Humane Society International


Didier BAUWERAERTS/©European Union 2015 EP Paul Henri

Der Tierschutz ist ein Thema, das vielen EU-Bürger*innen am Herzen liegt. Dies spiegelt sich auch im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union wider, in dem ausdrücklich anerkannt wird, dass Tiere fühlende Wesen sind und dass die EU und ihre Mitgliedstaaten bei ihrer Politikgestaltung den Erfordernissen des Wohlergehens von Tieren in vollem Umfang Rechnung tragen müssen.

Humane Society International/Europe ruft die 720 Mitglieder des Europäischen Parlaments dazu auf, sich für Nutz-, Wild- und Labortiere einzusetzen, um deren Wohlergehen zu fördern und ihren Schutz in der EU und darüber hinaus zu verbessern.

Verbesserung des Tierschutzes in der Landwirtschaft

Die bestehenden EU-Tierschutzvorschriften müssen überarbeitet werden, um den aktuellen wissen- schaftlichen Erkenntnissen über den Tierschutz in vollem Umfang Rechnung zu tragen. Ebenfalls muss ihr Geltungsbereich auf alle Tiere ausgeweitet werden, die zu wirtschaftlichen Zwecken gehalten werden. Diese Überarbeitung der Rechtsvorschriften muss dementsprechend unbedingt die schrittweise Abschaffung der Käfighaltung von sogenannten Nutztieren wie Legehennen und Schweinen beinhalten.

Pelztierzucht abschaffen – Making Fur History

Es muss ein vollständiges Verbot der Haltung, Zucht und Tötung von Tieren zum alleinigen Zweck der Pelz- gewinnung eingeführt werden. Die grausame und unnötige Praxis der Pelztierzucht muss überall in Europa in die Annalen der Geschichte verbannt werden.

Beschränkung der Einfuhr von Jagdtrophäen

Die EU-Mitgliedstaaten sind derzeit nur verpflichtet, Einfuhrgenehmigungen für Jagdtrophäen von den Arten zu erteilen, die in Anhang A der EU-Wildtierhandelsverordnung aufgeführt sind, aber nur von zwölf Arten in Anhang B. Als ersten Schritt, solange die Einfuhr von Jagdtrophäen legal bleibt, muss diese Ein- fuhrpflicht auf ALLE in Anhang B aufgeführten Arten ausgeweitet werden. So kann eine weitere Prüfung eingeführt werden, um zu ermitteln, ob diese Jagdtrophäen legalen und „nachhaltigen“ Ursprungs sind.

Schließung der Schlupflöcher in den EU-Verordnungen über den Handel mit wildlebenden Tieren und Pflanzen

Ein Schlupfloch in der EU-Gesetzgebung ermöglicht es, dass national geschützte Wildtierarten, die in internationale Handelsströme gelangen, in Europa legal als exotische Haustiere verkauft werden können. Die EU muss sich daher dazu verpflichten, ergänzende Rechtsvorschriften zu erlassen, die die Einfuhr, das Umladen, den Kauf und den Verkauf von Wildtieren verbieten, die im Land des Fangs/der Herkunft illegal gefangen wurden.

Gewährleistung einer tierleidfreien Wissenschaft

Die EU-Chemikaliengesetzgebung (REACH) muss überarbeitet werden, um Schlupflöcher zu schließen, die das Testen von kosmetischen Inhaltsstoffen im Tierversuch ermöglichen. Sowohl REACH als auch die Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Chemikalien (CLP) müssen aktua- lisiert werden, um maximal tierversuchsfreie Methoden für die Sicherheitsbewertung einzuführen. In der Forschung, wo die meisten Tiere in Versuchen eingesetzt werden, sollte sich die EU zu einer wissenschaft- lichen und technologischen Umstellung auf tierversuchsfreie Ansätze verpflichten.

Förderung nachhaltiger Lebensmittelsysteme

Die EU-Politik, einschließlich eines künftigen Rahmengesetzes für nachhaltige Lebensmittelsysteme, muss den Übergang zu einer stärker pflanzlich geprägten Ernährung sowie eine Verringerung der Produktion und des Verbrauchs von tierischen Erzeugnissen aktiv fördern. Zudem müssen Maßnahmen, wie etwa die Reduktion der Zahl der Nutztiere und der Besatzdichte, eingeführt werden, um die Umweltauswirkungen der intensiven Tierhaltung zu verringern.

Dieses Manifest umreißt eine Reihe von Schlüsselprioritäten für die kommende zehnte Legislaturperiode (2024-2029).

Bist Du bereit, unsere wichtigsten Prioritäten zu unterstützen oder hast Du Nachfragen dazu? Dann nehme bitte Kontakt mit uns auf: info@hsi-europe.org

Humane Society International / South Korea


HSI

SEOUL/BERLIN—Die Abgeordnete der Demokratischen Partei Südkoreas, Jeoung-ae Han, haben gestern einen Gesetzesentwurf eingebracht, der darauf abzielt, die Hundefleischindustrie abzuschaffen, indem die Zucht und Schlachtung von Hunden für den menschlichen Verzehr verboten wird. Dazu gehört auch das Verbot von Hundefleischfarmen, Hundeschlachthöfen und des Verkaufs von Hundefleisch in ganz Südkorea sowie die Unterstützung von Hundezüchtern bei der Umstellung auf alternative Geschäftsfelder. Der Gesetzentwurf, ein sogenanntes Sondergesetz, kommt, nachdem Humane Society International/Korea hinter den Kulissen mit koreanischen Gesetzgebern an einem gesetzlichen Verbot gearbeitet hat.

Seit 2015 hat HSI/Korea im Rahmen des Programms “Models for Change” mit Hundezüchtern zusammengearbeitet, um 18 Farmen dauerhaft zu schließen, mehr als 2.700 Hunde zu retten und den Züchtern bei der Umstellung auf alternative Einkommensquellen wie Wasserlieferungen oder den Anbau von Chilipflanzen zu helfen.

Das Sondergesetz, das von 11 überparteilichen Befürwortern unterstützt wird, kommt zu einer Zeit, in der die öffentliche und politische Unterstützung für ein Ende der Hundefleischindustrie in Südkorea zunimmt. Die First Lady Kim Keon-hee hat sich offen für ein Verbot ausgesprochen, und jüngste Meinungsumfragen von Nielsen Korea im Auftrag von HSI/Korea zeigen, dass 87,5 % der Bevölkerung kein Hundefleisch essen oder in Zukunft nicht essen werden, und 56 % befürworten ein gesetzliches Verbot. Im Dezember 2021 bildete die Regierung eine Arbeitsgruppe, die Empfehlungen zu diesem Thema vorlegen sollte, aber nach wiederholten Verzögerungen haben sich das Parlamentsmitglied Han und HSI/Korea zusammengetan, um dieses Sondergesetz voranzubringen, um den Ausstieg zu beschleunigen.

Abgeordnete Jeoung-ae Han sagt: “Nach dem Lebensmittelhygienegesetz gilt Hundefleisch nicht als Lebensmittel, so dass diese grausame Industrie bereits gegen das Gesetz verstößt. Es ist daher zwingend erforderlich, dass dieses Sondergesetz in Kraft tritt, um die Haltung, Schlachtung, Verarbeitung und den Verkauf von Hunden zum Verzehr zu beenden. Hundefleisch verursacht nicht nur unnötiges Tierleid, sondern bedroht aufgrund der unhygienischen Bedingungen auch die öffentliche Gesundheit. Wir brauchen dieses Sondergesetz dringend, um die Hundefleischindustrie zu beenden und den Landwirten eine Übergangsunterstützung zu geben.”

Schätzungsweise eine Million Hunde werden immer noch auf Tausenden Farmen im ganzen Land intensiv gezüchtet, in der Regel unter extrem schlechten Bedingungen. Die Hunde werden in kleinen, kargen Drahtkäfigen gehalten, ohne angemessenes Futter, Wasser, Stimulation, Komfort, Schutz oder tierärztliche Versorgung. Schmerzhafte Haut- und Augeninfektionen sind häufig, ebenso wie Krankheiten und unbehandelte Verletzungen und Wunden, die durch Kämpfe aufgrund von Langeweile, Frustration und begrenzten Ressourcen, wie z. B. Futter, entstehen. Während die meisten Hunde auf den Farmen geboren werden, werden ausgesetzte Tiere häufig noch mit ihrem Halsband gefunden, wenn sie zum Schlachthof gebracht werden, oder sie werden von der Tierzuchtindustrie aussortiert. Der Tod erfolgt in der Regel durch einen Stromschlag.

Borami Seo, Direktor für Regierungsangelegenheiten bei HSI/Korea, der eng mit den Gesetzgebern zusammenarbeitet, um die Gesetzgebung zu erreichen, sagt: “Dies ist ein historischer Tag für den Tierschutz in Südkorea, der hoffentlich den Anfang vom Ende der Hundefleischindustrie in unserem Land markiert. Es ist klar, dass es ein erhebliches gesellschaftliches und politisches Momentum gibt, um die Hundefleisch-Ära in Südkorea ein für alle Mal zu beenden. Dieses Sondergesetz zielt darauf ab, einen staatlichen Plan zur Beendigung der Hundefleischindustrie aufzustellen und den Landwirten Möglichkeiten für eine geschäftliche Umstellung zu bieten, die auch ein Ende der Misshandlung und des Leidens von Hunderttausenden Hunden jedes Jahr für ihr Fleisch, das die meisten Menschen in Korea nicht essen wollen, mit sich bringen wird. Der Verzehr von Hundefleisch mag ein Teil der koreanischen Vergangenheit gewesen sein, aber er hat keinen Platz in unserer Zukunft. Das Programm “Models for Change” von HSI/Korea liefert einen funktionierenden Entwurf dafür, wie wir diese Industrie in Zusammenarbeit mit den Landwirten auslaufen lassen können, anstatt in Konflikt mit ihnen zu geraten. Es ist nun an der Zeit, dass unsere Gesetzgeber dieses Sondergesetz verabschieden, damit wir gemeinsam diese sterbende Industrie in die Geschichtsbücher verbannen können.”

Artikel 6 des Sondergesetzes sieht die Aufstellung eines Plans zur Schließung von Hundefleischfarmen und damit verbundenen Betrieben und zur Unterstützung ihres Übergangs vor. Gemäß dieser Klausel muss das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und ländliche Angelegenheiten in den Plan aufnehmen, wie die Hunde aus den Betrieben, die sich innerhalb von fünf Jahren nach Inkrafttreten des Gesetzes für die Schließung entscheiden, geschützt werden sollen. Artikel 8 schafft die rechtliche Grundlage für die Einsetzung eines Ausschusses zur Beendigung der Hundefleischindustrie unter der Regierung, der sich aus bis zu 25 Vertretern der zuständigen Ministerien und anderer Interessengruppen zusammensetzt.

Wenn der Gesetzentwurf angenommen wird, wird finanzielle Unterstützung für die Schließung oder Umstellung von legal registrierten Hundefarmen bereitgestellt. In Anlehnung an das Programm “Models for Change” von HSI/Korea erhalten die teilnehmenden Landwirte Subventionen, um ihre Umstellung zu unterstützen, sowie Schulungen oder Beratung für einen Berufswechsel.

Das vollständige Verbot der Zucht und Schlachtung von Hunden für den menschlichen Verzehr würde fünf Jahre nach Verabschiedung des Gesetzes in Kraft treten.

Medien downloads: Video und Fotos der jüngsten Schließung und Rettung einer Hundefarm durch HSI/Korea im März 2023 HIER.

ENDE

Pressekontakte:

  • Eva-Maria Heinen, Communications & PR Managerin Deutschland/Italien: presse@hsi-europe.org; 0160 94491788
  • Südkorea – Borami Seo: bseo@hsi.org

Humane Society International


Adam Parascandola/HSI

Weltweit werden jedes Jahr schätzungsweise 30 Millionen Hunde und 10 Millionen Katzen für den menschlichen Verzehr geschlachtet. Darunter werden in China schätzungsweise 10 Millionen Hunde und 4 Millionen Katzen jährlich für den menschlichen Verzehr getötet. Der Handel mit Hunde- und Katzenfleisch in China wird zu einem großen Teil durch kriminelle Machenschaften begünstigt, da es sich bei den meisten Tieren um gestohlene Haustiere und Streuner handelt, die in Hinterhöfen und auf Straßen gefangen werden. Ermittlungen und Verurteilungen gegen die Händler*innen sind leider äußerst selten.

Beim Transport zu Schlachthöfen und Märkten werden die Tiere in Drahtkäfige gepfercht und stunden- oder tagelang zu ihrem Bestimmungsort gefahren. Oft sind sie krank oder verletzt, und viele sterben unterwegs an Dehydrierung, Schock, Erstickung und Hitzschlag. Diejenigen, die die Reise überleben, werden dann zu Tode geprügelt, verkauft, geschlachtet und als Speise in Restaurants serviert.

Trotz dieser unglaublichen Grausamkeit ist der Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch in China nicht sehr verbreitet, da die Mehrheit der Menschen in China niemals Hunde oder Katzen isst. Etwa 20%, die angegeben haben, Hunde- und Katzenfleisch gegessen zu haben, tun dies nur ein- oder zweimal in ihrem Leben. In hauptsächlich drei Regionen ist der Verzehr von Hundefleisch in China verbreitet: Südchina, Zentralchina und Nordostchina, allerdings werden Hunde im ganzen Land gestohlen, um dann in diese Regionen für den menschlichen Verzehr transportiert zu werden.

HSI unterstützt chinesische Tierschutzorganisationen

Die offizielle Partnergruppe von HSI in China ist Vshine, eine äußerst aktive, fähige und angesehene Tierschutzorganisation mit Sitz in Nordchina.

HSI unterstützt die beiden Tierheime von Vshine, wo sich die Organisation um Hunde, Katzen und weitere Tiere kümmert, darunter auch um denen, die vom grausamen Hundefleischhandel gerettet wurden. Da Vshine ein umfangreiches Netzwerk von Partnerorganisationen und Tierheimen in ganz China hat, sind wir in der Lage, den Kampf gegen den Hundefleischhandel an mehreren Orten zu verstärken.

HSI unterstützt aktiv lokale Organisationen in China, um den grausamen Hundefleischhandel zu beenden. Da jedes Jahr mehrere Millionen Hunde und Katzen in China leiden, ist es einfach unmöglich, dieses Geschäft nur durch Rettungen zu bekämpfen. Aus diesem Grund hat HSI eine langfristige, vielschichtige Strategie für China erarbeitet, die sich auf die Unterstützung der lebensrettenden Arbeit chinesischer Tierschutzgruppen und Tierheime in ganz China konzentriert. Die von HSI unterstützten Gruppen retten Hunde, aber führen auch Kampagnen in China durch, die die Öffentlichkeit über das Thema Hundefleisch aufklären, um ein Bewusstsein zu schaffen. Es ist wichtig zu bemerken, dass unsere chinesischen Partner die Hunde nicht kaufen, denn wie gut gemeint dies auch sein mag, kann das Kaufen der Hunde die unbeabsichtigte Folge haben, Angebot und Nachfrage anzuheizen, was zweckwidrig wäre.

Tiere das ganze Jahr über retten

Seit über einem Jahrzehnt werden Tausende Hunde und Katzen aus dem chinesischen Fleischhandel durch die Unterstützung von HSI gerettet, indem wir mit den chinesischen Aktivist*innen und lokalen Tierheimen von unserer Partnerorganisation Vshine zusammenarbeiten und die Gründung von China Animal Protection Power unterstützten. Chinesische Aktivist*innen unterstützen die örtliche Polizei, um Lastwagen anzuhalten, die illegal Hunde und Katzen zu Schlachthöfen transportieren, und arbeiten mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, wenn illegale Hundeschlachthöfe entdeckt werden. Diese Tiere werden größtenteils illegal von den Händler*innen erworben und ohne die erforderlichen Dokumente illegal über die Provinzgrenzen transportiert. Viele der geretteten Tiere sind krank oder verletzt, und wenn sie in die Tierarztpraxen und Rehabilitationszentren von Vshine ankommen, helfen HSI Spender*innen dabei, lebensrettende Pflege, tiermedizinische Versorgung, Futter und Wasser den Tieren zukommen zu lassen. Durch die Unterstützung von Vshine bietet HSI auch fachkundige Schulungen und Unterstützung für andere Heime an, um sicherzustellen, dass sie in China nach den höchsten Standards arbeiten.

HSI hält es für unerlässlich, den Einsatz von Gruppen in ganz China zu unterstützen, die den Hunde- und Katzenfleischhandel bekämpfen. Diese Gruppen decken das Leiden der Tiere in Lastwagen der Fleischindustrie, in Schlachthäusern und auf Märkten auf. Manche Rettungsaktionen betreffen nämlich eine große Anzahl von Tieren. Im Jahr 2018 wurden 375 Katzen von Aktivist*innen, einschließlich des Rettungsteams der China Animal Rescue Protection Power, gerettet, die in Drahtkäfigen in einem illegalen Schlachthaus in Tianjin eingepfercht waren. Im April 2020 wurden weitere 423 Hunde von unserem Partner Vshine und weiteren Aktivist*innen aus einem Schlachthaus in Henan gerettet. In anderen Fällen wurden verängstigte Tiere in kleinerer Anzahl durch Einsätze in illegalen Schlachthöfen gefunden, die kurz vor einem traurigen Schicksal gerettet wurden. Im April 2019 entdeckte unsere Partnerorganisation Vshine eine Gruppe verängstigter Hunde in einem Schlachthof in Peixian, die für Restaurants außerhalb Shanghais bestimmt waren. Im Juni 2019 retteten chinesische Aktivist*innen 62 Hunde aus einem Schlachthof in Yulin, von denen viele in einem von HSI unterstützten Tierheim in Nordchina lebensrettende tiermedizinische Hilfe und Pflege erhielten. Auch im Jahr 2021 wurde ein Lastwagen mit 68 verängstigten Hunden gestoppt, und alle Hunde wurden kurz vor ihrer tragischen Ankunft in die Schlachthöfe Yulins gerettet.

Das Yulin Festival

In ganz China gibt es viele Hundemärkte und Schlachthöfe, wo die Hunde für den menschlichen Verzehr gekauft, getötet und geschlachtet werden.Die Schlachtung von Hunden und Katzen während der Sommersonnenwende im Juni in Yulin in der autonomen Region Guangxi Zhuang ist zum Symbol für die unmenschliche Grausamkeit des Hundefleischhandels geworden, die leider jedes Jahr stattfindet. Die Veranstaltung, die 2010 von Yulins Hundefleischhändler*innen ins Leben gerufen wurde, um den schwächelnden Absatz im Land anzukurbeln, da 72% der Bevölkerung Yulins nicht regelmäßig Hundefleisch ißt, hat im In- und Ausland von Beginn an für Empörung gesorgt. HSI hat eine Schlüsselrolle dabei gespielt, die Grausamkeiten in der ganzen Welt bekannt zu machen, und vor allem dank der Bemühungen von HSI und unseren Partnergruppen ist dieses Ereignis allmählich kleiner und verhaltener geworden. Angesichts der weltweiten Verurteilung des Festivals und des menschlichen Verzehrs von Katzen- und Hundefleisch, haben sich die lokale Behörden entschieden, die öffentliche Zurschaustellung des Schlachtens zu reduzieren und die Werbung für Hundefleisch in Restaurants einzuschränken.

Trotz aller Bemühungen und Erfolge, findet das Töten von Hunden und Katzen immer noch in den Hinterhöfen und in Schlachthöfen außerhalb der Stadt im Schutze der Dunkelheit statt. Im Jahr 2016 verpflichtete sich die lokale Regierung von Yulin das erste Mal schriftlich, die Veranstaltung zu beenden und Kontrollpunkte auf den Straßen einzurichten, um die Einfahrt von Hundetransporten in die Stadt zu verhindern. Im Jahr 2017, nur wenige Wochen vor dem “Fest”, warnten die Behörden von Yulin die Hundehändler*innen, dass Restaurants, Straßenverkäufer*innen und Markthändler*innen der Verkauf von Hundefleisch unter Androhung hoher Geldstrafen verboten würde. Obwohl das Verbot später angesichts des starken Drucks von Hundehändler*innen gelockert wurde, war es dennoch ein sehr wichtiges Symbol eines Wandels: Die Behörden erkannten, dass Maßnahmen gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel erforderlich sind. HSI hofft, dass nationale und internationale Aktivist*innen ein Bewusstsein über das Thema in der Bevölkerung schaffen können, und dieser grausamen Praxis endlich ein für alle Mal ein Ende gesetzt wird.

Gesetze und Strafverfolgung

Da in vielen asiatischen Ländern und Gebieten wie Thailand, den Philippinen, Singapur, Taiwan und Hongkong bereits Verbote für Hundefleisch bestehen, ist ein Ende des Handels auf dem chinesischen Festland kein unrealistisches Ziel, auch wenn wir wissen, dass Veränderungen frustrierend langsam sein können. Obwohl China vielleicht das einzige Land unter den führenden Industrienationen der Welt ist, das kein Gesetz gegen Tierquälerei hat, hat es in letzter Zeit einige positive Entwicklungen gegeben.
Im Jahr 2020 haben die chinesischen Städte Shenzhen und Zhuhai den Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch verboten und das chinesische Landwirtschaftsministerium hat erklärt, dass Hunde als Haustiere und nicht als Nutztiere gelten. Lokale chinesische Tierschutzgruppen bringen Gesetzesvorschläge für ein Verbot von Hunde- und Katzenfleisch ein, in der Hoffnung, dass der Nationale Volkskongress die Entwicklung einer soliden Tierschutzgesetzgebung unterstützt. Vshine arbeitet mit finanzieller Unterstützung von HSI auch mit der örtlichen Polizei zusammen, zum Beispiel in Dalian, um landesweit bewährte Praktiken zu fördern, damit die Standards für die Behandlung von Tieren im ganzen Land angehoben werden können.

Im Januar 2017 führte China das Gesetz über ausländische NGOs ein, das allen ausländischen NGOs wie HSI strenge rechtliche Beschränkungen auferlegt und sie dazu verpflichtet, sich bei der chinesischen Regierung registrieren zu lassen, um weiterhin in China tätig sein zu können. Die Registrierung erfordert, dass ausländische NGOs eine offizielle chinesische Partnergruppe haben (in unserem Fall Vshine), was bedeutet, dass sich unsere Aktivitäten auf den Norden Chinas konzentrieren.

Unsere Partnerorganisation Vshine ist in ganz China in vielen Regionen des Landes aktiv und HSI erkennt ihre Arbeit an und unterstützt sie, indem wir helfen, das Bewusstsein für die Rettungs- und Kampagnenaktivitäten von Vshine und anderen chinesischen Aktivisten und Organisationen, die mit Vshine zusammenarbeiten, zu erhöhen. In sämtlichen externen Mitteilungen von HSI – auf unserer Website, in den sozialen Medien und in der Medienarbeit – werden wir stets darauf hinweisen, dass diese Rettungsaktionen nur dank der chinesischen Aktivistengruppen vor Ort möglich sind, und wir werden niemals behaupten, dass HSI-Mitarbeiter*innen vor Ort sind, wenn dies nicht der Fall ist. Obwohl HSI keine physische Präsenz in China hat, sind unsere Mitarbeiter*innen stolz darauf, China zu besuchen, um den Tierschutz zu fördern. Im Juli 2019 nahm HSI an der von HSI geförderten China Animal Law Conference teil und sprach dort, und im Oktober 2019 nahm eine HSI-Delegation an dem von HSI mitgeförderten Asia for Animals Symposium teil. Unser letzter persönlicher Besuch fand nur zwei Monate vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie statt, als alle Reisen nach China eingestellt wurden, aber unsere Arbeit wurde durch unsere offizielle chinesische Partnergruppe fortgesetzt.

HSI arbeitet auch mit einem großen Netzwerk von lokalen, regionalen und internationalen Organisationen in anderen Teilen Asiens zusammen. Wir haben HSI-Büros oder von Mitarbeiter*innen geleitete Projekte in Indien, Vietnam, Indonesien, Singapur und Südkorea. Darüber hinaus sind wir Mitglied in mehreren asienweiten Koalitionen von Organisationen, die den Handel mit Hunde- und Katzenfleisch und den Wildtierhandel bekämpfen und die Koexistenz von Mensch und Tier fördern. Da wir als Organisationen im Geiste dieser Zusammenarbeit kooperieren, stehen wir in regelmäßigem Kontakt, um uns gegenseitig über unsere jeweiligen Pläne zur gegenseitigen Unterstützung zu informieren.

Wir sind stolz und dankbar, dass wir mit vielen Organisationen und Menschen vor Ort in Asien zusammenarbeiten, um den grausamen Handel mit Katzen- und Hundefleisch zu bekämpfen, und dass wir schon seit vielen Jahren so kooperativ und effektiv miteinander arbeiten.

Humane Society International


HSI

BRÜSSEL—In einem gemeinsamen Positionspapier sprechen sich 137 Natur- und Tierschutzorganisationen aus der ganzen Welt, darunter 45 NGOs aus afrikanischen Ländern, gegen die Trophäenjagd aus und fordern von der Politik, die Einfuhr von Jagdtrophäen zu verbieten. 

Dr. Mona Schweizer von Pro Wildlife sagt: „Die Trophäenjagd gehört zu den schlimmsten Formen der Ausbeutung von Wildtieren und ist weder ethisch vertretbar noch nachhaltig. Angesichts des vom Menschen verursachten globalen Massenaussterbens ist es inakzeptabel, dass die Ausbeutung von Wildtieren nur für den Erwerb einer Jagdtrophäe immer noch erlaubt ist und dass Trophäen weiterhin legal importiert werden können. Es ist höchste Zeit, dass Regierungen diese schädliche Praxis beenden.“

Zwischen 2014 und 2018 wurden weltweit fast 125.000 Trophäen von CITES-geschützten Arten eingeführt, wobei die USA und die EU die größten Importeure sind.

Die Trophäenjagd kann sich nachteilig auf das Überleben von Arten auswirken und Erhaltungsmaßnahmen untergraben. Trophäenjäger*innen haben es oft auf seltene und gefährdete Arten oder auf Tiere mit beeindruckenden körperlichen Merkmalen abgesehen und schießen Individuen, die für die Fortpflanzung und die Stabilisierung sozialer Gefüge wichtig sind. Indem sie auf solche Tiere zielen, tragen Trophäenjäger*innen direkt und indirekt zum Rückgang der Populationen, zur Störung der Sozialstruktur und zur Verringerung der Widerstandsfähigkeit bei. Zusätzlich steigert die Jagdindustrie die Nachfrage nach Körperteilen und Produkten gefährdeter Arten durch das Setzen von Anreizen für deren Tötung durch Prämiensysteme und andere Aktionen.

Darüber hinaus ist der Abschuss von Tieren geschützter und gefährdeter Arten oft ein Privileg ausländischer Jäger*innen, während der Zugang zu Wildtieren und Land für Einheimische oft eingeschränkt wird. Die Entmündigung lokaler Gemeinschaften in Verbindung mit den sozial destabilisierenden Auswirkungen der Trophäenjagd kann Konflikte zwischen Menschen und Tieren eher verstärken als sie abzumildern. Diese Situationen werden zusätzlich verschärft, weil die Trophäenjagdindustrie den lokalen Gemeinschaften keinen nennenswerten wirtschaftlichen Nutzen bringt—ganz im Gegensatz zu dem, was die Befürworter der Trophäenjagd kolportieren. Da die meisten Jagden auf Privatland stattfinden und der Jagdsektor von Korruption geplagt ist, landen die Einnahmen aus der Trophäenjagd in der Regel in den Taschen der Jagdveranstalter*innen, privaten Farmbesitzer*innen und lokalen Eliten.  

Dr. Mark Jones, Leiter der Abteilung Politik bei der Born Free Foundation, kommentiert: „Die Trophäenjagd verursacht unermessliches Tierleid, während sie wenig oder gar nichts für die Erhaltung der Wildtiere oder die lokalen Gemeinschaften bewirkt. Tatsächlich entnehmen Trophäenjäger*innen in vielen Fällen wichtige Einzeltiere aus instabilen Populationen und schädigen damit deren soziale und genetische Integrität. Es ist an der Zeit, der Trophäenjagd ein dauerhaftes Ende zu setzen und gleichzeitig nach alternativen, effektiveren und humaneren Wegen zu suchen, um den Schutz von Wildtieren und die Entwicklung lokaler Gemeinschaften zu finanzieren.“

Die Trophäenjagd behindert nicht nur die Erhaltungsbemühungen bei minimalen wirtschaftlichen Vorteilen, sondern wirft auch ethische und tierschutzrechtliche Bedenken auf. Das Abschießen von Tieren zum Spaß, nur um eine Trophäe als Statussymbol zu erhalten, ist ethisch nicht zu rechtfertigen, missachtet intrinsischen Wert der Tiere, indem sie zu einer Ware degradiert werden, und hängt ihnen ein tödliches „Preisschild“ um, das den Betrag widerspiegelt, den ausländische Jäger*innen bereit sind, für den Abschuss zu bezahlen. Darüber hinaus verwenden Trophäenjäger*innen häufig Jagdmethoden, die das Leiden der Tiere noch verstärken, wie die Verwendung von Pfeil und Bogen, Vorderladern, Handfeuerwaffen oder Hunden, die die Tiere stundenlang bis zur Erschöpfung jagen.

„Wirtschaftlicher Nutzen—der in der Trophäenjagdindustrie bestenfalls minimal ist – ist keine Entschuldigung dafür, das unmenschliche Töten von Tieren zu Unterhaltungszwecken zuzulassen oder die oft irreversiblen biologischen und ökologischen Schäden zu kompensieren, die geschützten Arten dadurch zugefügt werden, wenn es alternative, lukrativere Einnahmequellen für Entwicklungs- und Erhaltungsmaßnahmen gibt”, sagt Dr. Joanna Swabe, Direktorin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei Humane Society International/Europe. “Als weltweit größte Importeure von Jagdtrophäen haben die USA und die EU die moralische Verpflichtung, diese schädliche Industrie nicht länger durch die Einfuhr von Jagdtrophäen zu unterstützen und eine Politik zu betreiben, die ethische Formen der Entwicklungshilfe, des Tourismus und der Industrie fördert”, fügt Swabe hinzu.

In vielen Ländern der Welt lehnen die Bürger*innen die Trophäenjagd und die Einfuhr von Jagdtrophäen ab. Umfragen in der EU, der Schweiz und den USA bestätigen, dass zwischen 75 und 96 Prozent der Befragten die Trophäenjagd ablehnen und ein Einfuhrverbot für Trophäen befürworten. In Südafrika, dem größten afrikanischen Exporteur von Jagdtrophäen geschützter Arten, lehnt eine Mehrheit von 64 Prozent die Trophäenjagd ab.

„Da die unethische Praxis der Trophäenjagd dem Artenschutz und der Wirtschaft seit Jahrzehnten schadet, ist ein Politikwechsel längst überfällig. Gemeinsam mit einer vereinten Stimme von 137 Nichtregierungsorganisationen aus der ganzen Welt fordern wir die Regierungen auf, Verantwortung für den Schutz der Arten und der biologischen Vielfalt zu übernehmen und die Einfuhr von Jagdtrophäen zu verbieten“, schließt Reineke Hameleers, CEO der Eurogroup of Animals.      

ENDE

Eva-Maria Heinen, communications & PR manager Italy & Germany: +49 (0) 160 94491788; presse@hsi-europe.org

Humane Society International


Vets for Ukrainian Pets übernimmt die Kosten für die tierärztliche Versorgung der Haustiere der Geflüchteten. Charlotte Brocker für HSI.

Aktualisierung: Dieses Programm wurde bis zum 31. Dezember 2024 verlängert.

Dank der Initiative Vets for Urkrainian Pets können Geflüchtete aus der Ukraine ihre mitgebrachten Haustiere in vielen europäischen Ländern von Tierärzt*innen kostenlos behandeln lassen. Flyer herunterladen.

Vets for Ukrainian Pets übernimmt die Kosten für die tiermedizinische Versorgung von Hunden, Katzen, Pferden und anderen Haustieren, sofern ein*e ausgebildete*r Tierärzt*in die Behandlung für notwendig hält.

 

Welche tierärztlichen Leistungen werden von Vets for Ukrainian Pets übernommen?

  • Behandlungen und Vorsorgemaßnahmen zur Erfüllung der nationalen Anforderungen und Zulassung – Zulassung von Haustieren in einem europäischen Land, wenn die Kosten dafür nicht bereits von den nationalen Behörden übernommen werden. Darunter fallen möglicherweise die Tollwutimpfung, die Bestimmung der vorhandenen Antikörper gegenTollwut, die Parasitenbehandlung, Mikrochip-Implantierung/-Registrierung und die Ausstellung der offiziellen Dokumente.
  • Standardvorsorge – Grundlegende Impfungen und Parasitenbehandlungenfür das allgemeine Wohlbefinden des Tieres.
  • Medikamente (bis zu vier Monate) – Medikamente, die zuvor von einem Tierarzt verschrieben wurden oder die zur Behandlung einer neu festgestellten Krankheit benötigt werden. Dazu gehören auch zuvor verschriebene Medikamente, die für das Tier während der Evakuierung nicht mitgeführt wurden oder deren Vorräte aufgebraucht sind.
  • Akutversorgung – Behandlung akuter Erkrankungen, bei denen die Prognose nach der Behandlung gut ist, z.B. Wundbehandlung, Ohrenentzündungen oder Schmerzlinderung.

Welche Tierkliniken und Tierärz*innen nehmen an diesem Programm teil?
Jede(r) lizenzierte Klinik/niedergelassene Tierärzt*in in ganz Europa darf teilnehmen. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer nächstgelegenen Tierarztpraxis.

Was passiert, wenn ich mehr als ein Haustier habe, das eine Behandlung benötigt?
Der Plan deckt die Kosten für bis zu fünf Haustiere oder Pferde. Wenn Sie mehr als fünf Haustiere haben, die tierärztliche Versorgung benötigen, besprechen Sie dies bitte mit der Klinik.

Muss ich in der Klinik bezahlen und anschließend eine Rückerstattung beantragen?
Nein, die tierärztliche Versorgung ist kostenlos. Wir erstatten der Klinik bis zu 250 € pro Tier.

Was ist, wenn die Kosten für die Behandlung meines Tieres nicht von dem Programm abgedeckt werden?
Wir ermutigen Tierärzt*innen, ermäßigte oder kostenlose Behandlungen anzubieten, falls andere Mittel oder Spenden zur vollen Kostendeckung nicht ausreichen.

Wie lange wird das Programm Vets for Ukrainian Pets angeboten?
Das Programm wird bis zum 31. Dezember 2022 laufen. Wenn Sie über dieses Datum hinaus tierärztliche Versorgung für Ihr Haustier oder Pferd benötigen, wenden Sie sich bitte an die Humane Society International unter VetsUkrainePets@hsi.org.

Wo kann ich mehr über Vets for Ukrainian Pets erfahren?
Bitte besuchen Sie unsere Website: apply.vetsforukraine.com/how-it-works/.

Vets for Ukrainian Pets wird vollständig von Humane Society International finanziert. HSI erhält dabei großzügige Unterstützung von Mars, Incorporated und arbeitet eng mit der Federation of Veterinarians in Europe und der Federation of European Companion Animal Veterinary Associations zusammen.



#NotInMyWorld

Humane Society International


Filarete

Unsere Kampagne für ein Importverbot von Jagdtrophäen geschützter Tierarten nach Deutschland ist erfolgreich gestartet! Hier erfahrt Ihr mehr über die Aktionen und wie Ihr mitmachen könnt.

Gemeinsam stoppen wir den Import von Jagdtrophäen geschützter Tierarten nach Deutschland.

Weil bedrohte Tiere, wie Löwen, Elefanten, Nashörner & Co., in ihren natürlichen Lebensraum und nicht als “Raumschmuck” in die Wohnzimmer der Trophäenjäger*innen gehören.

Weil die bei der Jagd begehrten Tiere wichtige Aufgaben innerhalb ihrer Rudel und Herden erfüllen. Sie sind für das Überleben ihrer Arten sehr bedeutend und nicht ersetzbar.

Weil die Trophäenjagd nachgewiesenermaßen weder dem Artenschutz noch den lokalen Bevölkerungen dient.

Weil Deutschland EU-weit mit Abstand der größte Importeur von Jagdtrophäen ist. Gleichzeitig sprechen sich fast 90 Prozent der Deutschen gegen den Import dieser fragwürdigen Jagdandenken aus. Ein Importverbot von Trophäen geschützter Tierarten wäre ein großer Schritt für den Schutz bedrohter Tiere.

HSI/Europe

Die Kampagne nimmt Fahrt auf

Entdecke und fotografiere in Berlin unseren Elefanten-Bus der BVG mit dem aufrüttelnden Kampagnenbild.

ERSCHOSSEN. AUSGESTOPFT. VERPACKT. GELIEFERT?

Ein ganz besonderer Linienbus der BVG dreht seine Runden durch die Hauptstadt. Als Teil unserer Kampagne für ein Importverbot von Jagdtrophäen nach Deutschland verbreitet der Doppelstockbus mit einem großflächigen Aufdruck unsere Botschaft: #NotInMyWorld!

Macht mit und gebt den Tieren Eure Stimme! Fotografiert den Bus und ladet die Bilder auf Euren Facebook- und Instagram-Seiten hoch. Verlinkt Eure Postings mit #NotInMyWorld und #hsideutschland zu uns.

Mit Euren Fotos und dem Verbreiten der Botschaft #NotInMyWorld helft Ihr, die traurige Realität der Trophäenjagd bekannt zu machen. Gemeinsam setzen wir uns für ein Importverbot von Jagdtrophäen nach Deutschland ein!

Ihr seid nicht in Berlin unterwegs und wollt die Kampagne trotzdem unterstützen? Hier werdet ihr Teil der Bewegung! Gemeinsam schaffen wir das!

Radiointerview zur grausamen Trophäenjagd

Radiosender aus Berlin und Nürnberg berichtet in seiner Morgenshow über den Kampf gegen die Trophäenjagd

Einer der größten privaten Radiosender Deutschlands, STAR FM, ist auf unsere Kampagne für ein Importverbot von Jagdtrophäen aufmerksam geworden. In der Morgenshow wurde unsere Country Direktorin Sylvie interviewt und konnte ausführlich über die Rolle Deutschlands und die Grausamkeit der Trophäenjagd berichten.  Wir haben für Euch einen exklusiven Mitschnitt des Interviews online gestellt. Hört selbst:

 

 

Humane Society International


Offroad and HSI

BERLIN—Humane Society International/Europe (HSI) setzt sich mit einer neuen internationalen Kampagne für die Abschaffung der Trophäenjagd ein. Die Tier-und Artenschützer*innenwollendie Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren und die Entscheidungsträger*innen der Europäischen Union drängen, die Ein-und Ausfuhr von Trophäen bedrohter und gefährdeter Arten zu verbieten. Die neue Kampagne verdeutlicht mit einem aufrüttelnden Bildmotiv unter dem Motto“Erschossen. Ausgestopft. Verpackt. Geliefert?”die brutale Realität undzeigt, dass die Trophäenjagd auf geschützte Tierarten entsetzlich, aber immer noch legal ist. HSI und immer mehr Menschen sagen#NotInMyWorld.

Obwohl die Europäische Union nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen ist, wissen viele wahrscheinlich nicht, dass es für Deutsche legal ist, bedrohte und gefährdete Tierarten im Ausland zu jagen und sie ausgestopftoder in Teilen als “Trophäen” mit nach Hause zu bringen. Die gezielte Tötung ikonischer Tierarten,wie Afrikanischer Elefant, Afrikanischer Löwe, Leopard, Nashorn, Giraffe, Zebra und Oryxantilope (eine in freier Wildbahn ausgestorbene Art), aber auch Eisbär, Luchs und Walross,wirkt wie ein Randthema. Obwohl das Töten in Afrika, Nordamerika und Russland stattfindet, ist die traurige Wahrheit, dass auch Deutschland eine tragendeRolle hierbei spielt, denn die Motivation für viele europäische Jäger*innen ist, dass sie ihre Trophäen zurück in die EU schicken dürfen.

Zwischen 2014 und 2020 hat Deutschland 5.403 Jagdtrophäen von international geschützten Arten importiert und ist damit mit Abstand die Nummer eins unter den Importeuren in der EU. Deutsche Jäger*innen sind führend bei derJagd aufgeschützteArten. Trophäen von 229 Elefanten, 138 Löwen,194 Leoparden und ca. 2.000 Zebras wurden zwischen 2014 und 2020 nach Deutschland eingeführt.

Die Kampagne #NotInMyWorld von HSI/Europe soll darauf aufmerksam machen, dass auch heute noch
Elefantenfüße zu Blumentöpfen und Aschenbechern, Giraffenhälse zu Stehlampen und Eisbären zu
Bettvorlegern verarbeitet werden – und dass dies alles legal in die EU geliefert wird. Doch laut einer
aktuellen repräsentativen Umfrage vom Frühjahr dieses Jahres lehnen 89 Prozent der Befragten die Einfuhr von Trophäen nach Deutschland entschieden ab.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Director für HSI in Deutschland kommentiert: “Die deutschen
Bürger*innen können das sinnlose Töten von Tieren in anderen Ländern vielleicht nicht verhindern, aber indem wir die Politiker*innen zum Handeln auffordern und unsere Türen für grausame Trophäen
verschließen, kann Deutschland die Nachfrage nach Trophäen reduzieren.”

Sie sagt: “Mit unserer #NotInMyWorld-Kampagne haben wir das Thema Trophäenjagd in eine andere
Richtung gelenkt, indem wir uns nicht auf das konzentrieren, was in anderen Ländern geschieht, sondern zeigen, dass auch wir hier in der EU ein Teil des Problems sind. Mit dem auffälligen Bildmotiv wird erschreckend deutlich, worum es bei dieser Kampagne geht: Den Import von Trophäen international geschützter Tiere nach Deutschland zu stoppen. In unserer modernen Gesellschaft sollte Arten- und Naturschutz ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Wir sind Teil des Problems, aber könnten auch zur Lösung beitragen, indem wir grausame Trophäenimporte verbieten.”

Gemeinsam mit der österreichischen Kreativagentur offroad communications hat HSI/Europe ein
einzigartiges Kampagnenkonzept entwickelt, das die Betrachter*innen sofort auf das Problem aufmerksam macht: Hauptelement ist eine 3D-Visualisierung eines Elefanten und eines Nashorns, die in Packpapier eingewickelt sind, passend zum Slogan.

Shot. Stuffed. Packed. Delivered? zeigt das traurige Ergebnis der Trophäenjagd—ein ikonisches Tier, das frei in der Natur leben könnte, doch stattdessen als Paket geliefert wird und als fragwürdiger Raumschmuck endet. Der Kampagnen-Hashtag #NotInMyWorld bestätigt die Meinung der überragenden Mehrheit und zeigt eindrucksvoll, dass das Töten zum Spaß keinen Platz in den Herzen und Köpfen der Menschen hat.

Kathleen Frech, HSI/Europe Campaign Communications Manager Deutschland beschreibt, “Die Kampagne zeigt, wie absurd und grausam Trophäenjagd ist. Es ist empörend, dass gut betuchte, privilegierte Menschen in andere Länder reisen, um dort faszinierende Tiere zu töten und diese als Trophäen in unsere angeblich zivilisierten Länder importieren. Das wollen wir stoppen.”

Vor dem Hintergrund des kürzlich veröffentlichten, augenöffnenden Berichts ”Trophäenjagd in Zahlen. Die Bedeutung der EU bei der Trophäenjagd im globalen Kontext” ruft HSI die deutschen Bürger*innen auf, sich der Bewegung anzuschließen und den Druck auf die deutsche Regierung zu erhöhen, um die Einfuhr von Jagdtrophäen zu verbieten.

Die deutsche Regierung und die Europäische Union dürfen nicht länger wegschauen. Am 15. September
werden die wichtigsten Bildmotive auf den Social-Media-Kanälen von HSI/Europe freigeschaltet, OfflineWerbung und andere Kampagnenelemente werden folgen.

Die Kampagnenmotive sowie Bilder für den kostenfreien Abdruck im Zusammenhang mit dieser Meldung finden Sie im Newsroom.

Pressekontakt

Kathleen Frech
Communications & Press Manager Deutschland
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Mobil: 0151-51155829
hsi.org/machmit

Hintergrund

Die Trophäenjagd hat in der modernen Gesellschaft keinen Platz. Das grundlose Töten von Wildtieren durch eine kleine Minderheit von Jäger*innen zur Erbeutung von Trophäen wirkt sich negativ auf die
Wildtierpopulationen aus, verschärft den Druck auf die biologische Vielfalt, hält geopolitische Ungleichheiten aufrecht und bringt keinen sinnvollen sozioökonomischen Nutzen. Dennoch ist die EU der zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen in der Welt.

Mit 5.403 Jagdtrophäen von 73 international geschützten Arten, die zwischen 2014 und 2020 nach
Deutschland importiert wurden, sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Das Töten für den Kick und die Ausrottung bedrohter Arten muss auf die politische Agenda gesetzt werden. Lesen Sie mehr über die Trophäenjagd und die Rolle der EU in dem Bericht „Trophäenjagd in Zahlen“: HSI_Trophaenjagd-inZahlen_Die-Bedeutung-der-Europaischen-Union-bei-der-Trophaenjagd-im-globalen-Kontext.pdf

Laut einer repräsentativen Umfrage vom März 2021 sind 85% der Bürger*innen in Deutschland gegen die Trophäenjagd auf international geschützte Arten und 89% wollen die Einfuhr von Trophäen beenden: https://www.hsi.org/wp-content/uploads/2021/05/eu-trophy-hunting-poll.pdf

Jährlich hunderte Trophäen geschützter Tierarten, darunter Afrikanische Löwen, Afrikanische Elefanten, Leoparden und viele andere Arten.

Humane Society International


Cathy Smith

BERLIN—Ein neuer Bericht legt offen, dass die Europäische Union nach den Vereinigten Staaten der weltweit zweitgrößte Importeur von Jagdtrophäen ist, wobei Deutschland mit fast 4.000 Importen der größte Importeur in der EU und sogar der zweitgrößte weltweit ist. Der von Humane Society International (HSI)/Europe zum sechsten Jahrestag der Tötung des Löwen Cecil in Simbabwe herausgegebene Report”Trophäenjagd in Zahlen. Die Bedeutung der EU bei der Trophäenjagd im globalen Kontext” zeigt auf Grundlage verfügbarer offizieller Daten, dass die EU zwischen 2014 und 2018 fast 15.000 Jagdtrophäen von 73 international geschützten Tierarten importiert haben. Das entspricht einem Durchschnitt von fast 3.000 Trophäen pro Jahr, darunter Afrikanische Löwen, Afrikanische Elefanten und vom Aussterben bedrohte Spitzmaulnashörner. Auch Zebras, Geparden, das potenziell bedrohte Argali-Schaf und als gefährdet eingestufte Eisbären wurden eingeführt. Auf Deutschland, Spanien und Dänemark entfallen 52 Prozent aller importierten Trophäen. In dem analysierten Fünfjahreszeitraum importierte die EU Trophäen von 889 Afrikanischen Löwen, darunter 229 wilde Löwen wie Cecil. Deutschland war der zweitgrößte EU-Importeur von afrikanischen Löwentrophäen und importierte im Datenzeitraum 107 Trophäen, von denen 45 wilde Löwen wie Cecil waren. Kein anderes Land in der EU importierte mehr Trophäen von wilden Löwen.

Während des Fünfjahreszeitraums importierte Deutschland 3.959 Jagdtrophäen von 54 CITES-gelisteten Säugetierarten. Deutschland ist in der EU der größte Trophäenimporteur von Afrikanischen Elefanten und führte zwischen 2014 und 2018 insgesamt 192 Trophäen ein, darunter auch den stark gefährdeten Afrikanischen Savannenelefanten. Darüber hinaus ist das Land der größte Importeur von Trophäen des Hartmann-Bergzebras (47 Prozent der EU-Importe dieser Art), das in der Roten Liste der IUCN als gefährdet gelistet ist. Darüber hinaus ist die Bundesrepublik der zweitgrößte EU-Importeur von Trophäen des Afrikanischen Leoparden, der größte Importeur des vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashorns, der zweitgrößte Importeur von Braunbär-Trophäen (größtenteils aus Russland), der größte Importeur von Grauwolf-Trophäen und einer der größten Trophäen-Importeure von Afrikanischen Löwen in Europa.

Deutschland importierte auch eine Reihe von Arten, deren Populationsgröße laut der Roten Liste der IUCN bedenklich ist, darunter 15 Trophäen von Oryxantilopen, einer in freier Wildbahn ausgestorbenen und in Gefangenschaft gezüchteten Antilopenart. Aus der Kategorie „stark gefährdet“ weiterhin 43 Wasserbüffel, elf Westkaukasische Steinböcke und zwei Schweinshirsche; zudem 121 gefährdete Flusspferde und 51 gefährdete Geparden.

HSIs umfassende Analyse der Handelsdaten des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten freilebenden Tieren und Pflanzen (CITES) zeigt, dass durchschnittlich 2.982 Trophäen pro Jahr in die EU importiert wurden, das sind mehr als acht Trophäen pro Tag. Die Zahl der Trophäenimporte ist zwischen 2014 und 2018 kontinuierlich um fast 40 Prozent gestiegen, obwohl aktuelle Meinungsumfragen zeigen, dass die große Mehrheit der befragten EU-Bürger (über 80 Prozent) die Trophäenjagd ablehnt und die Trophäenimporte beenden möchte. In Deutschland sprechen sich sogar neun von zehn Bürgern (89 Prozent) gegen den Import von Jagdtrophäen aus.

Die EU-Trophäenimportstatistik für einzelne Arten (2014-2018) umfasst unter anderem:

Art Importe in die EU davon Importe nach

Deutschland

Hartmanns Bergzebra 3.119 1.464
Bärenpavian 1.751 821
Amerikanischer Schwarzbär 1.415 243
Braunbär 1.056 137
Afrikanischer Elefant 952 192 (größter Importeur in der EU)
Afrikanischer Löwe 889 107 (davon 62 in Gefangenschaft gezüchtete Löwen und größter Importeur von wilden Löwen)
Afrikanischer Leopard 839 149
Flusspferd 794 121
Karakal 480 88
Rotes Lechwe 415 54
Gepard 297 (größter Importeur weltweit!) 51
Eisbär 65 6
Spitzmaulnashorn 6 2

Deutschland, Spanien, Dänemark, Österreich, Schweden, Frankreich, Polen, Ungarn, die Tschechische Republik und die Slowakei sind die wichtigsten Trophäenimporteure der EU, während Namibia, Südafrika, Kanada, Russland, Argentinien, Kirgisistan und die USA die wichtigsten Exportländer der EU sind. Spanien, Polen, Ungarn, Deutschland und die Tschechische Republik sind die Top-Importeure von Löwentrophäen aus Gefangenschaft.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Director Deutschland, HSI/Europe, sagt: “Trophäenjäger aus der EU töten für ihren persönlichen „Kick“ viele tausend Wildtiere auf der ganzen Welt, darunter auch gefährdete oder bedrohte Arten, wobei Deutschland das Hauptziel für Jagdtrophäen in der EU ist. Abgesehen von der Grausamkeit, die die Jagd bedeutet, ist es angesichts der weltweiten Biodiversitätskrise unverantwortlich, reichen Eliten zu erlauben, gefährdete Arten aus reinem Vergnügen zu töten. Wir fordern die Bundesregierung auf, ein Importverbot für Jagdtrophäen zu erlassen, um Wildtiere zu schützen und diese nicht nachhaltige Praxis endgültig zu beenden.”

Trophäenjagd hat wenig mit Naturschutz oder der Unterstützung lokaler Gemeinschaften zu tun. Jäger zahlen enorme Geldsummen, um die stärksten und beeindruckendsten Tiere zu erlegen – zur Befriedigung, zur Zurschaustellung und zur Angeberei. Sie tragen ihre Leistungen in Rekordbücher ein, die von Trophäenjagd-Mitgliedsorganisationen wie Safari Club International geführt werden, die Punkte für das Erlegen der größten Tiere vergeben. Studien zeigen, dass typischerweise nur drei Prozent des Geldes aus der Trophäenjagd jemals die lokalen Gemeinden erreicht. Der Ökotourismus zur Beobachtung von Wildtieren generiert weitaus mehr Einkommen und Jobs, um den Naturschutz und lokale Arbeitsplätze zu unterstützen.

Audrey Delsink von HSI/Afrika sagt: “Das Töten der größten oder stärksten Tiere, welche eine wichtige ökologische Rolle für die genetische Vielfalt und Widerstandsfähigkeit der Population spielen, gefährdet den Artenschutz, stört die sozialen Herdenstrukturen und schwächt die Genpools von Wildpopulationen, die ohnehin einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt sind. Angesichts dessen ist das “Naturschutz”-Argument der Befürworter eine Farce. Da so viel auf dem Spiel steht und die große Mehrheit der EU-Bürger gegen das Töten ist, ist es an der Zeit, dass die EU-Mitgliedsstaaten die Einfuhr von Trophäen verbieten.”

Einige europäische Länder haben Maßnahmen ergriffen, um den Import von Jagdtrophäen einzuschränken. Zusätzlich zu Frankreichs Verbot von Löwentrophäenimporten im Jahr 2015 haben die Niederlande 2016 Trophäenimporte von über 200 Arten verboten. Im Februar 2021 äußerte der britische Premierminister die Absicht seiner Regierung, den Import von Trophäen zu beenden, und im März dieses Jahres legte das finnische Parlament einen Antrag für ein Trophäenimportverbot vor. HSI/Europe ist überzeugt, dass der vorgelegte Bericht über das schockierende Ausmaß, in dem EU-Länder die globale Trophäenjagdindustrie ermöglichen, so schnell wie möglich zu umfassenden Verboten in den Mitgliedsstaaten führen sollte.

MEDIENEINLADUNG
Am 30. Juni lädt HSI/Europe zu dem Webinar “Trophy Hunting: Conservation tool, or a threat to wildlife?” in Zusammenarbeit mit MEPs for Wildlife und anderen NGOs ein. Gastgeberin ist Manuela Ripa MdEP (Grüne/EFA, Deutschland). Gäste sind die HSI/Africa Elefantenexpertin Dr. Audrey Delsink, WildlifeDirect CEO Dr. Paula Kahumbu, Umweltanwalt Lenin Tinashe Chisaira, Jorge Rodriguez von der GD Umwelt und Dr. David Scallan von der European Federation for Hunting and Conservation.

Das Webinar wird der Frage nachgehen, ob die Trophäenjagd eine unhaltbare Bedrohung für gefährdete Arten darstellt oder, wie von ihren Vertretern behauptet, einen Beitrag zum Schutz der Wildtiere und der lokalen Bevölkerung leistet. Registrieren Sie sich für die Teilnahme: https://www.eventbrite.co.uk/e/trophy-hunting-conservation-tool-or-a-threat-to-wildlife-tickets-155634080725

Bilder für den kostenfreien Abdruck im Zusammenhang mit dieser Meldung finden Sie in unserem Newsroom.

Landesbüro Deutschland
Sylvie Kremerskothen Gleason
Country Director, HSI Europe
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Adeline Fischer
Communications Manager Europe – #NotInMyWorld – Campaign against trophy hunting afischer@hsi.org
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Humane Society International


BERLIN—Im Vorfeld des G7-Treffens in diesem Monat werden Regierungen auf der ganzen Welt aufgefordert, ein dauerhaftes, globales Ende der Pelztierzucht zu vereinbaren, um zukünftige Pandemien wie SARS-CoV-2 zu verhindern. In Deutschland hat die Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) einen inhaltlich von 67 Virologen, Tierärzten und Experten für Infektionskrankheiten und Tiergesundheit unterstützten Brief an Gesundheitsminister Spahn und Außenminister Maas geschrieben. Der Virologe Christian Drosten äußerte sich erst vor wenigen Tagen dazu, und auch er hält Pelztierfarmen für die plausibelste Antwort für die Herkunft von SARS-CoV-2.

HSI legte zugleich ein umfassendes Weißbuch über Pelztierfarmen und zoonotische Krankheiten vor, das zum Schutz öffentlicher und menschlicher Gesundheit ein weltweites Verbot von Pelztierfarmen fordert. HSI hat in Australien, Kanada, Indien, Italien, Südafrika, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten ebenfalls an die jeweiligen Regierungen appelliert. Der globale Aufruf von HSI an die Staats- und Regierungschefs erfolgt vor dem Hintergrund von mehr als 400 Ausbrüchen von SARS-CoV-2 auf Nerz-Pelzfarmen in den Niederlanden, Dänemark, Polen, Litauen, Griechenland, Spanien, Schweden, Frankreich, Italien, Lettland, den Vereinigten Staaten und Kanada, wobei der jüngste bekannte Ausbruch in Kanada im vergangenen Monat stattfand.

Einige Regierungen, wie z.B. der Niederlande und Ungarn, haben entschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Pelztierzucht in ihren Ländern zu stoppen, und 13 Länder weltweit haben die Pelztierzucht komplett verboten. Doch weiterhin werden viele Millionen Nerze, Füchse und Marderhunde – alles Arten, die für COVID-19 empfänglich sind – in Pelzfabriken in Europa, China, Russland und Nordamerika intensiv gezüchtet. In Deutschland wurde die Pelztierzucht 2019 eingestellt, da die Einführung strengerer Tierschutzbestimmungen, wie z. B. größere Käfige und Schwimmbassins für Nerze, die Branche zu teuer und unrentabel machte.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Director von Humane Society International in Deutschland, sagt: “Die Wissenschaft zeigt, dass Pelzfabriken nicht nur Millionen von Nerzen, Füchsen, Marderhunden und anderen pelztragenden Tieren physisches und psychisches Leid zufügen, sondern auch ein sehr reales Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellen. Die Möglichkeit der Ausbreitung von Zoonosen und insbesondere die Tatsache, dass Nerzfarmen als Reservoir für Coronaviren fungieren, ist ein weiterer zwingender Grund für die Welt, die Pelzindustrie für immer zu schließen. Die Ausbeutung wildlebender Arten in unhygienischen, überfüllten und tierquälerischen Pelzfarmen, nur um Pelzmode zu produzieren, die niemand braucht, kann nicht toleriert werden. Wir können nicht länger ignorieren, dass Pelzfarmen eine perfekte Keimzelle für Pandemien sind. Deutschland muss beim G7-Gipfel erneut eine Vorreiterrolle einnehmen, indem es andere Nationen auffordert, die Pelztierhaltung zu beenden.”

Forschungen in den Niederlanden, bei denen die Sequenzierung des gesamten Genoms eingesetzt wurde, haben ergeben, dass mindestens 66 Personen, die auf Nerz-Pelzfarmen arbeiteten, mit SARS-CoV-2 infiziert wurden – ein seltener, aber besorgniserregender Fall von Krankheitsübertragung vom Tier auf den Menschen. Dänische Forschungen haben außerdem gezeigt, dass eine Infektion bei Nerzen zu Mutationen der Spike-Proteine führen kann, die, wenn sie auf Menschen übertragen werden, möglicherweise die Wirksamkeit lebenswichtiger Impfstoffe untergraben könnten. Im Januar 2021 gaben die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) eine Risikobewertung heraus, die besagt, dass das Risiko für die öffentliche Gesundheit durch die Übertragung von SARS-CoV-2 von Pelztierfarmen auf Menschen in Europa “hoch” ist.

In dem Schreiben der 67 Experten heißt es: “Es ist eindeutig, dass Pelzfarmen das Potenzial haben, als Reservoir für SARS-CoV-2 zu fungieren. Zudem sind die für Pelzfarmen typischen intensiven Zuchtbedingungen – unnatürlich eng zusammengepferchte Tiere, schlechte Hygiene, Stress, Verletzungen und geringe genetische Vielfalt – ideal für die Entstehung und Verbreitung neuer Krankheitserreger. Schwerwiegende Tierschutzmängel sind der industriellen Pelztierhaltung inhärent, und der Handel schafft die Möglichkeit, dass die zigmillionen Tiere auf Pelzfarmen als unmittelbare, Zwischen- oder Verstärkerwirte für virale Krankheitserreger fungieren. Es wäre daher leichtsinnig, unsere Fähigkeit zur Kontrolle und Beendigung dieser oder zukünftiger globaler Coronavirus-Pandemien, um der Pelzmodeproduktion willen zu gefährden. Wir unterstützen daher die Forderung von Humane Society International (HSI) nach einem dauerhaften weltweiten Ende der Zucht, Haltung und Tötung von Tieren zum Zweck der Pelzproduktion und des Verkaufs von Pelzen.”

Filmmaterial, das auf Pelzfarmen in Ländern auf der ganzen Welt aufgenommen wurde, zeigt immer wieder Beweise für schlechte Tierschutzbedingungen. Die Zertifizierungssysteme der Pelzindustrie verbessern weder das Wohlergehen der Tiere, noch gehen sie zufriedenstellend auf mögliche Krankheitsrisiken ein.

Der vollständige Brief kann hier nachgelesen werden.
Das White Paper von HSI finden Sie hier.

Fakten:

  • Seit April 2020 wurden Ausbrüche von COVID-19 auf 427 Nerz-Pelzfarmen in 12 verschiedenen Ländern in Europa und Nordamerika dokumentiert, darunter Kanada (3 Farmen), Dänemark (290 Farmen), Frankreich (1 Farm), Griechenland (23 Farmen), Italien (2 Farmen), Lettland (1 Farm), Litauen (4 Farmen), Niederlande (69 Farmen), Polen (1 Farm), Spanien (4 Farmen), Schweden (13 Farmen) und die Vereinigten Staaten (16 Farmen).
  • Mehr als 100 Millionen Tiere werden jedes Jahr weltweit für ihren Pelz getötet, darunter Nerze, Füchse, Marderhunde, Chinchillas und Kaninchen – das entspricht drei Tieren, die jede Sekunde sterben, nur wegen ihres Pelzes.
  • In Deutschland ist die Pelztierzucht seit 2019 ausgelaufen, in Großbritannien, Österreich, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Tschechien, Kroatien, Mazedonien, den Niederlanden, Norwegen, Luxemburg, Serbien, der Slowakei und Slowenien ist sie verboten bzw. befindet sich im Prozess der Abschaffung. Zuletzt hat die Regierung in Ungarn ein Verbot der Zucht von Tieren zur Pelzgewinnung ausgesprochen, darunter Nerze und Füchse. In Frankreich durchläuft ein Verbot der Nerzfellzucht derzeit das Parlament, und die irische Regierung hat sich verpflichtet, im Jahr 2021 ein entsprechendes Gesetz vorzulegen.
  • Bulgarien, Estland, Litauen, Montenegro und die Ukraine erwägen derzeit ebenfalls ein Verbot der Pelztierzucht, und in Finnland hat die Mehrheitspartei der Regierungskoalition kürzlich ihre Unterstützung für ein Verbot von Pelzfarmen angekündigt.
  • In den Vereinigten Staaten war Kalifornien der erste US-Bundesstaat, der 2019 den Verkauf von Pelzen verbietet, nachdem ähnliche Verbote in Städten wie Los Angeles, San Francisco, Berkeley und West Hollywood erlassen wurden. Auch die Städte Weston und Wellesley in Massachusetts haben kürzlich den Pelzverkauf verboten, und weitere US-Städte und -Bundesstaaten wollen in Zukunft nachziehen.

Kontakt: Sylvie Kremerskothen Gleason, country director, HSI Europe, sgleason@hsi.org

Dies bedeutet auch das Ende von "Kuschel-Selfies" von Touristen mit Löwenbabies.

Humane Society International


Lions
Maggy Meyer/iStock

KAPSTADT/BERLIN—Südafrikas umstrittene Löwenzucht für die Gatterjagd soll beendet werden. Die Entscheidung ist Teil einer Reihe von Empfehlungen, die Barbara Creecy, Ministerin für Forstwirtschaft, Fischerei und Umwelt, bekanntgab. Die Entscheidung fiel im Rahmen einer Überprüfung der bestehenden Richtlinien und Praktiken zum Umgang und Handel mit Elefanten, Löwen, Leoparden und Nashörnern.

Ministerin Creecy bestätigte, dass die Zucht von Löwen in Gefangenschaft und der kommerzielle Handel mit Löwenprodukten eingestellt werden. Schätzungsweise 8.000 – 11.000 in Gefangenschaft gezüchtete Löwen werden auf über 260 Löwenfarmen in ganz Südafrika gehalten. Diese Löwen werden von der Geburt bis zum Tod kommerziell verwertet, einschließlich sog. Kuschelfotos mit sehr jungen Löwenbabies, für die Touristen zahlen. Humane Society International/Africa (HSI/Africa) bezeichnet dies als sog. “Snuggle Scam” Kuschelbetrug, weil zuerst für Selfie-Fotos kassiert wird, auf denen Touristen sehr junge Löwenbabys streicheln und mit der Flasche füttern. Anschließend, sobald die Löwen erwachsen sind, werden sie Trophäenjägern angeboten, die sie in einem eingezäunten Gebiet erschießen und für den internationalen Handel mit Löwenknochen töten.

Dr. Audrey Delsink, Direktorin Wildlife von HSI-Afrika, sagte: “Diese Entscheidung ist ein großer Erfolg für die südafrikanischen Löwen. Die Regierung hat endlich Empfehlungen angenommen, um die abscheuliche Löwenzucht für die Gatterjagd zu beenden. Löwen müssen zukünftig nicht mehr unter schrecklichen Bedingungen für ein Selfie oder eine Trophäe leiden und ihre Körper werden nicht mehr für Weine und Pulver verwertet!”

Eine HSI-Analyse der Handelsdaten von Säugetierarten, die in dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) gelistet sind, ergab, dass zwischen 2014 und 2018 insgesamt 4.176 Löwentrophäen aus Südafrika exportiert wurden (sowie 25 Tigertrophäen aus Gefangenschaft).

Deutschland spielt im internationalen Vergleich eine unrühmliche Rolle und ist eines der Hauptimportländer in der EU für Löwentrophäen aus der südafrikanischen Gatterjagd. Länder wie Frankreich haben bereits seit 2015 die Importe von Löwentrophäen verboten. Im Rahmen einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Humane Society International (HSI) hatte Savanta ComRes im März 2021 über 2.000 Personen in Deutschland zur Trophäenjagd befragt. Danach unterstützen fast 90 Prozent der befragten BundesbürgerInnen ein Importverbot von Jagdtrophäen aus dem Ausland nach Deutschland. Trotzdem ist ein Importverbot dieser Trophäen nach Deutschland nicht umgesetzt worden.

Löwen gelten als bedrohte Tierart, die von der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) in der Kategorie “gefährdet” geführt wird. Während das Washingtoner Artenschutzübereinkommen den Handel mit Knochen von wilden Löwen verbietet, ist es Südafrika erlaubt, Knochen von in Gefangenschaft lebenden Löwen zu exportieren. Da es unmöglich ist, Körperteile von wilden und in Gefangenschaft gehaltenen Löwen zu unterscheiden, erleichtert der legale Knochenexport von in Gefangenschaft gehaltenen Löwen den illegalen Export von Löwenknochen aus freier Wildbahn. Südafrika ist der weltweit größte Exporteur von Löwentrophäen.

Bilder für den kostenfreien Abdruck im Zusammenhang mit dieser Meldung sowie die Umfrageergebnisse finden Sie in unserem Newsroom.

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