nicht von denen anderer Arten zu unterscheiden sind, sollten ihre Familien in Anhang II aufgenommen werden, damit der internationale Handel überwacht werden kann, um sicherzustellen, dass er nachhaltig und legal ist.

Rebecca Regnery, Senior Director Wildlife bei HSI, sagte: “Mehrere Hai- und Gitarrenfischarten haben einen Rückgang ihrer Wildpopulationen von bis zu 70-90 % zu verzeichnen. Es ist unverzeihlich, dass der Handel mit den Flossen dieser gefährdeten Familien nicht überwacht wird, um seine Legalität oder Nachhaltigkeit sicherzustellen, zumal jedes Jahr bis zu 100 Millionen Haie wegen ihrer Flossen getötet werden. Wir fordern die CITES-Vertragsparteien dringend auf, die Vorschläge zur Aufnahme von Requiemhaien, Hammerhaien und Gitarrenfischen in Anhang II anzunehmen, bevor es zu spät ist.”

Quoten für die Trophäenjagd auf Leoparden: Obwohl der Leopard vom Aussterben bedroht ist und die Trophäenjagd eine der größten Bedrohungen für sein Überleben darstellt, haben die CITES-Vertragsparteien Ausfuhrquoten für 12 Länder festgelegt, die die jährliche Ausfuhr von bis zu 2.648 Leopardentrophäen oder -fellen erlauben. Diese umstrittenen Ausfuhrquoten beruhen nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Außerdem hat die Trophäenjagd nachweislich zu einem Rückgang der Populationen geführt. Zwei Länder mit solchen Quoten, Kenia und Malawi, fordern die Aufhebung ihrer Quoten, während Äthiopien eine Senkung seiner Jahresquote von 500 auf 20 Leoparden fordert. Damit bleiben jedoch die Leoparden in den übrigen neun Ländern im Fadenkreuz, darunter zwei Länder (Tansania und Simbabwe) mit einer skandalös jährlichen Exportquote von jeweils 500 Leoparden.

Vorschläge für südliche Breitmaulnashörner und afrikanische Elefanten: HSI fordert die Länder auf, sich einem kritischen Vorschlag zu widersetzen, der den CITES-Schutz für südliche Breitmaulnashörner in Namibia verringern würde, die aufgrund der Wilderei nach Nashorn-Horn stark bedroht sind. Sollte der Vorschlag angenommen werden, würde die Kontrolle über den internationalen Handel mit Jagdtrophäen dieser Art gelockert. Darüber hinaus unterstützt HSI einen Vorschlag zur Erhöhung des CITES-Schutzes für afrikanische Elefanten in Botswana, Namibia, Simbabwe und Südafrika, der eine stärkere Regulierung des internationalen Handels mit Jagdtrophäen zur Folge hätte. In Anbetracht der schwerwiegenden und langanhaltenden Auswirkungen der Trophäenjagd auf das Überleben der Arten ist es zwingend erforderlich, dass die Mitgliedsländer den weltweiten Handel mit Jagdtrophäen der in diesem Übereinkommen aufgeführten Arten einschränken.

Sarah Veatch, Direktorin für Wildtierpolitik bei HSI, sagte: “CITES ist die internationale Aufsichtsbehörde für den Handel zwischen den Mitgliedsländern mit Jagdtrophäen von Leoparden, Elefanten, Nashörnern, Löwen und anderen Arten. Da es sich um sehr begehrte Trophäen handelt, müssen die Mitglieder hier unbedingt einen vorbeugenden Ansatz wählen. Quoten, die auf veralteten und unzuverlässigen Daten oder ungenauen Methoden beruhen, sind inakzeptabel und sollten für ungültig erklärt werden. Die CITES-Vertragsparteien haben die Möglichkeit, diesen Arten den notwendigen Schutz und die Aufsicht zu gewähren, um eine übermäßige Ausbeutung zu verhindern. Wir fordern sie dringend auf, umsichtig zu handeln, bevor es zu spät ist.”

Zu den Mitgliedern der Delegation von Humane Society International bei CITES gehören:

  • Jeff Flocken, HSI-Präsident
  • Rebecca Regnery, HSI-Direktorin für Wildtiere, U.S.
  • Madison Miketa, HSI-Wildtierwissenschaftlerin, USA
  • Sarah Veatch, HSI-Direktorin für Wildtierpolitik, U.S.A.
  • Sophie Nazeri, HSI-Koordinatorin für das Wildtierprogramm, U.S.
  • Grettel Delgadillo, stellvertretende Direktorin, HSI/Lateinamerika, Costa Rica
  • Lawrence Chlebek, Meeresbiologe, HSI Australien
  • Mai Nguyen, Leiterin des Wildtierprogramms, HSI in Vietnam

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Gutachten zeigt: Positivliste für Heimtiere ist überfällig

Humane Society International


Paul Lovis Wagner

BERLIN—Im Zuge eines Parlamentarischen Abends in Berlin haben gestern sieben Tier- und Artenschutzorganisationen ein neues Rechtsgutachten vorgestellt. Dieses zeigt auf, dass eine Positivliste für Heimtiere dringend notwendig ist und in Deutschland rechtskonform umgesetzt werden könnte. Die Tier- und Artenschutzorganisationen AAP, Deutscher Tierschutzbund, Humane Society International (HSI), IFAW, Pro Wildlife, VIER PFOTEN und der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) fordern daher die Bundesregierung auf, den Handel mit und die Privathaltung von Heimtieren mithilfe einer Positivliste zu regulieren. Das Ziel einer Positivliste ist, das derzeit riesige Artenspektrum im Heimtierhandel auf tatsächlich für den Handel und die Haltung durch Privatpersonen geeignete Tierarten zu beschränken. Dabei sind Aspekte des Tier-, Arten- und Naturschutzes sowie der menschlichen Gesundheit und der öffentlichen Sicherheit gleichermaßen zu berücksichtigen. Viele andere europäische Länder haben bereits reagiert und nationale Positivlisten für bestimmte Tiergruppen beschlossen.

Beim Parlamentarischen Abend erklärte Thomas Schröder, Vize-Präsident des DNR und Präsident des Deutschen Tierschutzbundes: „Fast die Hälfte aller Deutschen hält mindestens ein Tier. Domestizierte Tiere wie Hunde und Katzen sind die beliebtesten Haustiere. Aber auch Millionen von Wildtieren finden sich in deutschen Wohnzimmern, darunter Servale, Affen, Papageien, Korallenfische, Schildkröten, Klapperschlangen, Warane und Vogelspinnen. Dieser Trend birgt erhebliches Leid für die Tiere und ist auch mit hohen Risiken für die Menschen verbunden“.

Deutschland ist weltweit einer der größten Absatzmärkte und Umschlagplätze für exotische Tiere. Jährlich werden Hunderttausende Wildtiere für die private Haltung zum Verkauf angeboten, viele davon stammen aus der freien Wildbahn. Erhebliche Tier- und Artenschutzprobleme sind an der Tagesordnung. Fang und Transport sind eine Tortur für die Tiere, mit teils hohen Sterblichkeitsraten.

Online-Plattformen und Tierbörsen dienen als Hauptvertriebswege, denn hier können potenzielle Käufer*innen spontan, ohne Vorkenntnisse zu den Haltungsbedingungen und teils zu niedrigen Preisen nahezu alles kaufen. „Aufklärung, Beratung oder Kontrollen finden in der Regel nicht statt. Immer wieder werden Tiere ausgesetzt, abgegeben oder beschlagnahmt, darunter auch gefährliche oder kranke Tiere. Tierheime und Auffangstationen schlagen bereits seit Jahren Alarm, werden jedoch von der Politik nicht gehört“, berichtete Florian Eiserlo von der Wildtierstation TIERART von VIER PFOTEN.

„Trotz all dieser Probleme sind der Handel mit und die Privathaltung von Heimtieren in Deutschland bisher völlig unzureichend reguliert. Obwohl Deutschland sowohl dem Vorsorgeprinzip der EU als auch seinem Staatziel Tierschutz verpflichtet ist, fehlt es bisher an präventiven Maßnahmen, die den Risiken für Tier und Mensch entgegenwirken würden. Deutschland muss seiner Verantwortung gerecht werden und dringend handeln“, betonte Katharina Lameter von Pro Wildlife. „Eine Positivliste für Heimtiere stellt hierbei das adäquate und notwendige Mittel dar.“

Das Rechtsgutachten „Rechtliche Zulässigkeit und Gebotenheit einer nationalen Positivliste für die legale Haltung von ‚Heimtieren‘“ finden Sie hier.

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Humane Society International


Hippo
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STRASBURG, Frankreich – Das Europäische Parlament hat eine Resolution angenommen, in der es deutlich die Ziele der Europäischen Union für das bevorstehende Treffen der Vertragsparteien des Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) formuliert.

Anlässig der 19. CITES Konferenz im November in Panama, hat das EU-Parlament eine klare Position zur Beseitigung der Missstände im Wildtierhandel, zur Schließung der Schlupflöcher in den EU-Verordnungen und zur Beendigung der Einfuhr von Jagdtrophäen von geschützten Arten, bezogen.

Im November treffen sich die Vertreter*innen der Unterzeichnerstaaten des CITES-Vertrags in Panama zum 19. Kongress der Parteien. Auf der COP19 werden sie entscheiden, ob eine Reihe von bedrohten und gefährdeten Arten, darunter das Flusspferd, der afrikanische Elefant, der Requiemhai und der Glasfrosch, international stärker oder schwächer vor der Ausbeutung für den kommerziellen Handel geschützt werden sollen.

Die Resolution des EU-Parlaments steht in vielen Punkten im Kontrast zu den Empfehlungen, die die EU-Kommission jüngst formuliert hat.   So ist Humane Society International/Europe besorgt darüber, dass die EU-Kommission bereits empfohlen hat, dass die EU den Vorschlag von zehn afrikanischen Staaten, das Flusspferd in den CITES-Anhang I aufzunehmen, nicht unterstützen sollte. Dies würde den Schutz dieser gefährdeten Art verbessern und den gesamten kommerziellen internationalen Handel mit Flusspferdteilen und -produkten verbieten.

Darüber hinaus hat die Kommission der EU empfohlen, sich bei der Abstimmung über den Vorschlag von 14 CITES-Vertragsparteien zu enthalten, Glasfrösche in Anhang II aufzunehmen, was einen entscheidenden Schutz und eine Überwachung des Handels mit diesen bedrohten Amphibien bedeuten würde.

Dr. Joanna Swabe, Senior Director of Public Affairs bei Humane Society International/Europe, sagt: “Wir freuen uns, dass die Abgeordneten des Europäischen Parlaments im Vorfeld der COP19-Tagung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) eine so starke Resolution verabschiedet haben, die die anhaltende Bedrohung der Wildtiere durch den internationalen Handel anerkennt. Die EU spielt eine wichtige Rolle im Entscheidungsprozess der CITES und ist oft in der Lage, Entscheidungen zu treffen oder zu verhindern. Wenn sie das Flusspferd, den Glasfrosch und andere Vorschläge der afrikanischen Staaten nicht unterstützt, die sich um den dringend benötigten zusätzlichen Schutz ihrer endemischen Arten bemühen, deren Überleben durch die übermäßige Ausbeutung für den kommerziellen Handel bedroht ist, könnten diese Arten noch weiter an den Rand des Aussterbens getrieben werden. Es ist unverantwortlich, dass die EU solche Vorschläge nicht unterstützt, wenn man bedenkt, dass sie sich in ihrer Biodiversitätsstrategie selbst lautstark dazu verpflichtet hat, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten.”

In der Resolution des Europäischen Parlaments wird nicht nur die Unterstützung für verschiedene CITES-Vorschläge zum Ausdruck gebracht, sondern auch anerkannt, dass die Rolle der EU im weltweiten Kampf gegen den Handel mit Wildtieren weiter gestärkt werden muss. Die Abgeordneten schließen sich der Aufforderung von Humane Society International an die Kommission an, Maßnahmen zu ergreifen, um die Schlupflöcher in den bestehenden EU-Verordnungen zum Handel mit Wildtieren zu schließen, indem sie einen Gesetzvorschlag vorlegen, der die Einfuhr, die Ausfuhr, den Verkauf oder den Erwerb von Wildtierarten unter Strafe stellt, die illegal gefangen, besessen, transportiert oder verkauft werden.

HSI begrüßt auch die Forderung des Europäischen Parlaments, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die Einfuhr von Jagdtrophäen zu verbieten, die von Arten stammen, die auf der CITES-Liste stehen. Die EU ist weltweit der zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen hinter den Vereinigten Staaten. Das EU-Recht erlaubt es Jägern*innen weiterhin, Trophäen von bedrohten Arten einzuführen, von denen viele durch CITES, die EU-Wildtierhandelsverordnung und die Habitat-Richtlinie international geschützt sind.

Liam Slattery, Direktor der Kampagne gegen Trophäenjagd-Importe von Humane Society International/Europe, sagte: “Die Forderung des Europäischen Parlaments nach dringenden Maßnahmen zur Eindämmung der Einfuhr von Jagdtrophäen CITES-geschützter Arten, wird von einer klaren Mehrheit der Öffentlichkeit in den Mitgliedstaaten unterstützt. Die Niederlande und Frankreich haben bereits Verbote für bestimmte Trophäenarten erlassen. Das belgische Bundesparlament hat eine einstimmige Entschließung verabschiedet, in der die Regierung aufgefordert wird, keine Einfuhrgenehmigungen für Trophäen mehr zu erteilen. Und das deutsche Umweltministerium, als Hauptimporteur von Jagdtrophäen in der EU, hat die Absicht geäußert, die Einfuhr von Jagdtrophäen geschützter Tierarten zu beschränken. Da auch andere Mitgliedstaaten aktiv Vorschläge zur Begrenzung oder zum Verbot von Trophäenimporten prüfen, muss die Kommission in dieser Frage im Einklang mit solchen Maßnahmen und der EU-Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt eine Führungsrolle übernehmen.”

Zusatzinformationen:

  • HSI fordert die EU nachdrücklich auf, den Vorschlag 1 der CITES COP19 zu unterstützen, das Flusspferd in Anhang I aufzunehmen. Die Populationen wildlebender Flusspferde sind in 65 % der Länder, in denen sie leben, rückläufig oder unbekannt. Flusspferd-Elfenbein ist bei den Verbrauchern sehr beliebt, und in den letzten zehn Jahren, für die Daten vorliegen, wurden fast 80.000 Flusspferdprodukte importiert, die nahezu alle aus Wildfängen stammen. Wilderei und illegaler Handel sind eine der größten Bedrohungen für Flusspferde, und der illegale Handel ist oft mit dem legalen Handel vermengt. Außerdem wird das derzeitige Ausmaß der legalen und illegalen Entnahmen voraussichtlich zu einem Rückgang der wildlebenden Flusspferdpopulationen führen. Dies zeigt, dass der internationale kommerzielle Handel mit dieser Tierart aus Gründen der Bestandserhaltung und wegen der Gefahr der Förderung des illegalen Tötens und Handels eingeschränkt werden muss. Die EU trägt zur Ausbeutung von Flusspferden bei – und Deutschland ist einer der größten Importeure. Zwischen 2014 und 2021 wurden 192 Flusspferdtrophäen nach Deutschland eingeführt.
  • HSI fordert die EU nachdrücklich auf, den Vorschlag der CITES COP19 zu unterstützen, Glasfrösche in Anhang II aufzunehmen. Die Hälfte der Arten dieser Familie ist vom Aussterben bedroht, und die Individuen der stark bedrohten Arten sind nicht von anderen zu unterscheiden, was die Aufnahme der gesamten Familie in Anhang II erforderlich macht. Da die Männchen vieler dieser Froscharten die Gelege der Eier verteidigen, führt die Entfernung der Männchen zur Plünderung ganzer Gelege und damit zu einer hohen Sterblichkeitsrate. Außerdem sind Glasfrösche im internationalen Heimtierhandel immer beliebter geworden, und ein Großteil des Handels erfolgt illegal. Die Aufnahme der Familie in Anhang II würde die dringend benötigte Überwachung des internationalen Handels ermöglichen und dazu beitragen, den illegalen Handel mit diesen Arten einzudämmen.
  • Die HSI fordert die EU nachdrücklich auf, alle Vorschläge zu unterstützen, die den Schutz von Reptilien- und Amphibienarten ergänzen oder verbessern. Es gibt 21 davon, die 239 Arten umfassen, darunter 53 Schildkrötenarten. Alle diese gefährdeten Arten sind Bedrohungen ausgesetzt, darunter auch der Raubbau für den internationalen Handel. Es ist besorgniserregend, dass die Kommission nicht empfiehlt, viele dieser Vorschläge von Arealstaaten zu unterstützen, die die Importländer, einschließlich der EU-Länder, um Unterstützung bei der Kontrolle des Handels bitten, damit die Wildpopulationen nicht dezimiert werden.
  • Zwischen 2014 und 2018 importierte die EU fast 15.000 Jagdtrophäen – etwa acht pro Tag – von 73 international geschützten Arten.
  • Die Zahl der in die EU eingeführten Trophäen ist in fünf Jahren um 40 % gestiegen, obwohl Meinungsumfragen zeigen, dass die überwiegende Mehrheit der befragten EU-Bürger*innen die Trophäenjagd eindeutig ablehnt und ein Einfuhrverbot dieser Jagdtrophäen wünscht.

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Aktivisten fordern Rumänien auf, das 20. Land in Europa zu werden, das die grausame Pelztierzucht verbietet

Humane Society International


HSI in Romania

BUKAREST, Rumänien—Rumänien wird aufgefordert, das 20. Land in Europa zu werden, das die Pelztierzucht verbietet, nachdem eine verdeckte Untersuchung von Humane Society International/Europe schwerwiegende Tierschutzverstöße auf Pelzfarmen aufgedeckt hat. Nach Gesprächen mit HSI/Europe haben Abgeordnete der Nationalliberalen Partei dem Parlament einen Gesetzesentwurf zum Verbot der Nerz- und Chinchillapelzfarmen vorgelegt. Außerdem hat HSI/Europe dem rumänischen Premierminister Nicolae Ciucă ein Dossier mit Untersuchungsergebnissen mit der förmlichen Aufforderung an die Regierung übermittelt, ein nationales Pelzfarmverbot einzuführen.

Die Aufnahmen auf Chinchilla-Pelzfarmen in Rumänien zeigen, dass die Tiere in kleinen, schmutzigen Drahtgitterkäfigen eingesperrt sind, die in fensterlosen Räumen übereinandergestapelt sind, wobei sich unter jedem Käfig ein Haufen Exkremente ansammelt. Babychinchillas werden dabei gefilmt, wie sie sich abmühen, auf dem Boden des Drahtkäfigs zu laufen, wobei ihre Beine durch das Gitter rutschen. Ausgewachsene Chinchillas werden gefilmt, wie sie verzweifelt an den Gitterstäben kauen.

Chinchillas sind in Einzelhaltung untergebracht (außer bei der Aufzucht der Jungen), obwohl sie sehr soziale Wesen sind und nur einen Bruchteil des natürlichen Aktionsradius in freier Wildbahn haben – sie können in Freiheit bis zu einem Meter hoch und bis zu zwei Meter weit springen. Der HSI-Ermittler erfuhr, dass die Weibchen in einen fast ununterbrochenen Schwangerschaftszyklus gezwungen werden, der nur wenige Stunden nach der Geburt der Jungen erneut beginnen kann. In Pelztierfarmen wird ein unnatürliches und stressiges polygames Zuchtsystem angewandt, bei dem ein Männchen Zugang zu bis zu zehn Weibchen hat und sich mit ihnen paart. Die weiblichen Tiere tragen Halskrausen oder starre Halsbänder, um zu verhindern, dass sie während der Paarung entkommen können.

Mehrere Pelztierzüchter wurden auch dabei gefilmt, wie sie Chinchillas kopfüber am Schwanz festhielten – eine Praxis, die gegen tierärztliche Empfehlungen verstößt, da die Gefahr besteht, dass der Schwanz abreißt.

Die Untersuchung findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem in ganz Europa Tausende von EU-Bürger*innen eine Europäische Bürgerinitiative unterzeichnen, die ein EU-weites Verbot der Pelztierzucht fordert. Die EBI muss eine Million Unterschriften erreichen, damit die Europäische Kommission eine Stellungnahme zur Pelztierzucht in Europa erarbeiten muss.

Andreea Roseti, die rumänische Landesdirektorin von Humane Society International/Europe, sagte: “Diese Untersuchung liefert schockierende Beweise für das unvorstellbare Leid, das diese Tiere in Rumänien für die Pelzindustrie erleben müssen. Solche Grausamkeiten bringen Schande über Rumänien, und wir hoffen, dass unsere Untersuchung den Anfang vom Ende der Pelzindustrie in diesem Land markiert. Ich bin sicher, dass die meisten rumänischen Bürger*innen entsetzt sein werden, wenn sie erfahren, dass im Verborgenen Tausende Chinchillas für unnötige Pelzmode leiden, die niemand braucht. Die Pelztierzucht hat in einer modernen, mitfühlenden Gesellschaft keine Zukunft. Deshalb haben 19 Länder in ganz Europa diese Praxis bereits vollständig verboten.”

Wir fordern den rumänischen Premierminister Ciucă auf, rasch zu handeln und die Pelztierzucht für alle Tierarten umfassend zu verbieten, um dieses grausame Leiden im Namen der Mode zu beenden. Top-Designer und Hersteller auf der ganzen Welt meiden Pelz, und wir hoffen, dass die Pelzindustrie bald Geschichte sein wird.

Anders als bei der Pelztierzucht von Nerzen, wo die Tiere in Reihen von Käfigen auf Feldern in ländlichen Gebieten untergebracht sind, findet die Chinchillazucht in Rumänien in der Regel in einem Raum oder sogar im Keller eines Gebäudes in Wohngebieten statt. Die schlechten Bedingungen, die HSI/Europe vorfand, entsprechen weder den fünf international anerkannten Grundfreiheiten des Tierschutzes noch den Anforderungen der Richtlinie 98/58/EG des Rates. Die Untersuchung von HSI wirft auch Fragen zu den Methoden auf, mit denen Chinchillas in Rumänien getötet werden. Einige Pelztierzüchter erzählten dem HSI-Ermittler, dass sie den Tieren das Genick brechen – eine Praxis, die nicht als zulässige Tötungsmethode für Chinchillas aufgeführt ist (Verordnung (EG) Nr. 1099/2009 des Rates). Ein Pelzfarmer zeigte dem Ermittler seine selbstgebaute Gaskammer, die er mit einem Schnellkochtopf gebaut hatte, und ein anderer zeigte Chinchillakadaver, die in einer Gefriertruhe gelagert wurden.

Professor Alastair MacMillan, Veterinärmediziner, sagt über das Filmmaterial: “Chinchillas sind von Natur aus sehr gesellige Tiere, doch auf diesen Pelzfarmen werden sie in Einzelhaft gehalten. Sie haben ein ausgeprägtes Bedürfnis zu rennen, zu springen, zu wühlen, nach Futter zu suchen und regelmäßig Sandbäder zu nehmen, doch ihre winzigen Käfige mit nur einem Minimum an Ausgestaltungsmöglichkeiten machen es ihnen unmöglich, diese natürlichen Verhaltensweisen in nennenswertem Umfang auszuleben, was bei ihnen zu erheblicher Frustration und psychischem Stress führen muss. Das lange Stehen auf dem Maschendrahtboden verursacht Schmerzen und Verletzungen an den empfindlichen Pfoten und stellt für die Jungen eindeutig eine körperliche Belastung dar. Wenn diese Tiere routinemäßig auf diese Weise getötet werden, wie einige der Pelztierzüchter zugeben, dann ist das sicherlich ein schreckliches Ende eines elenden Lebens.”

Die Analyse von HSI zeigt, dass ein Verbot der Pelztierzucht in Rumänien nur minimale wirtschaftliche Auswirkungen hätte, da sich die Branche seit einiger Zeit in einem erheblichen Rückgang befindet. Die Landwirte berichteten dem HSI-Ermittler, dass die Preise für Pelze von 40 Euro auf 25 Euro pro Stück gesunken seien und dass die Chinchillazucht als Vollzeitbeschäftigung wirtschaftlich nicht rentabel sei. Ein Chinchillazüchter erklärte, dass er früher 4.000 Felle pro Jahr produzierte, jetzt sind es eher 1.500 Felle. Im Jahr 2013 produzierte Rumänien 200.000 Nerz-, 30.000 Chinchilla- und 2.000 Fuchsfelle und exportierte Pelzbekleidung im Wert von 1.585.098 Euro. Im Jahr 2021 sank der Wert der Ausfuhren auf nur noch 762.359 Euro und die jüngsten Statistiken zeigen, dass sich die Pelzproduktion auf 100.000 Nerze und 15.000 Chinchillas halbiert hat. Aus den Finanzdaten, die der Ermittler einsehen konnte, geht hervor, dass die beiden verbleibenden Nerzfarmen in Rumänien von 2014 bis 2021 jedes Jahr einen Gewinn von Null auswiesen und nur 46 Personen in den Farmen beschäftigten.

Obwohl der Pelzmarkt rückläufig ist, haben Chinchillapelze immer noch einen hohen Preis. Ein mit Chinchillapelz gefütterter Mantel von Yves Salomon wird bei Harrods im Vereinigten Königreich für 12.600 Pfund verkauft. Die spanische Website Dentro Home, die in das Vereinigte Königreich liefert, verkauft eine Chinchilladecke für 124 950 Euro. Chinchillafell wird auch von Fendi und Loro Piana verwendet.

Weitere Fakten und Hintergrundinformationen:

  • Jedes Jahr werden weltweit mehr als 100 Millionen Tiere wegen ihres Fells getötet – das entspricht drei Tieren, die jede Sekunde nur wegen ihres Fells sterben.
  • Die Pelztierzucht wurde in 19 europäischen Ländern verboten, darunter Malta, Irland, Estland, Frankreich, Italien und zuletzt am 22.nd September 2022 in Lettland. Politische Diskussionen über ein Verbot sind auch in Litauen, Spanien und Polen im Gange. Zwei weitere Länder (Schweiz, Deutschland) haben so strenge Vorschriften erlassen, dass die Pelztierzucht faktisch eingestellt wurde, und drei weitere Länder (Dänemark, Schweden, Ungarn) haben Maßnahmen eingeführt, die die Zucht bestimmter Arten beenden.
  • In Dänemark beantragte nur 1 % der Pelztierzüchter staatliche Beihilfen für die Wiederaufnahme der Tätigkeit, wenn das vorübergehende Verbot der Pelztierzucht nach Dezember 2022 aufgehoben wird. Auch in der kanadischen Provinz British Colombia wird die Nerzzucht schrittweise eingestellt. Das Vereinigte Königreich war das erste Land der Welt, das 2003 die Pelztierzucht verbot.
  • Seit April 2020 wurden Ausbrüche von COVID-19 auf über 480 Nerzfarmen in 12 verschiedenen Ländern Europas und Nordamerikas dokumentiert. Pelze haben auch einen hohen ökologischen Preis, einschließlich der CO2-Emissionen aus der intensiven Haltung, des Abflusses von Dung in Seen und Flüsse und des Cocktails aus giftigen und krebserregenden Chemikalien wie Chrom und Formaldehyd, die zur Konservierung von Pelz und Haut verwendet werden.
  • Immer mehr Modedesigner und Einzelhändler verzichten auf  Pelz. Allein in den letzten Jahren haben Canada Goose, Oscar de la Renta, Valentino, Gucci, Burberry, Versace, Chanel, Prada und andere renommierte Marken angekündigt, auf Pelz zu verzichten.

Laden Sie Videos und Fotos von der Untersuchung herunter

ENDS

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Anmerkungen: die Dreharbeiten fanden zwischen April und Oktober 2021 auf vier Chinchillafarmen in Siebenbürgen sowie in den angrenzenden Regionen im Norden und Süden statt.

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